ExpertenAlles, was Sie über die Covid-Impfung für Kinder wissen müssen

Experten / Alles, was Sie über die Covid-Impfung für Kinder wissen müssen
Dr. Gérard Schockmel ist zum Erklärer der Nation geworden: Er betont, dass es bei der Impfstoffentwicklung „ganz viele Kontrollmechanismen“ gebe Foto: Tageblatt-Archiv

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Es ist ein äußerst heikles Thema: das Impfen von Kindern mit den Corona-Vakzinen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am Mittwoch ihr „Okay“ für den Einsatz an Kindern zwischen fünf und elf Jahren gegeben. Doch wie sicher sind die Impfungen bei Kindern überhaupt? Und welche Nebenwirkungen sind zu erwarten? All das erfahren Sie hier.

Und jetzt sind die Kinder dran: Es dürfte wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis die ersten Kinder den Impfzentren oder ihren Ärzten einen Besuch abstatten. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Mittwoch grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Nach der Zulassung des Impfstoffes durch die EMA bedarf es zwar noch der offiziellen Zustimmung der EU-Kommission – das gelte aber eher als reine Formsache, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Somit werde nun das erste Corona-Vakzin für Kinder unter 12 Jahren in der EU freigegeben. Der Impfstoff wird bereits in Israel und in den USA bei Kindern eingesetzt.

Für diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, ob sie ihr Kind wirklich gegen das Coronavirus impfen lassen sollen, hat das Tageblatt die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengetragen.

Gibt es überhaupt Studien zu Corona-Impfungen bei Kindern? Ja, die gibt es – so etwa die vom Vakzinhersteller Biontech/Pfizer unterstützte Zulassungsstudie. Das „New England Journal of Medicine“, eine der angesehensten medizinischen Fachzeitschriften, hat diese Studie am 9. November 2021 publiziert. Darin wird der Einsatz des Biontech/Pfizer-Impfstoffes bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren evaluiert. Insgesamt 2.268 Kinder haben an der Zulassungsstudie teilgenommen. Die daran beteiligten Forscher schlussfolgern, dass das Verabreichen des Vakzins „sicher, immunogen und wirksam“ ist.

Dr. Gérard Schockmel, Luxemburger Spezialist für Infektionskrankheiten, sagt, dass inzwischen schon viele Erfahrungen mit dem Impfstoff gesammelt worden seien – mit Erwachsenen und auch mit Jugendlichen. Zudem würden mehrere unabhängige Kommissionen die Studien kontrollieren: Da gebe es „ganz viele Kontrollmechanismen“.

Bekommen Kinder die gleiche Impfdosis wie Erwachsene? Nein, Kinder erhielten eine wesentlich kleinere Dosis als Erwachsene. Bei Erwachsenen werden 30 Mikrogramm gespritzt, bei Kindern hingegen seien es 10 Mikrogramm. Bei höheren Dosen könnten Kinder stärker auf das Vakzin reagieren, sagt Schockmel.

Wie vertragen Kinder die Impfung? Die bei Kindern aufgetretenen Folgeerscheinungen gleichen im Grunde jenen der Erwachsenen und Jugendlichen. Die oben genannte Studie verzeichnet „im Allgemeinen leichte bis mittelschwere“ Reaktionen auf die Impfung. Ein bis zwei Tage hätten die Beschwerden in der Regel angehalten.

Als häufigste Reaktion auf die Impfung seien Schmerzen an der Injektionsstelle – das bei 71 bis 74 Prozent der Empfänger – sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit aufgetreten. Schwere Schmerzen an der Injektionsstelle habe es lediglich bei 0,6 Prozent der geimpften Kinder gegeben. Fälle von schwerer Müdigkeit, schweren Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Muskelschmerzen seien jeweils bei unter einem Prozent der Studien-Teilnehmer aufgetreten. 8,3 Prozent der teilnehmenden Kinder hätten nach der ersten oder zweiten Dosis unter Fieber gelitten.

Aus der Studie geht außerdem hervor, dass die zweite Impfdosis häufiger Folgeerscheinungen hervorgerufen hat als die erste. Zu schwerwiegenden Impfreaktionen oder Nebenwirkungen soll es allerdings nicht gekommen sein. Schockmel sagt, dass Kinder die Impfungen generell „gut vertragen“.

Wie steht es um die Wirksamkeit des Vakzins? Die an der Zulassungsstudie beteiligten Forscher beziffern die Wirksamkeit des Impfstoffes auf 90,7 Prozent.

Ist die Zulassung des Impfstoffs für Kinder mit einer Empfehlung gleichzusetzen? „Eine Zulassung ist etwas völlig anderes als eine Impf-Empfehlung“, betont Fred Zepp, Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), laut einem dpa-Bericht. Um den Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zuzulassen, waren die Daten ausreichend: Dafür musste zunächst nachgewiesen werden, dass die Impfung eine schützende Antikörperantwort auslöst und dass sie bei den Probanden keine akuten unerwünschten Nebeneffekte hatte.

„Was Sie in der Zulassungsstudie nicht sehen, sind Risiken, die seltener auftreten, als es statistisch in einer so kleinen Gruppe zu erwarten ist.“ Bei der Zulassungsstudie haben nur rund 1.500 Kinder den Impfstoff erhalten. „Sehr seltene Nebenwirkungen kann man da nicht erkennen“, sagt Zepp. Herzmuskelentzündungen zum Beispiel habe man bei jungen Männern erst nach breiterer Anwendung des Impfstoffs entdeckt. Dafür müssten auch Ergebnisse früherer Studien berücksichtigt werden.

Die jeweiligen Regierungen beziehungsweise Gesundheitsbehörden werden darüber entscheiden, ob sie eine Empfehlung zur Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren aussprechen werden. Die Stiko will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung noch vor Jahresende abgeben.

Der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, äußerte Verständnis für Eltern, die skeptisch sind. „Das kann ich sehr gut verstehen, und es entspricht im Grunde auch dem Problem, vor dem die Stiko mit ihrer Empfehlung steht – nämlich dem Abwägen von Nutzen und möglichen ‚Restrisiken‘ bei den Kindern in dieser Altersgruppe“, sagte Mertens der Schwäbischen Zeitung.

Welche Vorteile hat es, mein Kind impfen zu lassen? Der bisherige Verlauf der Pandemie hat gezeigt, dass Kinder generell weniger oft von schweren Covid-Verläufen betroffen sind. Das heißt allerdings nicht, dass es sie nicht gibt – und, dass keine Gefahr besteht. Auch Kinder können an Covid-19 erkranken, aufgrund der Infektion im Krankenhaus landen und unter den Folgen des Long-Covid leiden – auch wenn, wie es scheint, die Long-Covid-Folgen bei Kindern weniger lang anhalten, sagt Schockmel. Das Coronavirus könne zudem auch für Kinder ein Risiko darstellen, etwa bei Übergewicht.

Darüber hinaus gebe es laut Schockmel noch genetische Faktoren, über die derzeit noch nicht viel bekannt sei. Auch hier könnte eine Impfung vor den Folgen einer Corona-Erkrankung schützen. Der Arzt wirft allerdings noch zwei weitere Punkte in die Waagschale. Einerseits sind „unsere Kapazitäten für Kinder minimal“. Sollte in Luxemburgs Krankenhäusern die maximale Aufnahmekapazität für Kinder überschritten werden, könnte man sie zwar immer noch auf den Erwachsenenstationen behandeln – aber dennoch bedürfe es dafür, besonders bei kleinen Kindern, einer gewissen Expertise.

Andererseits könnte die Impfung dazu beitragen, dass Kinder wieder ein „so weit wie möglich normales Leben führen“ und sich normal entfalten können: Es bestehe nämlich das Problem, dass es auch unter Kindern Fälle gibt, denen man das Risiko so nicht ansieht, sagt Schockmel.

Ich bin mir dennoch unsicher, ob ich mein Kind impfen lassen soll oder nicht. Wo kann ich mich am besten informieren? Der beste Ansprechpartner für die Gesundheit von Kindern und auch für die Impfung derselben ist und bleibt der Kinderarzt des Vertrauens. Er sei am besten qualifiziert, um die Gesundheit des Kindes beurteilen zu können, sagt Schockmel.

S.N.
28. November 2021 - 23.15

@Wally, nein ich saß noch immer daran meine zukünftige Doktorarbeit in Rechtwissenschaften fertigzustellen. Wenn Sie fertig und veröffentlich ist, lasse ich Ihnen gern den Link zukommen. Drücken Sie mir die Dauemen, ich hoffe, dass ich damit Ende 2022 damit fertig bin. Ich würde mich über einen weiteren Lektor freuen.

Wally
27. November 2021 - 12.05

@S.N. "Eine Information würde mich wirklich noch interessieren, denn bislang wurde hierzulande aber auch auf europäischen Niveau noch immer nicht richtig mitgeteilt, wer für schwere Nebenwirkungen und gesundheitlichen Folgen auch Langzeitfolgen, die ja nicht ausgeschlossen werden können, dieser experimentellen Substanzen haftet." Niemand haftet, alle Firmen wurden von Haftung befreit, das wurde aber schon letztes Jahr ausführlich diskutiert. Ware Sie auf einem Querdenker-Treffen während der Zeit?

J.C. Kemp aka Dr Faustus
26. November 2021 - 17.54

Lilly, die Virologin und Immunbiologin es Google hat gesprochen, höret zu

Lilly
26. November 2021 - 15.18

Virwaat Impfen. Virwaat net mat Monoklonalen Antikierper behandeln waat an Amerika schons laang gemaach get.

S.N.
26. November 2021 - 15.06

Eine Information würde mich wirklich noch interessieren, denn bislang wurde hierzulande aber auch auf europäischen Niveau noch immer nicht richtig mitgeteilt, wer für schwere Nebenwirkungen und gesundheitlichen Folgen auch Langzeitfolgen, die ja nicht ausgeschlossen werden können, dieser experimentellen Substanzen haftet. Die die Sie empfehlen, die Hersteller, die Ärzte, das Personal was die Spritzen setzt oder eben alle oder vielleicht niemand?

Tarzan
26. November 2021 - 14.18

Da 15% der über 60jährigen noch nicht geimpft sind, sollte der öffentliche Pranger sich mit denen beschäftigen. Es sind ja genau diese 15% die im Chem herumliegen. Nein, man sollte keine 12jährigen impfen, sondern die eltern, bopa und die Omma. Da es keine Studien zu Langzeitfolgen gibt, nicht geben kann, kann man solche auch nicht ausschliessen.

HTK
26. November 2021 - 8.57

Wenn die EMA als obere Instanz das Vakzin zulässt dürfte es ja eigentlich keine Diskussion mehr geben.Die raten ja nicht ob man es zulassen sollte. Wir haben überhaupt keine Wahl: Die Schulen haben begonnen und die Zahlen schnellen in die Höhe. Kinder sind Superspreader-"die huschen so." wie es bei Loriot zu hören war. Es gab schon früher einen Spruch: " Wann ist der Vater krank?-Nach Schulbeginn und Erntedank." Schädlicher als das Vakzin sind wohl die Falschinformationen und die Hexensprüche die im Netz zirkulieren und die Leute vom Impfen abhalten.