
Die Polizei präsentierte am Dienstagmorgen ihren Tätigkeitsbericht vom vergangenen Jahr. Hierfür wurde sich bewusst für das Kommissariat des Syrdalls in Niederanven entschieden – dieses wurde im Dezember 2024 eingeweiht: „Das neue Gebäude steht für die Neuausrichtung der Polizei. Die zentrale Lage ermöglicht den schnellen Einsatz der Ordnungskräfte und einen direkten Austausch mit den Bürgern“, so Innenminister Léon Gloden (CSV). Die Zuständigen der Polizei verkündeten neben dem Zahlenüberblick des vergangenen Jahres auch einige Neuerungen. So sollen ab kommendem Juli sogenannte „Bodycams“ (Körperkameras) als Teil der Polizeiuniform eingesetzt werden, um bei Übergriffen und Beleidigungen gegenüber den Beamten eine bessere Täterverfolgung einleiten zu können. Weitere Neuheiten sind Polizei-Drohnen, die die Helikopter ergänzen sollen – und zu denen der Generaldirektor Pascal Peters aus Sicherheitsgründen keine genaueren Angaben machen konnte. Ein Polizeiboot soll als Begleitboot fungieren und den privaten Schiffsverkehr auf der Mosel überwachen.

Insgesamt 18.225 Diebstahl-Fälle wurden im vergangenen Jahr verzeichnet. Vor allem die Diebstähle von Pkws – darunter auch die Entwendung von Wertgegenständen aus geparkten Fahrzeugen – bereiten den Zuständigen Sorgen. Diese Delikte verharren bereits seit Jahren auf den Vorderplätzen der Polizei-Statistiken. „Schließen Sie Ihre Autos ab und lassen Sie keine Wertsachen in Ihrem Wagen liegen“, so lautete der Aufruf von Thierry Fehr, Direktor der Verwaltungspolizei. Die Zahl der Einbrüche in bewohnte und unbewohnte Häuser sei 2024 gesunken. Dies liege laut Polizei-Aussage an den regelmäßigen Patrouillen, vor allem aber an der gestiegenen Achtsamkeit der Einwohnerinnen und Einwohner. 105 Festnahmen habe es in Zusammenhang mit Einbrüchen gegeben – einige Täter würden in flagranti erwischt, viele aber auch nachträglich ermittelt.
Hälfte der Drogen-Delikte aufgeklärt
Im kommenden Mai werden 90 neue Beamtinnen und Beamte vereidigt. Die massive Ausweitung der Einsatzkräfte verstärke unter anderem die Reviere im „Garer Quartier“, in Luxemburg-Hollerich und in Ettelbrück. Auch die Lokalpolizei erhalte so Unterstützung für Differdingen und das Moseltal. Im vergangenen Jahr waren rund 220 Arbeitsstellen ausgeschrieben – über 500 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich beworben, rund 180 Interessierte konnten sich im Endeffekt für die Polizeischule qualifizieren. Die Erweiterung des Polizeikontingents komme nicht von ungefähr: 2024 kam es über die Notrufnummer 113 zu 140.000 Einsätzen.

Die „moderne Kriminalität“ nehme in Luxemburg zu – die Betrugsfälle steigen um rund vier Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr: von 6.143 auf 6.382 Fälle. „Wer von einer Cyberattacke oder Ähnlichem betroffen ist, soll sich sofort an die örtliche Polizei wenden“, sagte Kristin Schmit, Direktorin der Kriminalpolizei. „2024 konnten wir durch das Blockieren von Konten unehrliche Abbuchungen in Millionenhöhe verhindern.“ Eine Steigerung sei ebenfalls beim Drogenschmuggel zu vermerken, dies liege allerdings auch an den verstärkten Kontrollen. Ein Plus von rund 37 Prozent sei hier zu verzeichnen, laut Gloden konnte jedoch die Hälfe der Straftaten aufgeklärt werden. Die intensive, internationale Zusammenarbeit der Polizei-Entitäten, besonders mit „Europol“, ermögliche eine bessere Vernetzung. „Wir können so europäische Delikte besser überwachen und werden viel mehr in Angelegenheiten eingebunden, was uns eine schnelle Handlung hier in Luxemburg ermöglicht“, erklärte Polizei-Generaldirektor Pascal Peters.
„E Kaffi mat der Police“
In den kommenden Monaten werde eine neue Initiative für die Bewohnerinnen und Bewohner des „Garer Quartier“ in Luxemburg-Hollerich lanciert: „E Kaffi mat der Police“. Das Ziel dieser neuen Maßnahme sei der informelle Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Lokalpolizei, „um Anliegen mitzuteilen“, so Fehr. Des Weiteren betreibe die Polizei eine breitgefächerte Aufklärungsarbeit, um die Achtsamkeit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin zu schärfen.
De Maart
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