Coronavirus1.333 Infizierte und 9 Milliarden Euro: Bettel, Lenert und die Zahlen der Coronakrise

Coronavirus / 1.333 Infizierte und 9 Milliarden Euro: Bettel, Lenert und die Zahlen der Coronakrise
Wegen des Coronavirus fand die Pressekonferenz ohne direktes Publikum statt. Foto: SIP

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1.333 Corona-Infizierte hat Luxemburg mittlerweile. Das verkünden Premierminister Xavier Bettel (DP) und Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Regierungsrat am Morgen.

Mit einem Anstieg von 224 Infizierten zählt Luxemburg mittlerweile 1.333 Corona-Patienten. „Luxemburg macht vergleichsweise viele Tests, deshalb haben wir auch solch hohe Zahlen“, erklärte Gesundheitsministerin Paulette Lenert. Zudem werden in Luxemburg nicht nur die Patienten zu den Infizierten gezählt, die per Corona-Test positiv auf das Virus getestet wurden, sondern auch durch andere Methoden wie zum Beispiel Scanner-Bilder. Das werde laut Lenert in anderen Ländern unterschiedlich gehandhabt.

In Luxemburg sind zurzeit 143 Patienten hospitalisiert, 21 müssten beatmet werden. Unter den 21 Patienten seien auch die sechs französischen Patienten aus Mülhausen, ein siebter Patient sei gerade unterwegs nach Luxemburg, so die Ministerin. Die „Centres de soins“ in der Luxexpo und in Esch seien mittlerweile betriebsbereit. 100 Patienten seien in der Luxexpo, 25 in der Rockhal bereits betreut worden. Ettelbrück werde am Mittwoch fertiggestellt werden und in Grevenmacher können am Freitag erste Patienten empfangen werden. Weitere Details zu diesen vier Infektionszentren werden am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Beisein von Experten bekannt gegeben.

Regierung stellt 9 Milliarden Euro bereit

„Wir haben starke Staatsfinanzen, die die Wirtschaft über Wochen, Monate oder sogar Jahre stärken können“, kündigte Premierminister Xavier Bettel an. Deshalb werde die Luxemburger Regierung 9 Milliarden Euro bereitstellen. Diese Summe sei nötig, angebracht  und gerechtfertigt.

15.000 Betriebe hätten bereits Kurzarbeit beantragt, das betrifft 100.000 Arbeitnehmer in Luxemburg. Die finanziellen Stützen sollen auch nicht an bürokratischen Hürden scheitern. „Ist eine Anfrage formell korrekt, werden wir diese auch genehmigen. Späterhin werden wir diese aber noch einmal genauer überprüfen“, sagte Xavier Bettel. Die Regierung rechnet wegen der angefragten Kurzarbeit mit Ausgaben von 500 Millionen Euro monatlich. 200 Millionen Euro werden pro Monat bereitgehalten, um für die Kosten des Sonderurlaubs aus familiären Gründen aufzukommen. Kleine Unternehmen mit maximal neun Arbeitnehmern werden mit einer Direktprämie von 5.000 Euro unterstützt, dieser Kostenpunkt belaufe sich auf 50 Millionen Euro pro Monat.

Zusätzlich will die Regierung mit dem Aussetzen der Mehrwertsteuer 50 Millionen Euro an Liquiditäten sichern. Insgesamt wird den Betrieben eine Aufschiebung mit einem Gesamtwert von 4,5 Milliarden Euro gewährt. Insgesamt belaufe sich das geschnürte Finanzpaket auf 8,8 Milliarden Euro und damit auf 14  Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wie der Premierminister erklärte. „Wie liegen weit über dem, was andere Länder tun.“ Zum Abschluss seiner Ausführungen wechselte der Premierminister ins Französische, um sich bei all jenen zu bedanken, die in Luxemburg gegen das Coronavirus kämpfen, jedoch kein Luxemburgisch verstehen.

Gross
27. März 2020 - 15.19

Ein Mal am Tag wird die Zahl der Infizierten und Toten 'à jour' gesetzt. Das ist als ob die Eisenbahn einmal am Tag sagt wann 18 Uhr ist. Witzlos. Wir sind im 3. Jahrtausend.