Tour de France16. Etappe: Emotionaler Houle-Sieg, Jungels verliert einen Platz

Tour de France / 16. Etappe: Emotionaler Houle-Sieg, Jungels verliert einen Platz
Hugo Houle widmete seinen Etappensieg seinem getöteten Bruder Foto: Marco Bertorello/AFP

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Hugo Houle (Israel – Premier Tech) hat am Dienstag die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Kanadier siegte als Solist – ein emotionaler Triumph im Gedenken an den getöteten Bruder. Im Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour tat sich nichts. Bob Jungels verlor einen Platz in der Gesamtwertung. 

Hugo Houle reckte seinen rechten Arm in den Himmel, blickte etwas ungläubig nach oben – und grüßte seinen verstorbenen Bruder. Der erste Tour-de-France-Etappensieg des Kanadiers, er war ein besonders emotionaler. Im anschließenden Siegerinterview ließ Houle, dessen Bruder vor rund zehn Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen war, seinen Gefühlen freien Lauf.

„Das ist für meinen Bruder““ sagte er unter Tränen: „Ich habe noch nie gewonnen, ich glaube, das ist der richtige Ort für meinen ersten Sieg. Ich hatte einen Traum: eine Etappe für meinen Bruder zu gewinnen, der gestorben ist, als ich Profi geworden bin.“

Pierrik Houle – Bruder, Trainingspartner und bester Freund – war vor zehn Jahren von einem betrunkenen Autofahrer überfahren worden. Nun widmete Hugo (31) ihm seinen größten Erfolg. Es war der erste Tagessieg eines Kanadiers bei der Frankreich-Rundfahrt seit dem von Steve Bauer 1988 und erst der zweite überhaupt.

Im Gesamtklassement gab sich Jonas Vingegaard an der Spitze keine Blöße, die Angriffe des Titelverteidigers Tadej Pogacar parierte er stets sofort. Der Däne fuhr einträchtig mit Pogacar (Slowenien) ins Ziel und verteidigte souverän sein Gelbes Trikot. „Ich werde weiterkämpfen und weiter alles probieren“, gab sich Jäger Pogacar im Anschluss kämpferisch. Doch die Chancen werden weniger. Die Gruppe der Favoriten fuhr 5:54 Minuten nach Houle über die Ziellinie. 

Bob Jungels (Ag2r-Citroën) fuhr lange bei den Favoriten mit, musste dann aber im letzten Anstieg abreißen lassen. Der Luxemburger fuhr 8:41 Minuten nach dem siegreichen Kanadier über den Zielstrich und somit 2:47 Minuten nach der Gruppe um das Gelbe Trikot. In der Gesamtwertung rutscht Jungels um einen Platz auf Rang 15 ab. 

Kevin Geniets und sein Team Groupama-FDJ können sich indes zufriedengeben. Kapitän David Gaudu hielt sich bis zum Schluss in der Gruppe von Vingegaard und Co. und klettert in der Gesamtwertung um drei Plätze nach vorne – auf Platz 5. Geniets selbst fuhr als 43. mit 16:28 Minuten Rückstand ins Ziel. 

Im Überblick

16. Etappe: Carcassonne – Foix (178,5 km):
1. Hugo Houle (Kanada/Israel-Premier Tech) 4:23:47 Stunden, 2. Valentin Madouas (Frankreich/Groupama-FDJ) 1:10 Minuten zurück, 3. Michael Woods (Kanada/Israel-Premier Tech) gleiche Zeit, 4. Matteo Jorgenson (USA/Movistar Team) 1:12, 5. Michael Storer (Australien/Groupama-FDJ) 1:25, 6. Alexander Wlassow (Bora-hansgrohe) 1:40, 7. Dylan Teuns (Belgien/Bahrain-Victorious) gleiche Zeit, 8. Simon Geschke (Deutschland/Cofidis) 2:11, 9. Mathieu Burgaudeau (Frankreich/TotalEnergies) 5:04, 10. Damiano Caruso (Italien/Bahrain-Victorius) gleiche Zeit, … 30. Bob Jungels (Luxemburg/Ag2r-Citroën) 8:41, … 43. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 16:28

Gesamtwertung nach 16 von 21 Etappen:
1. Vingegaard 64:28:09 Stunden, 2. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 2:22 Minuten zurück, 3. Geraint Thomas (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 2:43, 4. Nairo Quintana (Ecuador/Team Arkea-Samsic) 4:15, 5. David Gaudu (Frankreich/Groupama-FDJ) 4:24, 6. Adam Yates (Großbritannien/Ineos Granadiers) 5:28, 7. Louis Meintjes (Südafrika/Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) 5:46, 8. Wlassow 6:18, 9. Romain Bardet (Frankreich/Team DSM) 6:37, 10. Thomas Pidcock (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 10:11, … 15. Jungels 26:06, … 50. Geniets 1:44:38 Stunde