Escher KrëschtmoartAb heute Covid-Check: „Diese Entscheidung kann ich nachvollziehen“

Escher Krëschtmoart / Ab heute Covid-Check: „Diese Entscheidung kann ich nachvollziehen“
Durch dieses Portal werden sie schreiten: Ab heute können Besucher den Verpflegungsbereich am Rathausplatz nur noch mit Covid-Check-Dokumenten betreten Foto: Editpress/Julien Garroy

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Auf dem „Escher Krëschtmoart” wird heute das Covid-Check-System eingeführt. Das hat der Escher Schöffenrat am Montag entschlossen. Viele Besucher begrüßen die Ankündigung, andere wollen den Rathausplatz zumindest bis Weihnachten meiden. Ein Ortsbesuch.

„Covid-Check gilt erst ab Morgen, gell?“, fragt ein junger Mann, den Blick fest aufs Handy gerichtet. Sein Begleiter nickt, bevor beide durch das Eingangsportal des Escher Weihnachtsmarktes in Richtung Glühweinstand schlendern. Es ist 18.30 Uhr und der Rathausplatz ist für einen Dienstagabend recht voll. Im mittleren Sitzbereich sind fast alle Tische besetzt, an den Ständen bilden sich rasch kleine Schlangen.

„Zeit fürs Abendessen“, meint eine junge Mutter, die sich einen Stehtisch in der Nähe der Grillbude sichert. Ihr Ehemann ist auf Nahrungssuche, während die beiden Söhne aufgeregt zwischen Mama und Papa hin und her pendeln. Den Tisch muss sie sich zunächst noch mit einem Mann mittleren Alters teilen. Der versichert jedoch, bald weiterziehen zu wollen: „Damit auch andere auf ihre Kosten kommen“, sagt der Betroffene. Doch die Tischnachbarin winkt ab: „Uns macht das nichts aus. Eigentlich hatten wir wegen Covid-Check mit noch mehr Besuchern gerechnet.“

In Esch ist das Thema an diesem Abend in aller Munde. Denn: Der Schöffenrat hat am Montagnachmittag beschlossen, das Covid-Check-System auf dem „Krëschtmoart“ einzuführen. Ab Mittwoch erhalten nur noch Personen Zugang zum umzäunten Verpflegungsbereich, die entweder geimpft, getestet oder von einer Covid-Erkrankung genesen sind und das entsprechende Zertifikat vorzeigen können.

Die nötigen Vorbereitungen wurden am Dienstag bereits von den zuständigen Gemeindediensten zusammen mit dem „Syndicat d’initiative“ getroffen. Das 3G-System gilt ab sofort auf dem Rathausplatz, wo sich die Essbuden und Trinkstände des Weihnachtsmarktes befinden. Und das sowohl für Besucher als auch das Personal. Das Areal wurde eingezäunt und mit zwei Eingangsportalen versehen, an denen die erforderlichen Dokumente kontrolliert werden.

Trotz Aufforderung der Behörden: Nicht alle Besucher trugen Maske am Dienstagabend
Trotz Aufforderung der Behörden: Nicht alle Besucher trugen Maske am Dienstagabend Foto: Editpress/Julien Garroy

Ein neues Konzept für 2021

Das Konzept des diesjährigen Weihnachtsmarktes war bereits im Vorfeld überarbeitet worden, da die Veranstaltung letztes Jahr der Pandemie zum Opfer gefallen war. Neben dem Rathausplatz wurden noch zwei weitere Standorte mit einbezogen: die Alzettestraße mit den Verkaufsständen und der Brillplatz mit den Jahrmarktattraktionen.

Ein Covid-Check-System wie auf dem Weihnachtsmarkt in Luxemburg-Stadt war zunächst aber nicht vorgesehen: Da die Veranstaltung größtenteils an der frischen Luft stattfinde und die Betreiber in geschlossenen Räumen verantwortlich für die Kontrolle ihrer Kunden seien, habe man darauf verzichtet, so das „Syndicat d’initiative“. Stattdessen sollten die Besucher an den Ständen Masken tragen und allgemein auch die Sicherheitsabstände einhalten.

Am Sonntag habe man sich aber kurzfristig dazu entschlossen, den Punkt auf die Tagesordnung der Schöffenratssitzung vom Montag zu setzen, so Bürgermeister Georges Misch (CSV) im Gespräch mit dem Tageblatt – das, nachdem man sich die Entwicklungen auf dem Weihnachtsmarkt am Wochenende selbst angesehen habe. Seitens der Behörden habe es keinen Druck gegeben. Auch sei die Entscheidung nicht als Reaktion auf eine Forderung der Gemeinderätin Line Wies zu werten, wie Mischo weiter betont.

Im Namen von „déi Lénk“ hatte die Politikerin eine Anfrage an den Schöffenrat gerichtet, in der acht konkrete Fragen im Zusammenhang mit dem Pandemie-Schutz auf dem Weihnachtsmarkt aufgeworfen werden. Gleichzeitig berichtet Wies, dass sich nach der Eröffnung am Freitag mehrere Mitarbeiter an Ess- und Getränkeständen nicht an die Maskenpflicht gehalten hätten.

„Wer keine Maske trägt, lebt gefährlich“

Bei den Besuchern fallen die Reaktionen am Dienstagabend gemischt aus. „Mir ist es egal“, meint eine Frau mittleren Alters. „Ich bin geimpft, hätte aber auch weiterhin Maske getragen. Doch wenn ich mir die anderen Besucher so ansehe, macht Covid-Check Sinn … Diese Entscheidung kann ich nachvollziehen.“ Tatsächlich trägt an diesem Abend schätzungsweise nur die Hälfte der Anwesenden eine Maske. „Dass man die Maske am Tisch abnehmen kann, ist normal. Beim Schlangestehen an den Ständen sollte man sich aber schützen“, fügt eine andere Besucherin hinzu.

Nun seien an diesem Abend nicht viele Leute zugegen. „Am Wochenende aber ist es zeitweise voll. Da ist Körperkontakt angesagt. Wer dabei keine Maske trägt, lebt gefährlich“, meint wiederum die erste Gesprächspartnerin, bevor sie nach kurzem Überlegen hinzufügt: „Oder bringt andere Leute in Gefahr.“ Beide Frauen nicken zustimmend und blicken in Richtung Getränkestand, wo drei junge Männer auf eine Bestellung warten. Nur einer trägt eine Maske, die aber nur lose um den Hals hängt.

Wie die Bevölkerung scheinen auch die Besucher auf dem Escher Weihnachtsmarkt gespaltener Meinung zu sein. Einige Befragte begrüßen die Entscheidung des Schöffenrats und begründen ihre Haltung mit dem Schutz der Gesundheit, dem Anstieg der Infektionszahlen und der Belastung für das Luxemburger Gesundheitssystem. Außerdem freue er sich darauf, den Weihnachtsmarkt auch ohne Maske in relativer Sicherheit erleben zu dürfen, meint ein Gesprächspartner gegenüber dem Tageblatt. „So langsam reicht es nämlich“, so sein Fazit.

Dass es reicht, meint auch ein älterer Herr, der mit seiner Frau und deren Schwester schnell noch vom Weihnachtsmarkt profitieren möchte. „Bevor Mischo uns diese Freude auch noch wegnimmt“, fügt der Befragte hinzu. „Corona, Corona, Corona: Ich kann es nicht mehr hören. Irgendwann reicht es mit der Panikmache“, so der Mann, der eigenen Aussagen zufolge nicht geimpft ist und von Masken auch nicht viel hält. Ihn werde man ab Mittwoch nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt sehen: „Ich zahle doch nicht hundert Euro (sic) für einen Test, wenn ich mir den Glühwein zu Hause kostenlos wärmen kann.“

Ähnlich sehen es auch andere Befragte. Dass nur der Verpflegungsbereich am Rathausplatz vom Covid-Check betroffen sind und die Stände in der Alzettestraße und am Brillplatz ohne 3G-Zertifikate besucht werden können, ist manchen Leuten egal. „Hier geht es ums Prinzip“, unterstreicht ein junger Mann. Währenddessen gibt im Hintergrund die Mitarbeiterin eines Essstandes das Wechselgeld heraus. Auch sie trägt keine Maske.

Sie wisse von Angestellten, die weder geimpft noch genesen sind. Von Arbeitgebern auf dem Rathausplatz, die sich weigern, die Testkosten zu übernehmen. „Ich weiß nicht, was die jetzt tun werden. So viel verdient man hier nun auch wieder nicht, dass man sich alle zwei Tage einen Test leisten kann“, so die Dame. „Ihnen bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich impfen zu lassen.“

Sie selbst sei bereits geimpft. „Mein Partner auch. Covid-Check kann kommen“, sagt die Verkäuferin. Sie trage nur keine Maske, weil sie mit ihrem Mann zusammen arbeitet. „Zu Hause laufen wir auch nicht mit Masken rum“, fügt sie lachend hinzu. Angst vor den Behörden habe sie nicht: „Bisher habe ich kaum Polizisten gesehen. Von uns nehmen sie eh keine Notiz.“

Gut besucht, aber nicht zum Bersten voll: Die Hygieneregeln ließen sich am Dienstag einfacher beachten als an einem prall gefüllten Wochenende
Gut besucht, aber nicht zum Bersten voll: Die Hygieneregeln ließen sich am Dienstag einfacher beachten als an einem prall gefüllten Wochenende Foto: Editpress/Julien Garroy
Luki S
24. November 2021 - 14.57

Ab heute erst? Wow tolle Leistung.

Laird Glenmore
24. November 2021 - 14.19

Man hätte den Weihnachtsmarkt gar nicht erst erlauben sollen aber wir werden die Ergebnisse dieser Idiotie im Laufe des Monats Dezember und Januar 2022 sehen wenn wieder die Infektionszahlen ansteigen und mehrere Menschen gestorben gestorben sind dann kann sich der Bürgermeister samt Schöffenrat fragen ob es das Wert war für die paar Kröten an Standgebühren und Steuern Menschenleben aufs Spiel zu setzen, man sollte die ganze Mischpoke wegen grober Fahrlässigkeit verklagen.

Baerchen
24. November 2021 - 13.22

Nee Haaptsach de Wk zumols de FREIDEN nach Deck Party FotoShoting Asw waat Si dir All Fir eng MuppetShow huet ESCH daat dooten wirklech verdengt an dann och keen Kleeschen Emzuch mei Waat as daat naichst Keng Calvacade Mei Asw ????