Luxembourg Lifelong Learning Center12.000 Einschreibungen gab es im Jahr 2020

Luxembourg Lifelong Learning Center / 12.000 Einschreibungen gab es im Jahr 2020
Weiterbildungen gehören heute zum beruflichen Alltag Foto: CSL

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Weiterbildung gehört heute für den Großteil der Arbeitnehmer zum beruflichen Alltag, sei es um die Karriereleiter zu erklimmen oder um bei der technologischen Entwicklung im Betrieb mithalten zu können. Unterm Strich ist berufliche Weiterbildung jedoch vor allem Garant für den Erhalt des Arbeitsplatzes oder einen erfolgreichen Jobwechsel.

Seit Jahren schon gehört das „Luxembourg Lifelong Learning Center“ (LLLC) der „Chambre des salariés“ (CSL) zu den wichtigsten Weiterbildungseinrichtungen des Landes. Bot es in den Anfangsjahren – und diese liegen nunmehr vier Jahrzehnte zurück – vor allem Kurse in Informatik und Buchhaltung, so reicht das Lehrangebot heute in fast sämtliche Wirtschaftsbereiche hinein. Allein in Abend- und Tageskursen können Interessierte aus 225 Modulen auswählen, die laut Angaben des LLLC in sieben große Kompetenzgebiete zusammengefasst werden können: Informatik und Bürotechnik, Buchhaltung und Finanzkontrolle, Recht, Marketing und Kommunikation, Sozialkompetenzen, Wirtschaft und Management, Logistik und Einkauf.

Umfassend und vielfältig gestaltet sich auch das Seminarangebot, das von Finanzprodukten und Stressbekämpfung über Arbeitsrecht, Überzeugungskunst und Charisma bis hin zur Filmproduktion mit dem Smartphone reicht.

Zusammenarbeit mit Uni.lu

1996 entschieden die Vorgänger der heutigen CSL, die Berufskammer der Angestellten und die Arbeiterkammer, erstmals, das Weiterbildungsangebot durch Hochschullehrgänge zu ergänzen. Das Ziel der universitären Weiterbildung besteht heute hauptsächlich in der Vermittlung eines Bac+3- und Master-Abschlusses (Bac+5). Dies geschieht in Zusammenarbeit mit französischen Partneruniversitäten wie der Université Paris-Nanterre, der Université Panthéon-Assas oder der Université de Rennes. Die von den Unis den Luxemburger Studenten ausgestellten Zeugnisse unterscheiden sich in nichts von jenen der Absolventen der Erstausbildung, versichert das LLLC. Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit der Uni.lu. Diese soll noch weiter ausgebaut werden, sagt Direktionsrat Claude Cardoso.

Angeboten werden dieses Jahr u.a. Studiengänge in Wirtschaft und Finanzen, Personalverwaltung, Unternehmensmanagement und Informationstechnologien. So startet im März der Ausbildungsgang „Master Banque, finance, assurance, parcours Fonds et gestion privée“, im Mai der „Master Financial Analysis and Strategy“, ebenfalls im März der „Master Gestion des ressources humaines et relations du travail“. Studienbeginn für den „Master Management des organisations du secteur sanitaire et social“ ist hingegen Herbst, ebenso für den „Master marketing et communication“. Alle Lehrveranstaltungen finden in Luxemburg statt. Geleitet werden sie u.a. von Lehrkräften der Partneruniversitäten. Weiterführende Informationen insbesondere zu den Studienvoraussetzungen und Einschreibegebühren sind auf www.lllc.lu einsehbar.

Kostendeckend

Rund 12.000 Kandidaten nutzten das Weiterbildungsangebot des LLLC im vergangenen Jahr, davon befanden sich 294 Personen in einem Uni-Studiengang. Die Covid-Krise dürfte jedoch auch im Bereich Weiterbildung ihre Spuren hinterlassen. Claude Cardoso spricht von einer „kleinen Bremse“, womit er eine leicht rückläufige Bewerberzahl andeutet. Das sei wohl auch darauf zurückzuführen, dass Fernunterricht und Homeschooling nicht jedermanns Sache ist, betont er. Viele würden Präsenzveranstaltungen bevorzugen. Doch eben diese mussten im vergangenen Jahr insbesondere während der ersten Pandemiewelle ganz oder stark zurückgefahren werden. Das Aufrechterhalten des Weiterbildungsangebots sei denn auch eine recht sportliche Angelegenheit gewesen, so Cardoso. In der Zwischenzeit setzt man vermehrt auf eine Mischform aus Präsenzveranstaltung und Homeschooling.

Auch die Weiterbildungskurse am LLLC sind kostenpflichtig. Insbesondere jene zur Erlangung eines Uni-Abschlusses können ins Geld schlagen. Dennoch bleiben die Einschreibegebühren oftmals unter jenen der Hochschulen selbst. „Unsere Preise sollen nur die Kosten decken“, sagt hierzu Cardoso. Denn ein profitorientiertes Unternehmen ist das LLLC nicht. Als Einrichtung der „Chambre des salariés“ steht es im Dienste ihrer 530.000 Mitglieder.