Düdelingen17 Projekte für Esch2022

17 Projekte steuert Düdelingen nächstes Jahr zum Programm von Esch2022 bei. Am Dienstag wurden sie im Kulturzentrum „opderschmelz“ vorgestellt. Es sind 17 ganz unterschiedliche Projekte, die in Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen Kulturvereinen entwickelt wurden und ein authentisches Bild der Stadt bieten sollen. „Als Kultur-Vorzeigestadt ist es für uns selbstverständlich gewesen, mitzumachen“, so Bürgermeister Dan Biancalana.

Für jede und jeden dürfte etwas dabei sein. Das Programm ist – typisch Düdelingen – multikulturell und geprägt von unter anderem Jazz- und Orgelmusik, Migrationsgeschichte(n), der Einbindung der weitläufigen Natur und des früheren Industriestandortes.

So wird zum Beispiel beim Projekt „Vestiaires-Wagonnage“ ein altes Gebäude auf „Neischmelz“ von Freiwilligen renoviert. Im gegenüberliegenden „Atelier des locomotives“ entsteht ein innovatives Restaurant.

Düdelingen ist nie verlegen, wenn es um die Organisation von Festen und Festivals geht. Sie bestimmen, wie das „Zeltik“ oder das Mittelalterfest, seit Jahrzehnten das kulturelle Leben der Stadt. Nächstes Jahr wird mit „Usina 22“ ein weiteres Festival während zwei Tagen auf den Industriebrachen stattfinden. Musikgruppen aus der Region sollen die Möglichkeit bekommen, vor großem Publikum aufzutreten. Headliner wird die Band Kings of Leon sein.

Das Projekt „jazzXchange“ wird das „Like a Jazz Machine“-Programm durch die Zusammenarbeit mit Musikern aus Kaunas und Novi Sad, den beiden Partnerstädten von Esch2022, bereichern.

Als Luxemburg 2007 Kulturhauptstadt war, lockte die Ausstellung über Migration „Retour de Babel“ zahlreiche Besucher an. Mit „Re-Retour de Babel“ knüpft die Stadt an dieses Projekt an und setzt es mit einer persönlicheren und intimeren Herangehensweise fort. Unter anderem soll gezeigt werden, was aus den Menschen, die 2007 mitgemacht haben, geworden ist.

Beim Projekt „Moving Lusitalia“ wird versucht, Elemente der Migrationsgeschichte zu rekonstruieren. Dabei geht es besonders um die persönlichen Erlebnisse von Einzelpersonen oder Gruppen, die in historischen Berichten selten berücksichtigt werden. Dieses Projekt findet im Dokumentationszentrum für Migration statt, das übrigens im Kulturjahr 1995 gegründet wurde und seitdem eine feste Rolle im kulturellen Leben der Südgemeinde spielt.

Vielversprechend ist auch das Projekt „E roude Fuedem durch de roude Buedem“. Bei dem Erzählspaziergang durch die Naturlandschaften des Südens sollen Frauenbilder aus alten Geschichten und Legenden neu aufleben.

Die Bemühungen, Neues mit Altem zu vermischen, oder Bekanntes mit Unbekanntem, prägen allgemein den Düdelinger Beitrag für Esch2022 und schaffen neue Spannungsfelder. Das ganze Programm der Kulturhauptstadt, die 19 Gemeinden in der französisch-luxemburgischen Grenzregion zusammenbringt, wird am 28. Oktober vorgestellt.

Das Wichtigste für uns, so John Rech, Leiter des Kulturzentrums „opderschmelz“, ist, dass wir uns mit allen Akteuren der Kulturhauptstadt austauschen und Synergien schaffen können.

„Düdelingen hat sich viel vorgenommen“, so Nancy Braun, Generaldirektorin von Esch2022, anlässlich der Vorstellung des Programms in der Südgemeinde. Wissen muss man nämlich, dass die 17 Düdelinger Projekte zusätzlich zu dem ohnehin bereits sehr gut gefüllten traditionellen Kulturprogramm stattfinden – falls es damit noch nicht reichen würde. In Düdelingen beginnt morgen Freitag übrigens auch das Remix-Festival, das Vorprogramm von Esch2022. Die Veranstaltung ist gratis. Wer aber Kulturhauptstadt-Luft schnuppern möchte, muss sich anmelden.

Weitere Informationen gibt es unter dudelange2022.lu.