Schifflingen44-Jähriger tödlich bei Familienstreit verletzt

Schifflingen / 44-Jähriger tödlich bei Familienstreit verletzt
Das Familiendrama hat sich am Montagabend am Ende der rue Eugène Heynen in Schifflingen abgespielt Foto: Editpress/Eric Hamus

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Tödlich endet am Montagabend eine Auseinandersetzung in der rue Heynen in Schifflingen. Eine 36-jährige Frau soll ihren 44-jährigen Bruder mit einem Messer angegriffen haben. Die Ermittler gehen von einem tragischen Familienstreit mit Drogenbezug aus. Die mutmaßliche Täterin befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Sie muss sich wohl wegen Totschlags vor Gericht verantworten.

Bis auf die dünnen, roten Polizeisiegel an der Haustür deutet am Mittwochnachmittag nichts mehr auf die tragischen Ereignisse hin, die sich zwei Tage zuvor in diesem Einfamilienhaus am Ende einer kurzen Einbahnstraße im Stadtkern von Schifflingen abgespielt haben. Das Haus wirkt inzwischen verlassen, sämtliche Rollläden sind geschlossen.

Es ist das letzte Haus auf der rechten Seite der rue Eugène Heynen, gleich nebenan die Grundschule „Lydie Schmit“. Versenkbare Sicherheitspoller schützen vor ungebetenem Verkehr. „Die Pfeiler sind sporadisch im Gebrauch. Seit Montagabend aber sind sie heruntergefahren“, meint eine Nachbarin gegenüber dem Tageblatt.

Zu jenem Zeitpunkt soll sich am Ende der Straße ein regelrechtes Familiendrama abgespielt haben. Eine junge Frau soll ihren Bruder mit einem Messer angegriffen haben. Für das Opfer, einen 44-jährigen Luxemburger, kam jede Hilfe zu spät. Er war noch am Tatort seinen schweren Verletzungen erlegen.

„Mindestens ein halbes Dutzend Polizeiwagen und mehrere Rettungswagen waren plötzlich in der Straße“, so eine Nachbarin. „Uns war relativ schnell klar, um welches Haus es sich handelt.“ So soll es Informationen des Tageblatt zufolge bereits im Vorfeld zu Auseinandersetzungen innerhalb der Familie gekommen sein. Dabei hätten Drogen keine unwesentliche Rolle gespielt, wie gleich mehrere Nachbarn bestätigen.

Die Tat hat sich im Haus der 70-jährigen Mutter zugetragen, wo das Opfer bis zuletzt gelebt hat. Einer geregelten Arbeit sei der 44-Jährige nicht nachgegangen. Regelmäßig habe man ihn in den Kneipen der Stadt angetroffen. Die Schwester sei jedoch bereits seit Jahren ausgezogen. Sie habe die Zustände im Haus nicht mehr ertragen, so eine Bekannte der Familie.

Auch die Ermittler gehen inzwischen von einem Drogenbezug aus. So soll das Opfer bereits seit längerer Zeit den Drogen verfallen sein. Die ganze Familie habe schwer unter dem Konsum und der damit einhergehenden Finanznot des Betroffenen gelitten. Der Mann soll seine Angehörigen „regelrecht terrorisiert“ und „regelmäßig betrogen“ haben, um die nötigen Mittel für seine Sucht aufzutreiben. Mutter und Tochter hätten sich seit Jahren schon keinen Rat mehr gewusst.

Die mutmaßliche Täterin wurde noch vor Ort festgenommen und am Dienstag einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Am Dienstagabend wurde die 36-Jährige dann offiziell wegen Totschlags („homicide“) angeklagt. Die Betroffene befindet sich Informationen der Staatsanwaltschaft zufolge seitdem in Schrassig in Untersuchungshaft. Ermittlungen sollen nun klären, ob die junge Frau im Affekt gehandelt hat oder ob die Tat vorsätzlich begangen wurde.

Nur die Polizeisiegel deuten am Mittwoch noch von der tragischen Auseinandersetzung im Haus der Mutter
Nur die Polizeisiegel deuten am Mittwoch noch von der tragischen Auseinandersetzung im Haus der Mutter Foto: Editpress/Eric Hamus
Schummer chantal
8. Mai 2021 - 15.40

Huet dei famill net mysere genug. Virwaat sin leit eseu blutsauger. An nemmen vir de klaatsch

de Prolet
7. Mai 2021 - 10.06

Sensationsjournalismus hat nichts mit Pressefreiheit zu tun.

Guilkaume
6. Mai 2021 - 17.40

So was nennt man Pressefreiheit.

de Prolet
6. Mai 2021 - 12.50

Muss man unbedingt ein derartig trauriges Familiendrama in der Presse schildern? Das ist eine regelrechte Tragödie und die betroffene Familie verdient eher Rücksichtsnahme und Pietät als voyeuristische Dramatik.