Tour de France13. Etappe: Bardet und Martin verlieren viel Zeit, Martinez siegt und Roglic bleibt stabil

Tour de France / 13. Etappe: Bardet und Martin verlieren viel Zeit, Martinez siegt und Roglic bleibt stabil
Die beiden Slowenen Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE) fuhren den anderen Favoriten davon  Foto: Anne-Christine Poujoulat/AFP

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Die beiden Slowenen Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE) scheinen bei dieser Tour de France die stärksten Fahrer im Peloton zu sein. Während sich das Duo vom Feld der Favoriten absetzen konnte, verloren die beiden Franzosen Guillaume Martin (Cofidis) und Romain Bardet (Ag2r La Mondiale) viel Zeit. Die 13. Etappe konnte gestern der Kolumbianer Daniel Felipe Martínez (EF Pro Cycling) für sich entscheiden.

Als etwa zehn Kilometer vor dem Ziel erst Guillaume Martin (Cofidis), dann Romain Bardet (Ag2r La Mondiale) aus dem Feld der Favoriten fiel, schien die Frage, welcher Franzose die Tour gewinnen könnte, um mindestens ein weiteres Jahr verschoben. Am Ende einer schwierigen 13. Etappe von Châtel-Guyon nach Pas de Peyrol (191,5 km) kam Bardet mit 2:30 Minuten und Martin mit 2:46 Rückstand auf Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE) im Ziel an – die Träume der Franzosen, nach 25 Jahren erneut die Tour gewinnen zu können, wurden damit gestern begraben. Ein bitterer Tag für Frankreich und vor allem für Bardet: Der 29-Jährige hatte gestern ein wahres Heimspiel. Der Schlussanstieg, der Pas de Peyrol am Puy Mary im Zentralmassiv, zählt zu seinen Trainingsrouten. 

Im Kampf um den Etappensieg befand sich Maximilian Schachmann (Bora-hansgrohe) am Schlussanstieg zunächst alleine vorne. Der Deutsche hatte sich zuvor aus einer Fluchtgruppe von 17 Fahrern gelöst, in der sich unter anderem auch zwei Teamkollegen von Bob Jungels bei Deceuninck-Quick Step, Remi Cavagna und Julian Alaphilippe, befanden. Das Peloton ließ die Ausreißergruppe zwischenzeitlich auf über zehn Minuten ziehen.

Während die Ausreißer sich also darauf einstellen konnten, dass einer von ihnen die Etappe gewinnen würde, nahm das französische Unheil etwa 87 Kilometer vor dem Ziel seinen Lauf. Schmerzverzerrt saß Bardet auf dem Boden, der Franzose war zuvor gestürzt und hatte Probleme, wieder aufs Rad zu steigen. Der Sportliche Leiter von Ag2r, Julien Jurdie, sagte, Bardet habe im Moment Schmerzen an der rechten Hüfte. Aber: „Wir kennen seine Mentalität. Er wird auf die Zähne beißen.“ 

Bernal schwächelt 

27 Kilometer vor dem Ziel präsentierte sich das Team Ineos dann ganz vorne – am Ende zeigte sich, dass es nur das Vortäuschen nicht vorhandener Kräfte war. Ein Bluff, der letztendlich keine Mannschaft in die Irre führte. Bei Kilometer 182 war den Franzosen dann bewusst, dass es auch in diesem Jahr nichts mit einem Gesamtsieg eines ihrer Landsmänner wird. Erst sah man Martin in Schwierigkeiten, nur wenige Momente später hatte auch Bardet Probleme. 

Rund 1,5 Kilometer vor der Ziellinie fuhren Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) und Daniel Felipe Martínez (EF Pro Cycling) erst an Schachmann vorbei, dann schloss dieser wieder auf. Kämna und Martínez duellierten sich dann kurz darauf Mann gegen Mann, am Ende gewann der Kolumbianer seine erste Etappe bei der Tour de France. Während die Entscheidung um den Etappensieg gefallen war, zogen im Feld der Favoriten die beiden Slowenen Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE) davon. Kein anderer konnte das Tempo mitgehen – weder das kolumbianische Quartett Egan Bernal (Ineos), Rigoberto Uran (EF Pro Cycling), Miguel Angel López (Astana), Nairo Quintana (Arkéa Samsic) noch Adam Yates (Mitchelton-Scott) oder Mikel Landa (Bahrain-McLaren). Am Ende der Etappe kam das slowenische Duo 13 Sekunden vor seinen nächsten Verfolgern, Richie Porte (Trek-Segafredo) und Landa, im Ziel an. Bernal musste sogar 38 Sekunden einstecken. Roglic baut seinen Vorsprung im Gesamtklassement damit auf viele Konkurrenten aus, Pogacar springt von Rang 7 auf 2. 

Der Luxemburger Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) kam mit 18:24 Minuten Rückstand auf den Tagessieger als 47. ins Ziel. Am Samstag geht es dann von Clermont-Ferrand nach Lyon, auf einer Strecke, auf der fünf Bergwertungen (dreimal 4. Kategorie, jeweils einmal 3. und 2. Kategorie) auf die Fahrer warten. Am Sonntag müssen die Fahrer dann zwei Anstiege der ersten Kategorie bewältigen, ehe am Schluss der 15. Etappe der Grand Colombier ansteht. 

Resultate

13. Etappe: Châtel-Guyon – Puy Mary/Pas de Peyrol (191,5 km):
1. Daniel Felipe Martínez (Spanien/EF Pro Cycling) 5:01:47 Stunden, 2. Lennard Kämna (Deutschland/Bora-hansgrohe) 0:04 Minuten zurück, 3. Maximilian Schachmann (Deutschland/Bora-hansgrohe) 0:51, … 12. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 6:05, 13. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) beide gleiche Zeit, 14. Richie Porte (Australien/Trek-Segafredo) 6:18, 15. Mikel Landa (Spanien/Bahrain-McLaren) beide gleiche Zeit, 16. Miguel Angel Lopez (Kolumbien/Astana) 6:21, … 18. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) 6:43, Rigoberto Uran (Kolumbien/EF Pro Cycling) beide gleiche Zeit … 47. Bob Jungels (Luxemburg/Deceuninck-Quick Step) 18:24

Gesamtwertung nach 13 von 21 Etappen:
1. Roglic 56:34:35 Stunden, 2. Pogacar 0:44 Minuten zurück, 3. Bernal 0:59, 4. Uran 1:10, 5. Nairo Quintana (Kolumbien/Arkéa-Samsic) 1:12, 6. Lopez 1:31, 7. Adam Yates (Großbritannien/Mitchelton-Scott) 1:42, 8. Landa 1:55, 9. Porte 2:06, 10. Enric Mas (Spanien/Movistar) 2:54, 11. Romain Bardet (Frankreich/Ag2r La Mondiale) 3:00, 12. Guillaume Martin (Frankreich/Cofidis) 3:14, 13. Tom Dumoulin (Niederlande/Jumbo-Visma) 4:32, 14. Richard Carapaz (Kolumbien/Ineos) … 52. Jungels 1:23:15