Acht neue Windparks für Luxemburg

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Das Unternehmen Soler produziert in Luxemburg grünen Strom für 47.000 Haushalte. Jetzt wurden acht weitere Windkraft-Projekte vorgestellt, die zusätzliche 51.450 Haushalte beliefern können.

Das Unternehmen Soler produziert in Luxemburg grünen Strom für 47.000 Haushalte. Jetzt wurden acht weitere Windkraft-Projekte vorgestellt, die zusätzliche 51.450 Haushalte beliefern können.

Nach der Liberalisierung des Strommarktes trat der Staat drei Wasserkraftwerke (Esch/Sauer, Rosport und Ettelbrück) an einen neu gegründeten privaten Betreiber ab. Enovos und die „Société électrique de l’Our“, kurz SEO, sind jeweils im Besitz von 50 Prozent des Kapitals dieses Stromproduzenten mit dem Namen Soler.

Potenzial nicht erschöpft

„Neben den drei Wasserkraftwerken betreiben wir aktuell sieben Parks mit 42 Windmühlen“, sagt Soler-Direktor Paul Zeimet. Die SEO und Soler produzieren zusammen fast den gesamten Strom, der in Luxemburg aus Wind- und Wasserkraft erzeugt wird. Es könnte jedoch mehr sein, das Potenzial für erneuerbare Energien in Luxemburg ist noch nicht ausgeschöpft. Die Zeit drängt. „Luxemburg hat sich verpflichtet, seinen Teil zu den EU-Zielen von 20 Prozent erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2020 beizutragen“, unterstreicht Laurent Winkin, verantwortlich für erneuerbare Energien.

Elf Prozent will Luxemburg erreichen, momentan liegt das Land bei fünf bis sieben Prozent. Das wird jedoch nicht so bleiben. Soler hat vier Windpark-Projekte im fortgeschrittenen Stadium, die „bis zum Jahr 2019 in Betrieb sind“, weiß Zeimet. „Diese werden dann zusätzlichen Strom für über 19.000 Haushalte produzieren.“ Vier weitere Projekte sind auch schon weit fortgeschritten. Ziel: 2020 insgesamt 32.200 weitere Haushalte mit regionalem und grünem Strom beliefern zu können.

Bürgerbeteiligung ist wichtig

Bei all diesen Projekten seien die Anwohner „frühzeitig mit ins Boot genommen worden“, um etwaige Bedenken aus dem Weg zu räumen. „Die Anforderungen für die Errichtung von Windkraftanlagen in Luxemburg sind strenger als in anderen Ländern“, so Zeimet. Im Zweifelsfall würde man sich gegen einen neuen Park entscheiden, auch deshalb gäbe es in Luxemburg weniger Widerstand gegen solche Projekte.

Was auch die Zustimmung erhöhte, ist die Möglichkeit, dass sich Privatleute und Gemeinden am Kapital der einzelnen Windparks beteiligen können. „Eine Windkraftanlage kostet im Durchschnitt rund 5,5 Millionen Euro“, erklärt Zeimet. Nach 8 bis 10 Jahren seien die Kosten amortisiert und der Park erwirtschaftet den Rest seiner 20-jährigen Laufzeit Gewinne.

Auf Nachfrage des Tageblatt, ob es denn eines Tages möglich sein wird, den gesamten in Luxemburg verbrauchten Strom lokal und nachhaltig zu gewinnen, meint Zeimet, dass dies schwierig werden könne. „100 Prozent erreichen wir nicht.“