Covid-CheckApotheken über hohen Andrang für zertifizierte Schnelltests: „Wir waren sehr überrascht“

Covid-Check / Apotheken über hohen Andrang für zertifizierte Schnelltests: „Wir waren sehr überrascht“
Der Präsident des Apothekersyndikats zeigt sich über den Andrang bei den Schnelltests ein wenig überrascht Symbolfoto: Editpress/Elisa Hipp

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Covid-Check am Arbeitsplatz: Am 1. November wurde das System in vielen öffentlichen Einrichtungen eingeführt und auch private Unternehmen können das 3G-System anwenden. Für Ungeimpfte und Nicht-Genesene bedeutet dies, dass sie einen zertifizierten Schnelltest brauchen, um im Büro, Geschäft oder in der Fabrik zu arbeiten. Luxemburgs Apotheken werden zur ersten Anlaufstelle der Nicht-Geimpften. Das macht sich an einem regelrechten Kundenansturm bemerkbar.

„Die Nachfrage an Covid-19-Tests ist extrem hoch“, sagt der Apotheker und Präsident des Luxemburger Apothekersyndikats Alain de Bourcy im Gespräch mit dem Tageblatt am Mittwoch. „Am Dienstag war die Nachfrage am höchsten.“ Die Tests würden von Menschen angefragt, die ein Zertifikat für ihre Arbeit brauchen, sagt de Bourcy. Es handele sich nicht um Menschen, die verreisen wollen.

„Wir sind mit der Anzahl an Tests in den vergangenen Tagen auf dem Niveau der Sommerzeit angelangt, als die Menschen einen QR-Code gebraucht haben, um in die Ferien zu fahren“, sagt der Apotheker. Teilweise sei man sogar über dem Niveau der Ferienzeit. Am ersten Tag sei man über den Menschenandrang sehr überrascht gewesen, am zweiten Tag habe man sich dann besser aufgestellt. „Diesen Sommer hatten wir keinen vergleichsweisen Andrang“, sagt de Bourcy.

Trotz der hohen Nachfrage könne der Apotheker dem Andrang in seiner Apotheke in der Hauptstadt gerecht werden. Vor dem Geschäft hätten sich aber sogar teilweise Menschenschlangen gebildet. Diese hätten aber einfach abgebaut werden können. „Wir mussten kein Schnürband ziehen, um den hohen Menschenfluss vor der Apotheke zu kontrollieren“, sagt de Bourcy. Die Menschen seien zudem froh gewesen, dass sie den Test schnell und problemlos machen können. Das sei jedoch nicht überall der Fall gewesen.

Nicht das Kerngeschäft der Apotheken

Der Grund: „Covid-Tests zu machen ist nicht das Kerngeschäft der Apotheken“, sagt de Bourcy. Einige der kleineren Apotheken, welche über eine handvoll Mitarbeiter haben, seien bei dem großen Andrang überfordert gewesen. „Größere Apotheken können einen ihrer Angestellten mit dem Testen beauftragen“, sagt der Präsident des Apothekerverbands. Ist der Andrang zu groß, würden die Menschen gebeten, eine andere Apotheke aufzusuchen. „In unserer Apotheke haben wir einen Angestellten, der nur für das Testen zuständig ist – am Wochenende sind es sogar manchmal zwei“, sagt de Bourcy. 

Die Gemeinde Luxemburg verteilt Gutscheine an ihre Einwohner, um die Tests zu einem günstigeren Preis zu bekommen, sagt der Apotheker. „15 Euro kosten die Schnelltests. Der Gutschein der Gemeinde hat einen Wert von zehn Euro – dann muss man fünf Euro aus der eigenen Tasche bezahlen.“ Die Apotheken wollen aber auch für Menschen, die nicht in der Hauptstadt wohnen, die Tests für einen sozial akzeptablen Preis anbieten.

Man müsse sich auch keine Sorgen um die Anzahl der verfügbaren Schnelltests machen. „Es gibt noch genug Schnelltests, heute Morgen wurden uns noch 100 weitere geliefert“, sagt de Bourcy. Momentan sei die Lage unter Kontrolle.

Der Druck wirkt

Viele der Menschen, die sich bei ihm in der Apotheke testen lassen, haben sich erst vor kurzem impfen lassen, erklärt de Bourcy. Er glaubt, dass der Druck der Regierung etwas bewirken würde. „Diese Menschen sind nun zwischen der ersten und zweiten Impfung und müssen die Zeit mit Tests überbrücken“, sagt de Bourcy. In einem Monat könne sich die Situation entspannen, wenn die jetzt Erstgeimpften ein volles Impfschema  haben.

Auch bei einer Apotheke im Bahnhofsviertel der Hauptstadt gab es großen Andrang. Am Samstag und am Dienstag wäre die Nachfrage an Tests am höchsten gewesen, sagt uns der Inhaber des Geschäfts. „Die Anfrage war größer, aber wir hatten es unter Kontrolle.“ Am Dienstag habe man aber vor der Öffnungszeit der Apotheke eine größere Menschenmenge davor antreffen können. Für den Aufbau der Teststation brauche die Apotheke zudem eine halbe Stunde. „Nachdem wir die Station eingerichtet haben, konnten wir jeden Kunden schnell betreuen.“

Auf die Frage, wie es mit dem Andrang an Tests in den nächsten Wochen weitergeht, antwortet Apothekerpräsident de Bourcy: „Wenn sich mehr Menschen impfen lassen, brauchen weniger einen Test-QR-Code.“ Man müsse trotzdem die Situation im Auge behalten. Es komme auch auf die zukünftigen Corona-Restriktionen oder -Lockerungen an.

Vulnérable
5. November 2021 - 8.29

Aptikt ze Schetter mecht guer keng Tester !

Anatole
3. November 2021 - 21.11

Wenigstens die Apotheker verdienen an den Querdenkern. Na dann können die denen ja ein Abonnement verklickern, für die tausenden von Tests für die kommenden Jahre.