Angstsparer bremsen Konsum in Luxemburg

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Die Luxemburger Haushalte haben ihre Konsumausgaben deutlich gesteigert – aber nicht so stark, wie es möglich gewesen wäre. Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen aus Angst vor Arbeitslosigkeit ihr Geld sparen.

Die Konsumausgaben in Luxemburg haben seit dem Jahr 2000 deutlich stärker zugelegt als im europäischen Durchschnitt. Das liegt zum einen an der stetig wachsenden Bevölkerung. Ein weitere Grund sind die steigenden Ausgaben der einzelnen Haushalte.

Das geht aus der neuesten Erhebung des Luxemburger Statistikinstituts Statec hervor. Allerdings fallen die Steigerungsraten pro Kopf nicht mehr so stark aus, wenn man man das Bevölkerungswachstum herausrechnet.

Konsumquote sinkt von 38 auf 30 Prozent

In diesem Fall bildet Luxemburg zusammen mit Italien, Griechenland und Spanien das Schlusslicht im europäischen Ranking. Denn pro Kopf legten die Konsumausgaben im Großherzogtum zwischen 2000 und 2016 jährlich um gerade einmal 0,3 Prozent zu – genauso viel wie in Spanien, und nur geringfügig mehr als in Griechenland.

Die Eurozone kommt hingegen auf einen jährlichen Zuwachs von rund 0,5 Prozent, die EU insgesamt sogar auf ein Plus von einem Prozent. Am stärksten legten die Norweger zu. Sie steigerten ihre Ausgaben für den Konsum um jährlich zwei Prozent in den Jahren seit der Jahrtausendwende, gefolgt von Finnland mit einem Plus von 1,7 und Schweden mit 1,4 Prozent. Die beiden großen Volkswirtschaften Frankreich und Deutschland legten jeweils um 0,9 beziehungsweise 0,8 Prozent zu.

Vorsorgesparen lässt Konsum sinken

Grund für die geringeren Wachstumsraten bei den Konsumausgaben ist die seit 2003 gestiegene Angst vor Arbeitslosigkeit. Das hat dazu geführt, dass bei mehr Haushalten der Anteil des Einkommens, den sie sparen, gestiegen ist.

Dieses so genannte Vorsorgesparen aus Angst vor etwaiger künftiger Arbeitslosigkeit hat zu einer steigenden Sparquote und damit zu einer sinkenden Konsumquote geführt. Lag die Konsumquote relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1995 noch bei rund 38 Prozent, sind es heute nur noch knapp 30 Prozent.

Danièle Kirsch
8. August 2017 - 21.03

Think global buy local. Da geet och eise PIB erop

Marius
8. August 2017 - 12.01

Gott sei Dank, ist Konsum nicht alles im Leben. Viele unserer Zeitgenossen glauben, dass ausgiebiger Konsum glücklich macht. Das ist aber lediglich nur ein Trugschluss, denn Konsum ist nicht gleichzustellen mit Wohlstand. Vielen Menschen ist heutzutage die Familie, Freunde und Umwelt wichtiger als Konsum, der bekanntlich das Wirtschaftswachstum befeuert. Jährlich mehr Supermärkte in Luxemburg beleben zwar die Konkurrenz, steigern aber nicht den Konsum und das ist auch gut so. Leider hat das übermässige Konsumverhalten dazu geführt, dass die 3. Welt im Begriff ist zu uns einzuwandern, da Wohlstand und Konsum bekanntlich Begehrlichkeiten wecken. Wohlstand und Konsum sind nun eben ein verrücktes Paar.

Laird Glenmore
8. August 2017 - 9.13

Warum in die Ferne schweifen das gute ist doch so nah.

gbechet
7. August 2017 - 22.32

Jeder kauft da ein, wo er mag. Sie haben recht, dass der Einkauf in Trier, Perl usw. die Statistik verfälscht. Aber, ist es lustiger, wenn Sie gefragt werden: "Haben Sie eine pay-back-Karte?" Die "ristourne" auf diese ist noch deutlich niedriger!

Jet Competition
7. August 2017 - 22.08

Soll ich mein Konto leeren und zu VW gehen um mich mal ordentlich verarschen zu lassen?

Rosch
7. August 2017 - 19.35

FALSCH ! Wie so viele statec-Erhebungen ist auch diese falsch ! Der Konsum in Luxemburg mag zwar gebremst sein aber nicht insgesamt !Und das aus gutem Grund !Morgen fahre ich ein paar km über die Grenze nach PERL einkaufen ! Da kann ich für den gleichen Preis mehr als doppelt so viel einkaufen wie in Luxemburg und werde nicht jeden Tag nach denselben Dämlichkeiten gefragt. (Hut Dir eng C.-Kaart?) Nee ! Habe ich nicht und bekomme ich auch nie! Der KIndergarten mit den bonne-noten und den Billecher ist schon ein paar Monate her.

Post-Truth
7. August 2017 - 19.23

Ökologisch gesehen eine gute Nachricht dass der Konsum sinkt..., natürlich ökonomisch sieht es ein bißchen anders aus ..