Auch mit Blaulicht: Deshalb warten Rettungswagen an der Dippacher Bahnschranke

Auch mit Blaulicht: Deshalb warten Rettungswagen an der Dippacher Bahnschranke
Seltsames Bild: Ein Krankenwagen wartet am Dienstagmorgen am Bahnübergang von Dippach-Gare auf den Zug. Foto: Editpress/Alain Gales

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Die Bahnschranke in Dippach-Gare bringt Autofahrer in schöner Regelmäßigkeit zur Weißglut. Hat sich der rot-weiße Pfosten einmal gesenkt, bedeutet das für die Verkehrsteilnehmer auf der Straße: Motor aus, Nerven beruhigen – und warten. Minutenlang ist die Durchfahrt durch die rue des Trois Cantons – die Nationalstraße 13 – dann gesperrt.

Von dem mehr oder weniger freiwilligen Halt sind auch Einsatzfahrzeuge der Rettungskräfte betroffen, wie ein Foto zeigt, das uns ein Korrespondent am Dienstagmorgen zugeschickt hat. Darauf ist ein Krankenwagen zu sehen, der – mit eingeschaltetem Blaulicht – vor der Dippacher Schranke steht. Bringt das nicht Leib und Leben von Unfallopfern in Gefahr?

Trotz Schranke immer rechtzeitig

„Mir ist kein Fall bekannt, in dem wir als Feuerwehr zu spät gekommen wären“, sagt Claude Krack vom CI Dippach. Krack kennt die Schranke – und weiß auch, wie man eine Wartezeit im Notfall vermeidet. „Wenn wir aus Richtung Dippach in Richtung Reckingen unterwegs sind  und es geht um Leben und Tod, dann biegen wir kurz vor der Schranke ab“, sagt der Retter. Die Schrankenumfahrung führt entlang des Bahndamms und dann durch eine kleine Unterführung. Nach fünf Kilometern sind die Feuerwehrtrucks dann wieder auf der Nationalstraße – insgesamt ein Umweg von drei Kilometern.

Ist ein Einsatzwagen jedoch in umgekehrter Richtung unterwegs, sieht die Sache anders aus. Denn dann muss sich der Fahrer für die Umleitung entscheiden, lange bevor er die Schranke überhaupt sehen kann. „Entweder man geht das Risiko ein und – worst case – die Bahnschranke ist zu. Oder man fährt einen Umweg, der eventuell nicht nötig gewesen wäre“, sagt Krack. Alternative drei: vor der geschlossenen Bahnschranke drehen und einen Kilometer die Straße zurückfahren, um dann in die Umleitung einzubiegen. „Das sind zwei Kilometer. Zeit, die wir verlieren“, sagt Krack. „Es ist eine blöde Situation. Aber es ist mir nicht bewusst, dass es in den vergangenen Jahren zu Problemen geführt hat.“

Umfahrung Dippach-Gare

Zumindest in Dippach-Gare könnten Sanitäter, Feuerwehrleute und andere Autofahrer bald Zeit sparen: Mit dem Bau der seit langem geforderten Umgehungsstraße könnte noch in 2018 begonnen werden, 2021 könnten dann die ersten Autos am Ort vorbeirollen – und unter der Bahn durch.

Petinger Retter nutzen anderen Weg

Das Problem ist allerdings beileibe nicht neu. Seit es die Zugstrecke gibt, ist an der N13 in Dippach-Gare ein Bahnübergang. Und meistens wird Dippach sowieso von den Einsatzzentren in Petingen und Mamer bedient, die einen anderen Weg fahren. Mit dem neuen Einsatzleitsystem könnten Teile von Dippach aber auch vermehrt von Fahrzeugen des CI von Sanem und Differdingen angefahren werden – und die müssen über die Gleise.

Auch in Differdingen kennt man das Problem mit den sich schließenden Schranken: „In der Avenue Charlotte haben wir auch einen Bahnübergang“, erklärt Thierry Ternes vom Einsatzzentrum SaDiff. „Aber den können wir umfahren.“ Ternes sagt: Es gibt keine einfache Lösung für die Warterei vor der Schranke. „Wenn der Zug kommt, müssen wir genauso warten wie alle anderen Autofahrer auch.“ Und genauso wenig wie die anderen Autofahrer wissen die Retter, wann genau ein Zug kommt. „Wir haben den Fahrplan nicht im Lkw liegen“, sagt Ternes.

Rettungsgasse macht viel mehr Ärger

Der CI-Leiter betont jedoch: „Mir ist nicht bekannt, dass es jemals eine Beschwerde gab, weil ein Wagen wegen einer Schranke zu spät kam.“ Viel schwerwiegender sei da ein viel leichter lösbares Problem: die leidige zugeparkte Rettungsgasse. Ein Konzept, das Leben rettet – von vielen Autofahrern aber offenbar noch immer nicht verinnerlicht  wurde. „Wenn wir morgens im Einsatz von Differdingen nach Esch über die A13 fahren, brauchen wir 15 Minuten länger, um uns durch den Stau zu kämpfen. Die Leute haben die Rettungsgasse noch immer nicht im Kopf.“

Der Krankenwagen, der am Dienstagmorgen mit eingeschaltetem Blaulicht vor der Bahnschranke in Dippach stand, kam übrigens aus Petingen. Das Fahrzeug befand sich auf dem Weg ins Krankenhaus in Esch. „Der Patient war nur unwesentlich verletzt und musste lediglich zur Kontrolle in Krankenhaus“, sagt Claude Krack vom CI Dippach. „Der Fahrer war sich dessen bewusst, es gab keinen Druck.“ Er entschied sich deshalb dafür, zu warten.

Doris
7. Februar 2018 - 9.00

D'Barrière gi genee sou zou, wéi d'Gesetz an d'Sécherheetsvirschrëften, déi vum Staat ofgeseent sinn, dat fuerderen. D'CFL huet do net fir 5 Sou Spillraum. Wann se gestéiert ass an op der Plaz bedéngt gëtt, da muss se souguer zougemaach ginn ier den Zuch op der viregter Gar d'Signal opgemaach kritt, dat ka schonn däitlech méi wéi 10 Minutten daueren. Wann en Hirni erëm mam Hond laanscht Gleis spadséiert oder en Jogger, da fiert deen éischten Zuch mat Schrëttgeschwindegkeet, wëll dat esou virgesinn ass. Dann dauert et 20 Minutten oder méi.

Nomi
6. Februar 2018 - 21.52

Di leschte kei'er war d'Barrière zou' an no 8 Minuten ko'um rei'cht den eischten Zuch.

Minettsdapp
6. Februar 2018 - 21.44

E gudden Trick: Zu Reckeng am Rond-Point eng Keier Google Maps kucken an d'Optioun "Traffic" aktivéieren. Wann d'Barrière zu Dippech-Gare zou ass, entsteht e Stau. D'App vu Google affichéiert de Stau live a rout an et kann een demno direkt iwwer Lampech fueren. Sou spuert ee vill Zäit.

Jacques Zeyen
6. Februar 2018 - 20.43

Ich verstehe den Sinn dieses Artikels nicht. Bahnschranken schliessen wenn ein Zug im Anrollen ist und zwar auf der ganzen Welt, nicht nur in Dippach. Auch wenn der Fahrer einen Fahrplan im Auto hätte würde das nicht viel helfen. Helfen würde vielleicht wenn der Fahrer sich ans Schrankentelefon bemühen würde und mit dem zuständigen Fahrdienstleiter zu sprechen. Der würde dann die Schranke zwar nicht öffnen,könnte ihm aber sagen wann der Zug zu erwarten ist oder ob eine Störung vorliegt.

alain gales
6. Februar 2018 - 19.54

virun ca 3 meint stoung den CISMA ronn 7 min do. uschleissend hun se per 112 den Heli also Air rescue ugefuerdert fir Meng Mamm. am Heli as sie reanimiert gin...waat elo dem haer krack Seng Infoen betreffen: de Claude krack an ech kennen Eis zanter klengem. mee REALITEIT an soen waat wirklech as..firwaat get Dauernd villes vertuscht?