Album und Tour„Andy hätte es gewollt“: Depeche Mode wollen wieder Musik für die Massen machen

Album und Tour / „Andy hätte es gewollt“: Depeche Mode wollen wieder Musik für die Massen machen
Just can’t get enough: Martin Gore (l) und Dave Gahan wollen wieder als „Depeche Mode“ Musik für die Massen machen Foto: dpa/Britta Pedersen

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Wie geht es weiter mit Depeche Mode? Diese Frage stand im Raum, seit Band-Mitbegründer Andrew Fletcher im Mai überraschend gestorben war. Nun gibt es gute Nachrichten für die Fans.

Depeche Mode machen weiter. Nach dem überraschenden Tod von Gründungsmitglied und Keyboarder Andrew Flechter im Mai will die britische Synthie-Pop-Band 2023 mit einem neuen Album im Gepäck auf Welttournee gehen, wie Sänger Dave Gahan und Songschreiber und Gitarrist Martin Gore am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin ankündigten. „Wir mögen die Idee, dass Andy gewollt hätte, dass wir weitermachen“, sagte Gore der Deutschen Presse-Agentur. Der Titel des 15. Studioalbums, das Ende März erscheinen soll, ist „Memento Mori“. „Das bedeutet ,Denke daran, dass du sterben musst‘.“

Alle Songs und sogar der Albumtitel seien vor Fletchers Tod entstanden, sagte Gore. Der Titel klinge sehr morbid, aber man könne ihn auch sehr positiv verstehen: „Lebe jeden Tag bis zum Maximum.“

Fletcher war im Mai im Alter von 60 Jahren überraschend an einem Riss in der Hauptschlagader gestorben. Er hatte die Band vor mehr als 40 Jahren unter anderem mit Gore und Gahan im beschaulichen Basildon östlich von London gegründet und galt als wichtiges Bindeglied zwischen dem extrovertierten Gahan und dem eher schüchtern wirkenden Gore.

„Jeder betrachtete Andy immer als eine Art Klebstoff der Band, also den Geselligen, der uns alle irgendwie zusammenhielt“, sagte Gore der dpa. „Ich glaube, er würde die Vorstellung hassen, dass es die Band nicht mehr gäbe.“ Fletchers Tod habe ihn und Dave nun näher zusammengebracht. „Es sind nur noch zwei von uns übrig.“

Bei den Studioaufnahmen für das neue Album habe es viele Momente gegeben, in denen er „Fletch“ vermisst habe, sagte Gahan. Die Aufnahmen fanden nach Gores Angaben als Band zum ersten Mal bei ihm zu Hause im kalifornischen Santa Barbara statt. Die Arbeit dort ohne Fletcher habe sich für ihn daher nicht so seltsam angefühlt. „Aber als wir am Samstag in Berlin ankamen und ich ins Hotel ging, sah ich die Bar. Und ich bin es so gewohnt, dass er (Fletcher) jedes Mal, wenn wir an einem Ort übernachteten, dort saß. Das hat mich sehr getroffen“, sagte Gore. „Es ist anders. Es ist hart. Und alles ist neu.“

Für die Konzerte wird es Ende März zunächst in die USA und nach Kanada gehen. Tourauftakt für die Stadiontour in Europa ist der 16. Mai in Amsterdam. Für Deutschland sind sechs Auftritte in fünf Städten geplant: Leipzig, Düsseldorf (2), München, Frankfurt und Berlin.

Zuletzt gingen Depeche Mode 2017 auf Welttour, auch ihr letztes Album „Spirit“ erschien in dem Jahr. Bis heute ist es die längste Albumpause der Band, die mit mehr als 100 Millionen verkauften Tonträgern als eine der erfolgreichsten Bands der Welt gilt. Mit ihrem Debütalbum „Speak And Spell“ und der Hitsingle „Just Can’t Get Enough“ wurde die Gruppe in den 1980er-Jahren als Teil der New-Wave-Szene berühmt, mit ihrem unverkennbaren Synthesizer-Sound und Hits wie „Everything Counts“, „Enjoy The Silence“, „Never Let Me Down Again“ oder „Personal Jesus“ wurde sie zum Inbegriff der elektronischen Musik.