60 Millionen für den Tourismus in Luxemburg

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Im Vorfeld der am Wochenende beginnenden „Vakanz“-Messe präsentierte Staatssekretärin Francine Closener einen Fünf-Jahres-Plan, um den Tourismus in Luxemburg zu fördern.

Im Vorfeld der am Wochenende beginnenden „Vakanz“-Messe präsentierte Staatssekretärin Francine Closener gestern einen Fünf-Jahres-Plan, um den Tourismus in Luxemburg zu fördern.

„Jedes Jahr verschlägt es mehr Touristen nach Luxemburg“, meinte Francine Closener gestern bei der Eröffnung der Pressekonferenz. Die definitiven Zahlen des Jahres 2017 würden zwar noch nicht vorliegen, doch „es sieht danach aus, dass es ein Rekordjahr gewesen ist“. Es könnte das erste Jahr sein, in dem die „magische Grenze“ von drei Millionen Übernachtungen geknackt wurde.

Dies sei das Resultat eines besseren touristischen Angebotes und einer verstärkten Bewerbung des Großherzogtums im Ausland. „Unsere Investitionen und Reformen machen sich also bezahlt“, so Closener. Die Tatsache, dass wegen der Terrorgefahr Reiseziele in Europa generell mehr besucht wurden, spielte wohl auch eine Rolle.

Denkanstoß für den gesamten Sektor

Die Feriendestination Luxemburg ruht sich jedoch nicht auf ihren Loorbeeren aus. „Zusammen mit allen Akteuren haben wir die großen Linien für die kommenden fünf Jahre ausgearbeitet“, sagte Closener. „Wir stellen die Weichen für eine qualitative und nachhaltige Entwicklung des Tourismussektors.“ Die Zukunftsstrategie beruht auf acht Pfeilern, „ein Denkanstoß für den ganzen Sektor“.

Der erste Pfeiler wurde „zusammenarbeiten“ getauft. „Touristen, die nach Luxemburg kommen interessieren sich nicht für die Grenzen der Gemeinden“, so Closener. Alle Akteure des Sektors sollten „zusammen anstelle nebeneinander“ arbeiten, um etwaige Synergien nutzen zu können.

Besucher im Mittelpunkt

Zudem sollen auch die Besucher im Mittelpunkt aller Mühen stehen. Dazu gehört auch, digitale Werkzeuge stärker zu nutzen und die Werbeversprechen einzuhalten. Die Reisenden sollen „zufrieden nach Hause gehen“ können. Damit dies klappt, „müssen wir auf unser Humankapital“ setzen, so Closener, „denn vieles hängt vom Personal ab, das in engem Kontakt mit den Kunden steht.“ Dazu gehört auch, die Besucher in ihrer eigenen Sprache anzusprechen, „ein großer Pluspunkt für Luxemburg“.

Die Werbestrategie sollte auch das Produkt in den Vordergrund stellen. Laut Closener sollten Unternehmen aus dem Tourismusbereich „auf dem aufbauen, was wir haben“. Dazu gehören Closener zufolge das kulturelle Erbe, das Handwerk und die intakte Natur. „Aber auch die Gastronomie und der luxemburgische Wein gehören dazu“, so die Staatssekretärin.

Premium-Reiseziel Luxemburg

Die beste Strategie nützt jedoch nichts, wenn die beworbenen Wanderpfade und Fahrradwege in einem schlechten Zustand sind. „In den kommenden fünf Jahren werden wir 60 Millionen Euro an staatlichen Hilfen bereitstellen.“ So seien schon sechs Millionen für die Jugendherberge in Esch ausgegeben worden. In der ganzen Strategie wird auf Nachhaltigkeit und Qualität Wert gelegt. „Wir sind kein Urlaubsziel für Pauschaltouristen“, so Closener. „Wir wollen ein Premium-Reiseziel werden.“

Das Gewicht des Tourismussektors soll dann in Zukunft auch größer werden. „Aktuell erwirtschaftet dieser rund 6,5 Prozent des BIP, 20.000 Personen sind direkt oder indirekt in diesem Bereich beschäftigt.“ Durch den Fünf-Jahres-Plan erhoffen sich die Macher auch mehr Arbeitsplätze und einen höheren Anteil an der gesamten Wirtschaft.

Die ganze Strategie braucht aber auch einen gesetzlichen Unterbau. Als Beispiel gab die Staatssekretärin eine bereits in Auftrag gegebene Studie zur Sharing Economy an. Ob kommerzielle Übernachtungen in Privatwohnungen (Airbnb) per Gesetz reguliert werden müssen oder nicht und ob sie überhaupt einen messbaren Einfluss auf die Zahl der Übernachtungen haben, muss sich erst noch herausstellen.

20.000 Personen beschäftigt

Diese acht Pfeiler wurden vom Wirtschaftsministerium zusammen mit den „Offices régionaux du tourisme“, „Luxembourg for Tourism“, dem „Luxembourg City Tourist Office“ und dem MICE-Cluster ausgearbeitet. In den kommenden fünf Jahren sollen sie umgesetzt werden, damit das Großherzogtum zu einem beliebten Reiseziel werden kann.