AC Milan: Gianni Righetto ist verrückt nach den Rossoneri

AC Milan: Gianni Righetto ist verrückt nach den Rossoneri

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Gianni Righetto aus Düdelingen sammelt alles rund um die 1899 gegründete „Associazione Calcio Milan S.p.A.“ und um sein Fußballidol Gianni Rivera. Unzählige Raritäten und für ihn kostbare Schätze befinden sich in seinem Besitz und werden dort präsentiert wie in einem Museum.

Über neun Räume seines Hauses und mehr als 40 Vitrinen erstreckt sich die Sammlung des AC-Mailand- und Italien-Fans Gianni Righetto in Düdelingen nahe dem Naturschutzgebiet „Haard“. Wir haben ihn gestern, am Tag vor dem – für Luxemburg – großen Fußballereignis besucht. An den Wänden hängen Fotos, Trikots, Zeitschriften sowie alle anderen denkbaren Fanartikel.

„Die Vitrinen müsste ich eigentlich auch mal abstauben“, sagt der 56-jährige Luxemburger fast schon entschuldigend. Er hatte nicht mit einem solch großen Medieninteresse an seiner Person und Sammlung gerechnet. Erst recht nicht so kurzfristig vor dem heutigen Spiel des F91 Düdelingen gegen den AC Milan. Neben luxemburgischen Medienvertretern hat sich nämlich gestern noch Sky Italia für eine Reportage angemeldet.

Fan, seit er neun war

Angefangen hat der AC-Milan-Italien-Fankult, als Gianni neun Jahre alt war: „Damals hörte ich im Fernsehen ständig meinen Namen rufen.“ Sein Namensvetter Giovanni „Gianni“ Rivera – 19 Jahre lang bei AC Milan aktiv – wurde zu seinem Spieleridol, und das bis heute. Er besitzt neben Fotos mit seinem Fußballidol auch Autogrammkarten sowie Trikots des Mittelfeldspielers Rivera. Eines davon ist das Lieblingsstück seiner Sammlung.

Righettos Traum, sein großes Vereinsidol einmal persönlich zu treffen, hat sich nicht nur verwirklicht, Rivera hat ihn sogar einmal mit seiner Frau und Fotograf zu Hause besucht. „Er hat mich einfach mittwochs angerufen und gesagt, dass er gerne am Samstag vorbeikommen würde“, erinnert sich Gianni stolz. Für ihn sei dies eine Ehre gewesen.

 

Seit über 30 Jahren frönt der Fußballfan, der selbst früher bei der Alliance gespielt hat, seiner Sammelleidenschaft. Die unzähligen Raritäten sind im oberen Stockwerk seines Hauses untergebracht. Sie alle anzuschauen, würde Stunden dauern. In den letzten Jahren hat er die Kinderzimmer seiner drei Töchter ebenfalls zu seinem eigenen kleinen Museum umgestaltet.

Neben vielen Originalfotos von Spielern besitzt er jede einzelne Ausgabe der Zeitschrift Forza Italia, eines monatlich erscheinenden italienischen Sportmagazins rund um seinen Lieblingsfußballverein, das erst vor einigen Monaten eingestellt worden ist. Sein außergewöhnliches Hobby nimmt natürlich nicht nur einen Großteil seiner Freizeit in Anspruch, sondern kostet auch jede Menge Geld.

Wie viel Euro er bisher ausgegeben hat, kann er nicht einschätzen: „Für mich ist der persönliche Wert wichtiger.“ Ihm ist wohl bewusst, dass andere für seine wohlgehüteten Schätze nicht so viel bezahlen würden wie er, doch es sei einfach seine Leidenschaft. Für anderes hat er vielleicht wieder mehr Zeit übrig, wenn er nächstes Jahr in Rente geht.

Einiges in seiner Sammlung hat er unkompliziert auf eBay gefunden und ersteigert. Für anderes muss er viel Zeit einplanen. So zum Beispiel die Fotos mit den Spielern, für die er vorher Kontakte knüpfen muss, um zu erfahren, wann genau sich die Spieler wo aufhalten. „Selbst dann ist es nicht sicher, ob die Spieler sich tatsächlich zeigen und Lust auf ein Foto haben. Schon oft stand ich stundenlang umsonst da.“

Die geknüpften Kontakte haben ihm schon einige Male den Eintritt ins Milanello, die Trainingsanlage des italienischen Fußballclubs, ermöglicht. Jetzt habe er Glück, dass gerade der AC Mailand gegen den F91 Düdelingen spielt, denn ihm fehlen noch die Fotos von sechs oder sieben Spielern. Eine seiner Töchter hätte ebenfalls gerne ein Foto mit Trainer Gennaro Gattuso. „Sie ist die einzige der drei, die meine Leidenschaft ein bisschen teilt.“

Hotelzimmer gebucht

Um seine Chancen auf die Fotos zu erhöhen, hat er sich gestern im gleichen Hotel wie die Fußballer einquartiert. Um dessen Namen zu erfahren, hat er wieder seine Kontakte spielen lassen. Um sicherzugehen, einen Platz im richtigen Hotel zu bekommen, hatte er im Vorfeld bereits fünf verschiedene gebucht. „Ob ich dadurch mehr Glück habe als andere, weiß ich jedoch nicht. Doch wenn man so verrückt nach dem Verein ist wie ich, dann macht man alles, um ihnen irgendwie näherzukommen.“

Mittlerweile konzentriert er sich nicht nur auf die Spieler seines Fußballvereins: Sein momentaner aktiver Lieblingsspieler spielt nämlich nicht in Italien: Lionel Messi ist seit 2005 beim FC Barcelona unter Vertrag. „Einer meiner größten Wünsche ist, einmal mit ihm ein Foto zu schießen.“ Andere weltbekannte Fußballnamen hat er bereits vor die Linse bekommen: Neymar, Zinédine Zidane, Luis Figo oder auch Ronaldinho.

Wie schätzt er die Chancen des F91 Düdelingen gegen die „Rossoneri“ ein? „Theoretisch müsste Milan gewinnen, doch der F91 könnte gut dagegenhalten.“ Der Fan steht zu seinem Verein und geht davon aus, dass Milan gewinnt: „Alles andere wäre eine Blamage.“ Trotzdem zieht er seinen Hut vor den bereits erbrachten Leistungen des F91.