Corona-PandemieBiontech-Chef: EU war bei Impfstoff-Bestellung langsamer als andere

Corona-Pandemie / Biontech-Chef: EU war bei Impfstoff-Bestellung langsamer als andere
Ein Krankenpfleger hält ein Fläschchen mit dem Impfstoff gegen Covid-19 in der Hand Foto: dpa/Oliver Dietze

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Der Chef des Mainzer Forschungsunternehmens Biontech hat sich nach eigener Aussage über die zögerlichen Impfstoff-Bestellungen der Europäischen Union (EU) gewundert.

Der Prozess in Europa sei wegen des Mitspracherechts der einzelnen Länder nicht so schnell und geradlinig abgelaufen wie in anderen Ländern, sagte der Krebsforscher Ugur Sahin dem Spiegel. Die EU habe zudem auch auf andere Hersteller gesetzt, die nun doch nicht so schnell liefern können. „Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle“, sagte Sahin: „Mich hat das gewundert.“

Das Unternehmen suche nun Kooperationspartner für den Ausbau der Produktion. „Aber es ist ja nicht so, als stünden überall in der Welt spezialisierte Fabriken ungenutzt herum, die von heute auf morgen Impfstoff in der nötigen Qualität herstellen könnten“, sagte Sahin. „Ende Januar haben wir Klarheit, ob und wie viel wir mehr produzieren können.“ Die neue Produktionsstätte in Marburg werde weit früher bereit sein als geplant, vielleicht schon im Februar. Im ersten Halbjahr könne sie bis zu 250 Millionen Dosen herstellen.

Im Spätsommer könne außerdem eine weiterentwickelte Impfstoffgeneration bereitstehen, die auch bei weniger starker Kühlung transportiert werden könne, sagte Sahin. Kurz nach Weihnachten hatte es in Nordbayern offenbar Probleme mit der Kühlkette gegeben: In Oberfranken waren Impfdosen in einer Kühlbox angekommen, deren Temperatur einem Kontrollinstrument zufolge zeitweise über den erforderlichen acht Grad Celsius gelegen hatte. Rund 1.000 Impfeinheiten wurden deshalb nicht genutzt, obwohl Biontech der Regierung in Oberfranken zufolge erklärte, man halte den Impfstoff trotz der Temperaturabweichung für sicher.

Ob der Biontech-Impfstoff auch gegen eine in England aufgetauchte, möglicherweise deutlich ansteckendere Mutation des Virus wirke, werde derzeit untersucht: „Wir testen, ob unser Impfstoff auch diese Variante neutralisieren kann, und wissen bald mehr.“ Falls der Impfstoff dagegen nicht wirke, könne er „rein technologisch“ relativ einfach angepasst werden, was vielleicht sechs Wochen dauern würde. Die Frage sei, ob die Zulassungsbehörden die bereits nachgewiesene Wirksamkeit und Sicherheit in diesem Fall weiter akzeptieren würden – andernfalls wäre eine neue Studie mit Zehntausenden Probanden nötig.

Klitz
2. Januar 2021 - 11.49

Hatte die VDL Kommission seit Februar letzten Jahres in Punkto Coronakrise rein gar nichts aufzuweisen so ist dies jetzt der Gipfel ihres Versagens. Nicht mal die Bestellung von ausreichend Impfmitteln kriegte sie auf die Reihe. Das Argument der Nichtzuständigkeit in Gesundheitsfragen kann und darf hier nicht gelten !

Charel HILD
2. Januar 2021 - 11.37

Wéi se an Europa dauernd iwwert den Donald hiergefall sinn ewéi bäntzeg, grad dunn huet deen hinnen de Virus virun der Nues ewech kaaft.

HTK
2. Januar 2021 - 9.05

Man wird sich anscheinend eher über die Anschaffung eines EU-Fighters einig als über lebensrettende Maßnahmen. Kostet ja auch mehr. Es gibt halt wichtigere Dinge als über den Krümmungsgrad der Banane zu diskutieren.

d'MIM
1. Januar 2021 - 17.14

Das wundert doch nicht bei der EU!

J.Scholer
1. Januar 2021 - 13.24

Die europäische , nationale Politik , Propaganda in Punkto Coronavirus Impfung resümiert sich in einem Wort „Ole Augenschliesser „.