Mr. Science und Uni.lu im NetzBilden in Corona-Zeiten

Mr. Science und Uni.lu im Netz / Bilden in Corona-Zeiten
 Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Das dritte Jahr der Covid-19-Pandemie hat begonnen. Die Infektionszahlen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus steigen in schwindelerregende Höhen. Seit der ersten Welle hat sich das Arbeiten von zu Hause eingebürgert – Homeoffice ist ein Wort in aller Munde. Doch auch viele Bildungsangebote lassen sich über das Internet beziehen, ganze Studiengänge kann man online absolvieren. Zwei Plattformen, die in Luxemburg angeboten werden, stellt unsere Korrespondentin Elke Bunge vor.

Online studieren oder nur wissenschaftliche Informationen beziehen? Diese Frage stellen sich während der Corona-Pandemie viele Studierende. Denn gerade zu Zeiten, da bei hohen Infektionszahlen Präsenzvorlesungen und -seminare ausfallen müssen, wäre ein Angebot, quasi im Homeoffice weiter ohne Zeitverlust studieren zu können, hilfreich. Hier sind es in erster Linie private Institute, die Studiengänge bis zum Bachelor- oder Masterabschluss anbieten. Allerdings müssen sich Interessenten gewärtig sein, bei den privaten Anbietern hohe Gebühren zahlen zu müssen.

Die Universität Luxemburg bietet mehrere berufsorientierte Masterstudiengänge in Form von Fortbildungen an, bei denen der Kandidat die Möglichkeit hat, Studium und Beruf zu verbinden. Informationen hierzu findet man auf der Plattform uni.lu.

Uni.lu – die Universität im Großherzogtum

2003 gründete sich aus den bisher vorhandenen Hochschulressourcen die Universität Luxemburg mit den drei Standorten Esch-Belval, Kirchberg und Limpertsberg. Mit der Gründung dieser Hochschuleinrichtung und ihren drei Fakultäten für Naturwissenschaften, Technologie und Medizin, für Recht, Wirtschaft und Finanzen sowie für Sprachwissenschaften, Literatur und Geisteswissenschaften (einschließlich Kunst- und Erziehungswissenschaften) hat die Universität Forschung und Wissenschaft auf hohem Niveau ins Großherzogtum geholt. Derzeit lehren 268 Professoren gemeinsam mit 1.420 wissenschaftlichen Mitarbeitern aus 94 Ländern die 6.783 an der Universität Studierenden, die ihrerseits wieder aus 130 Staaten kommen. Unterrichtet wird in vielen Studiengängen mehrsprachig: Vorlesungen und Seminare finden in den Kombinationen Französisch/Englisch, Französisch/Deutsch oder auch Englisch/Deutsch statt.

Ein solch breitgefächertes und international aufgestelltes Wissenschaftsspektrum benötigt natürlich eine Orientierungshilfe – und diese findet sich mit der Internet-Plattform uni.lu.

Hier finden Studien- und Forschungsinteressierte einen Wegweiser durch die Fülle der Angebote. Studienanfänger können sich auf der Plattform sowohl über die Ausbildungswege zu Bachelor- und Masterstudiengängen informieren als auch zu weiterführenden wissenschaftlich-forschenden Komplexen im Rahmen einer Promotion. Dazu gehören auch wertvolle Informationen und Kontakte zu praktischen Fragen wie: Möglichkeiten für Behinderte, zu studieren (Inklusion), Studiendauer und -gebühren, Lebenshaltungskosten während des Studiums, Unterbringungsmöglichkeiten und Kontakte zu Mitstudierenden.

Wissenschaftler und Forscher können sich über Karriere- und Forschungsoptionen informieren.

Bislang ist das Grundkonzept der universitären Ausbildung auf Präsenz-Vorlesungen und -Seminare ausgerichtet, noch gibt es keine Online-Angebote für einen vollständigen Studiengang. Jedoch bietet die Luxemburger Universität im berufsbegleitenden Sektor Masterstudiengänge in folgenden Gebieten an: Master of Science in Banking und Finance (ein berufsbegleitendes Aufbaustudium in vier Semestern), berufsorientierter Master of Gerontologie (hier können Professionelle, die bereits in der Altenpflege oder -fürsorge tätig sind, ihren akademischen Grad erwerben), Master in Mediation (ein berufsbegleitender Acht-Semester-Kurs für Juristen und Rechtspfleger, die sich auf das Gebiet der Mediation und Konfliktlösung spezialisieren wollen) sowie ein zweijähriger Studiengang, der sich mit nachhaltiger Entwicklung und umweltbewusster Energiepolitik und -wirtschaft beschäftigt und ebenfalls zu einem Master-Abschluss führt.

Chefredakteur Jean-Paul Bertemes hat sich die Plattform „science.lu“ ausgedacht
Chefredakteur Jean-Paul Bertemes hat sich die Plattform „science.lu“ ausgedacht Foto: Editpress/Tania Feller

Science.lu – Wissensportal für jedermann

In Ergänzung der hochwissenschaftlichen universitären Ausbildung setzt sich die Plattform science.lu zum Ziel, Wissenschaft und Forschung Luxemburg einem weiten Kreis in der Gesellschaft zugänglich und vertraut zu machen. Hier werden neueste Erkenntnisse der Luxemburger Forschung vorgestellt. Natürlich werden in der aktuellen Situation auch Fragen zur Covid-Pandemie beantwortet – wie gefährlich sind die Delta- und Omikron Varianten des SARS-CoV-2-Virus, welchen Nutzen haben Impfungen, welche Hygienemaßnahmen sind sinnvoll, um sich vor Infektion zu schützen? Angesichts der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer beantworten die zwölf Experten um Chefredakteur und science.lu-Gründer Jean-Paul Bertemes auch Fragen zur Wetter- und Klimaentwicklung weltweit und in unserer Region.

Und „Mr. Science“ – den Luxemburgern bekannt aus Funk und Fernsehen – hat auf fast jede wissenschaftliche Frage eine Antwort: Joseph Rodesch ist von Natur aus neugierig.

Außer zu den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen stellt science.lu verschiedene Aspekte aus dem Bereich „Wissen“ vor.

Eine besondere Rubrik wendet sich an Eltern und Lehrer. Hier vermittelt die Plattform Lehrmaterial aus den Themenkomplexen aus Natur, Technik, Mensch und Universum. Darüber hinaus vermittelt die Plattform Wissenschaftsangebote für Schule und Freizeit. Hier werden nicht nur wissenschaftliche Wettbewerbe ausgeschrieben, sondern es gibt auch Kurse, Vorlesungen und Seminare, in denen neueste Erkenntnisse vorgestellt und vermittelt werden. So gehen Wissenschaftler, die science.lu als Partner gewinnen konnte, in Klassen und Schulgruppen, um die Forschung zu den interessierten Kindern und Jugendlichen zu bringen. Nach Vereinbarung können auch Besuche in Forschungslaboren und solchen Firmen, die angewandte Wissenschaft betreiben, verabredet werden.

Für besonders neugierige und wissbegierige Kinder erklären das Mädchen Lizzy und ihr Wiesel Nouga wissenschaftliche Phänomene aus Natur und Umwelt.

Gefördert wird die Wissenschaftsplattform vom Nationalen Forschungsfonds FNR. Der FNR leistet einen wichtigen Beitrag, um Luxemburgs Wissenschaft international wettbewerbsfähig und sichtbar zu machen. Und nicht zuletzt auch die Bürger zu informieren, die wissen wollen, worin Steuergelder auf dem Gebiet der Wissenschaft investiert werden.