Samstag15. November 2025

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VerkehrAutobahn-Baustelle zwischen Trier und Luxemburg: Sechs Jahre lang Bagger und Engpässe

Verkehr / Autobahn-Baustelle zwischen Trier und Luxemburg: Sechs Jahre lang Bagger und Engpässe
Die  64 zwischen der luxemburgischen Grenze und der Abfahrt Trier wird in diesem Jahr zur Großbaustelle  Foto: Trierischer Volksfreund/Harald Jansen

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Da hilft auch keine neue Deckschicht mehr: Die A64 bei Trier ist in einem solch schlechten Zustand, dass sie von Grund auf erneuert werden muss. Für die Autofahrer bedeutet das eine jahrelange Baustelle – mit allen üblichen Begleiterscheinungen.

Die täglich rund 32.000 Fahrzeuge haben deutlich sichtbare und hörbare Spuren hinterlassen: Die A64 zwischen der Ehranger Brücke und den Autobahntankstellen oberhalb von Wasserbillig ist in einem schlechten Zustand. Besonders dem Abschnitt zwischen der Sauertalbrücke und der Abfahrt Trier merkt man an, dass da seit dem Bau in den 1980er Jahren nur geflickt und nicht nachhaltig saniert wurde. Das will die Autobahn GmbH West nun ändern. Ab dem Sommer verwandelt sich die gut elf Kilometer lange Strecke in eine Baustelle. Wahrscheinlich bis Ende 2029.

Nach aktuellem Planungsstand wird das Gesamtprojekt in drei Abschnitte aufgeteilt. Die Baumaßnahme umfasst eine komplette Erneuerung beider Richtungsfahrbahnen in Asphaltbauweise sowie die Erneuerung des Entwässerungssystems und der Schutzsysteme. Der erste, rund 5,6 Kilometer lange Bauabschnitt ist in drei Bauphasen aufgeteilt. Laut Autobahn GmbH wird in der ersten Phase die Mittelstreifenentwässerung erneuert. Das soll bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein.

Wie der Verkehr geregelt werden soll

Wichtig für Autofahrer: Während der Bauarbeiten wird der morgendliche Berufs- und Pendlerverkehr auf der Richtungsfahrbahn Luxemburg auf zwei verengt geführten Fahrstreifen und auf der Richtungsfahrbahn Koblenz auf einem verengt geführten Fahrstreifen geführt. Am Nachmittag, wenn die Berufspendler wieder nach Deutschland zurückfahren, sollen ein verengt geführter Fahrstreifen auf der Richtungsfahrbahn Luxemburg sowie zwei verengt geführte Fahrstreifen in Fahrtrichtung Trier zur Verfügung stehen. Wie das genau bewerkstelligt werden soll, sagt die Autobahn GmbH nicht.

Diese flexible Verkehrsführung trägt zwar den Verkehrsströmen Rechnung. Unterm Strich steht den Auto- und Lkw-Fahrern allerdings teils weniger Platz zur Verfügung als in der Autobahnbaustelle zwischen Schweich und Salmtal. Dort sind täglich ebenfalls rund 32.000 Fahrzeuge unterwegs. Es gibt dort jedoch zumindest teilweise zwei Fahrspuren in beide Fahrtrichtungen.

Ab Frühjahr 2024 geht es los mit dem Oberbau der Fahrbahnen. Dann werden nacheinander die Fahrbahnen in Fahrtrichtung Trier und Luxemburg erneuert. Begonnen wird laut Autobahn GmbH mit der Erneuerung der Richtungsfahrbahn Trier. Das soll bis Ende 2024 dauern. Die dafür eingerichtete Baustellenverkehrsführung sieht ebenfalls die Wechselverkehrsführung vor.

Um anschließend die Bauarbeiten auf der Richtungsfahrbahn Luxemburg im Frühjahr 2025 beginnen zu können, wird der Verkehr auf die dann bereits erneuerte Richtungsfahrbahn Trier verlegt. Dort stehen dem Verkehr drei verengt geführte Fahrstreifen zur Verfügung.

Sauertalbrücke soll ab 2026 saniert werden

Da bekanntlich nach der Baustelle vor der Baustelle ist, beginnen nach jetzigem Planungsstand 2026 Arbeiten an der Sauertalbrücke. Seit Jahren ist bekannt, dass die zwischen 1984 und 1987 erbaute 1.195 Meter lange Brücke ebenfalls gründlich saniert werden muss. Fest steht, dass die Arbeiten ebenfalls in mehreren Abschnitten ausgeführt werden sollen. Valide Angaben zu dieser Maßnahme (Umfang, Dauer, Kosten) will die Autonbahn GmbH nach Abschluss aller Planungen mitteilen. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten Auswirkungen auf den laufenden Verkehr haben werden. Bereits 2024 sollen zudem Arbeiten an der Ehranger Brücke (siehe Infobox) beginnen. Diese Brücke ist in einem noch schlechteren Zustand als die Sauertalbrücke.

Stichwort Brücke: Schon seit Jahren ziemlich weit oben auf der Wunschliste steht die Komplettierung der 1981 gebauten Biewerbachtalbrücke im weiteren Verlauf der A64. Beim Bau der Autobahn hatte man – vermutlich aus Kostengründen – auf den Bau der zweiten Teilbrücke verzichtet. Deshalb gibt es dort Begegnungsverkehr und ein Tempolimit.

 Grafik: A. Houben/Quelle: Autobahn GmbH West

Ehranger Brücke

Die Sanierung der Ehranger Brücke soll 2024 beginnen und 2026 enden. Während dieser Zeit steht dann jeweils ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung. Während der Arbeiten werden in beiden Fahrtrichtungen die Brückenkappen inklusive Schutzeinrichtungen und Brückengeländer sowie die Bauwerksabdichtung und der Fahrbahnbelag erneuert. Außerdem erfolgt der Austausch der drei Fahrbahnübergangskonstruktionen. Nach erfolgreicher Instandsetzung soll das Bauwerk später wieder mit maximal 80 Kilometern pro Stunde befahren werden können.

Aufgrund neuer Anforderungen an den Brückenbau konnte man die alten Pläne nicht aus der Schublade holen und eine neue Konstruktion neben die alte setzen. „Mit dem Neubau der zweiten Teilbrücke werden umfassende landespflegerische Ausgleichsmaßnahmen verbunden sein“, teilt die Autobahn GmbH auf Anfrage mit. Aufgrund des schwierigen Geländes sei inzwischen eine Baustraßenplanung erstellt worden. Diese Straße ist nötig, um zur Baustelle der neuen Brückenpfeiler zu gelangen. Zur Schaffung des erforderlichen Baurechts ist ein Planfeststellungsverfahren vorgesehen. „Nach derzeitigem Stand der Planungen ist davon auszugehen, dass das Verfahren frühestens Ende 2026 eingeleitet werden kann.“

Zwar sind zwischen der Abfahrt Trier und der Ehranger Brücke weniger Fahrzeuge unterwegs als zwischen Trierweiler und der luxemburgischen Grenze, die durchschnittlich 23.600 Fahrzeuge täglich haben jedoch ebenfalls ihren Tribut gefordert. Auch dieser Teil der A64 soll saniert werden. Laut Autobahn GmbH bis ins Jahr 2029 hinein. Möglicherweise kann anschließend mit dem Bau der zweiten Hälfte der Biewerbachtalbrücke begonnen werden.