82 Polizeischüler helfen beim Wiederaufbau im Müllerthal

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Anfang Juni entstanden bei den heftigen Unwettern im Müllerthal enorme Schäden. Neben einigen Unternehmen wurden besonders die örtlichen Wanderwege in Mitleidenschaft gezogen. Um diese wieder herzurichten, packten 82 Schüler der Polizeischule mit an.

150.000 Menschen besuchen jährlich das Müllerthal. Vorwiegend um von den zahlreichen Wanderwegen und der Natur zu profitieren. Damit die Touristen auch einen Großteil der Wege nutzen können, haben 82 Polizeischüler, unter ihnen 17 Frauen, vier Brücken, die bei den Unwettern zerstört wurden, abgetragen und danach wieder neugebaut.

„Die Schüler schließen im Moment ihr erstes Jahr in der Polizeischule ab, und da wir eine Woche früher mit dem Programm fertig waren als ursprünglich vorgesehen, haben wir unsere Hilfe beim Wiederaufbau des Müllerthals angeboten. Die Verantwortlichen des ORT haben unser Angebot dankend angenommen“, erklärte Gilbert Feller, der „Commissaire en chef“.

Die zerstörten Brücken befanden sich in unwegsamem Gelände. Die angehenden Polizisten mussten das ganze Baumaterial mehrere Kilometer durch den Wald tragen, da keine Möglichkeit bestand, Maschinen einzusetzen. Ohne die Hilfe der Polizeischüler hätten die Arbeiter wahrscheinlich mehr als eine Woche für die Arbeiten gebraucht. Nun wurde alles in zwei Tagen erledigt.

Das Holz für die Brücken wurde in der Nähe von Berdorf gefällt und im Sägewerk in Echternach verarbeitet.


Gäste bleiben nicht aus

In den ersten Tagen nach den Unwettern gab es viele Stornierungen bei den Hotels und auf den Campingplätzen. „75 Prozent aller Übernachtungen werden im Juni, Juli und August gezählt. Deshalb ist es wichtig, dass die Infrastruktur funktioniert“, erklärte Sandra Bertholet, die Verwalterin des ORT der Region Müllerthal. Stornierungen für den Sommer blieben jedoch aus.

„Viele Touristen rufen uns an und wollen wissen, wie die Lage vor Ort aussieht und ob die gebuchten Aktivitäten stattfinden. Ein solches Gespräch dauert durchschnittlich 15 Minuten. Rund 95 Prozent aller Wanderwege sind zum jetzigen Zeitpunkt wieder geöffnet. Bei den Wanderwegen, die noch immer geschlossen sind, lassen wir uns Zeit. Wir sind dabei, Alternativlösungen zu suchen, damit nicht wieder die gleichen Schäden nach Unwettern entstehen“, so Bertholet.

Zwei Campingplätze sowie das Hotel „Le Cigalon“ bleiben allerdings die ganze Saison geschlossen.


Finanzielle Hilfe angelaufen

Am Tag nach den Unwettern versprach die Regierung 30 Millionen an Soforthilfe.
„Bislang sind 30 Anträge von unterschiedlichen Unternehmen, die meisten aus der Tourismusbranche, bei uns eingegangen. In 13 Fällen wurde bereits finanzielle Unterstützung gewährleistet“, erklärte Staatssekretärin Francine Closener gegenüber dem Tageblatt. Drei Betriebe haben durch die Wetterkatastrophe einen Schaden von mehr als
einer Million Euro erlitten.

roger wohlfart
18. Juli 2018 - 14.42

Sehr sympathisch und begrüssenswert diese Initiative zum Wiederaufbau im Müllerthal!