Affäre Traversini: Diderich vermutet, dass weitere Personen verstrickt sind

Affäre Traversini: Diderich vermutet, dass weitere Personen verstrickt sind

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Er brachte die Affäre Traversini ins Rollen: Differdingens Gemeinderat Gary Diderich („déi Lénk“) erklärt im Interview mit dem Radiosender 100,7, wie er die Zeit bis zum Rücktritt des Bürgermeisters erlebt hat. Sind noch weitere Personen in die Affäre verstrickt?

„Es ging mir nicht darum, irgendeinen Rücktritt zu fordern.“ Differdingens Gemeinderat Gary Diderich hat im Radiosender 100,7 Stellung zur Affäre um Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“) bezogen. Traversini hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt erklärt. Hintergrund waren Änderungen im PAG der Stadt, die ein Privathaus des Grünenpolitikers begünstigten, sowie Arbeiten, die Mitarbeiter der gemeinnützigen – und stadteigenen – Beschäftigungsinitiative CIGL an dem Haus verrichtet hatten. Diderich hatte den Stein ins Rollen gebracht, als er im Gemeinderat Aufklärung verlangte.

„Ich habe Fragen gestellt und wollte Erklärungen“, sagte Diderich auf Radio 100,7. „Und die sind eben nicht gekommen – im Gegenteil, es sind Verstrickungen gekommen.“ Der 36-Jährige meint, dass nicht immer verstanden würde, dass das Fragestellen zur Rolle eines Oppositionspolitikers gehört. „Allzu oft stellen wir Fragen und bekommen nur halbe Antworten“, sagt er. „Es ist ein reales Problem, dass die Oppositionsarbeit nicht ernst genommen wird.“ Stattdessen würde sie damit in Verbindung gebracht, dass man jemandem etwas Schlechtes wolle oder jemanden in die Bredouille bringen wolle.

Interessenkonflikt à la Mamer

Für Diderich hatte sich in der Causa Traversini die Frage eines Interessenkonflikts gestellt. „Wir hatten in Luxemburg ja schon einmal eine ähnliche Geschichte, in Mamer.“ 2014 wurde Mamers Bürgermeister Gilles Roth (CSV) vorgeworfen, Gelände hinter seinem Privatgrundstück unberechtigterweise als Grünzone ausgewiesen zu haben. Diderich und ein Ratskollege hatten zudem zufällig beobachtet, wie CIGL-Mitarbeiter auf Traversinis Grundstück gearbeitet hatten. Ob die Arbeiten selbst überhaupt legal waren, würde derzeit von der Forstverwaltung geklärt. „Ob es die eine oder die andere PAG-Zone ist – es wäre eine Genehmigung nötig gewesen“, sagt Diderich. Die aber lag offenbar nicht vor.

Die Presseberichterstattung habe vor allem vor diesem Hintergrund eine wichtige Rolle gespielt, sagt der Gemeinderat. „Der Artikel auf Reporter im Juli und der im Tageblatt, der die Genehmigung thematisiert hat, haben das Ganze an die Öffentlichkeit gebracht.“ Diderich findet es aber schade, dass Dinge, für die sich die Presse nicht so sehr interessiere, im Sand verlaufen.

Was tat der Bautenschöffe?

Abgeschlossen ist der Fall für Diderich noch nicht. Zum einen stünden noch immer widersprüchliche Aussagen von einem Ministerium und dem Schöffenrat im Raum. Zum anderen könnten noch weitere Personen an der Affäre beteiligt sein. „Ich glaube, dass niemand so viele Sachen machen kann, ohne dass es ein anderer mitbekommt“, sagt er. „Es wird gegen unbekannt ermittelt – ich nehme an, dass sich die Staatsanwaltschaft etwas dabei gedacht hat.“ Auf die Frage zur Rolle des Bautenschöffen Georges Liesch antwortet Diderich vage: „Ich kann nur sagen, dass wir schulmeisterhafte Antworten bekommen haben, die nicht richtig waren – und die nicht aufgeklärt haben.“ Er hoffe, dass es sich dabei um „materielle Fehler“ handele.

Liesch ist Parteifreund Traversinis und in der Gemeinde für die urbane Entwicklung verantwortlich – und er wird als Nachfolger Traversinis auf dem Bürgermeisterposten gehandelt.

sen

Leila
2. Oktober 2019 - 11.43

mimimimi ich will doch gar nichts Schlechtes, ich bin doch nur ein guter Junge, dem Gerechtigkeit über alles geht mimimi… schuddere vous

Jang
25. September 2019 - 13.25

Normale Steuerzahler werden bei solch Aktionen hart bestraft, solch Politiker müssten schnellstens zurücktreten und bestraft werden, dies sind alles politische Gaunereien,mehr als armselig, aber in Luxusburg bleibt jeder mit dem Hintern am Sessel kleben. Alle Kommentare überflüssig.

Laird Glenmore
25. September 2019 - 9.23

Verbrechen ist ein wenig hart, ich würde eher sagen eine Verfehlung oder ein Amtsmißbrauch, aber kein Verbrechen. Mit solchen Definitionen sollte man nicht so schnell argumentieren schließlich lebt der Mann in Differdingen und man sollte doch nicht hinter seinem Rücken über ihn Reden wenn er mal durch die Straße geht. Hetzkampagnen sind nicht angebracht.

H.Horst
24. September 2019 - 21.50

Für einen "Linken" muss es sich doch seltsam anfühlen auf dem Weg des Sturzes von Traversini das Geschäft ausgerechnet des Spekulanten-Lobbyisten Krieger zu betreiben.

Retsch
24. September 2019 - 21.03

Aber laut Gesetz ist das was ihm vorgeworfen wird ein Verbrechen

De Gringen
24. September 2019 - 19.03

Jemand der in der Legislative ist, also Gesetze macht, sollte mindestens doppelt so streng bestraft werden wenn er wissentlich gegen Gesetze verstösst !!! Jawohl : Auch Carole Dieschbourg muss ihren Hut nehmen wenn sie nur ein wenig Ehre und Gewissen im Leib hat, wenn nicht dann zeigt sie zu was grüne im Stande sind !!!!!

Laird Glenmore
24. September 2019 - 18.34

Anscheinend gibt es für die Differdinger nichts schöneres als im Dreck zu wühlen um noch mehr Müll an den tag zu holen, Traversini hat doch um seine Ehre zu retten seinen Rücktritt eingereicht, dann soll er eben die paar Stunden die angeblich CIGL Mitarbeiter an seinem Objekt gearbeitet haben bezahlen. Wenn die andere Geschichte mit der Genehmingung nicht OK war dann müßte ja auch Carole Dieschbourg ihren Hut nehmen denn sie hat ja nachträglich die Genehmigung ausgestellt. Ich weiß nicht wie man sich daran aufgeilen kann anderen Menschen nur negatives anhängen zu wollen, Traversini ist auch nur ein Mensch und so sollte man ihn auch behandeln und nicht wie einen Verbrecher. Ich kann nur sagen Leute kehrt erst mal vor der eigenen Tür.

Fred Reinertz Barriera z.Z London
24. September 2019 - 17.58

Die Frage ist wer noch ?: z.B. die Parteigenossin Minister die nachträglich einen Genehmigung erteilt hat...?