Umdenken in der AutomobilbrancheToyota setzt auf klimafreundlichen Diesel

Umdenken in der Automobilbranche / Toyota setzt auf klimafreundlichen Diesel
 Foto: Auto-Medienportal.net/Ute Kernbach

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Vor einigen Jahren erlebten wir den sogenannten „Dieselskandal“. Leidtragende waren die Kunden von Diesel-Autos und der Diesel selbst. Jetzt setzt Toyota auf klimafreundlichen Diesel. Automedienportal.de liefert interessante Details dazu.

Beim Dieselskandal ging es um Schummelsoftware, die die Umweltbelastung von Dieselmotoren bei der technischen Genehmigung herunterspielen sollte. Den betroffenen und von den Behörden zur Kasse gebetenen Herstellern geht es heute prächtig, nur der Treibstoff Diesel sollte im Zuge dieser Affäre langfristigen Schaden erleiden. Immer weniger Diesel-Autos wurden in Europa verkauft, nicht zuletzt auch infolge einer wahren Hexenjagd auf einen Verbrenner, der in puncto CO2-Ausstoß viel besser da stand – und noch immer steht – als ein vergleichbarer Benziner. Doch auf einmal ging es anscheinend nicht mehr um CO2, sondern um Feinstaub oder Stickstoff-Emissionen. Politiker und selbstgerechte Umweltschützer hatten, unbelastet jeglichen Basiswissens, ihr Opfer gefunden. Jetzt macht sich Toyota für klimafreundlicheren Diesel stark. Logisch für einen Hersteller, der neben Kleinwagen, Kompakt- und Familienautos auch SUVs aller Größen und Nutzfahrzeuge weltweit vertreibt.

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Toyota macht den Weg frei für klimafreundlichere Dieselantriebe, schreibt ampnet.de: Alle ab erstem Quartal 2023 gefertigten Dieselmotoren der Modelle Land Cruiser und Hilux können dann mit dem regenerativ erzeugten Dieselkraftstoff HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) betrieben werden. Dieser wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren und nachhaltigen Quellen wie beispielsweise Altspeiseöl hergestellt. Die leichten Nutzfahrzeuge von Toyota sind jetzt schon für den Einsatz des grünen Diesels gewappnet. Bei HVO 100 handelt es sich um hydriertes Pflanzenöl, das der europäischen Qualitätsnorm EN 15940 für paraffinischen Diesel entspricht. Er hat eine höhere Cetanzahl als Standarddiesel und einen geringeren Schwefel- und Aromatengehalt. Gewonnen wird der Kraftstoff aus Pflanzenölen wie Palm- oder Rapsöl und Abfallstoffen wie Altspeiseöl.

 Foto: Autoren-Union Mobilität/Toyota

In Europa steigt das Angebot an HVO 100 kontinuierlich. In Belgien, Dänemark, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Schweden gibt es bereits rund 1.000 Zapfsäulen. In den kommenden Jahren soll die Produktion des regenerativen Diesels von derzeit rund vier Millionen Tonnen pro Jahr auf 15,5 Millionen Tonnen bis 2030 anwachsen. Bei der Verwendung von HVO 100 anstelle von gewöhnlichem Diesel sind keine speziellen Maßnahmen oder Änderungen der Fahrweise erforderlich. Technisch ist nur eine Anpassung des Einspritzsystems nötig, um die Kraftstoffmenge zu erhöhen. Denn HVO 100 hat eine geringere Kraftstoffdichte als herkömmlicher Diesel.

Die Umstellung hat keinen Einfluss auf die Betriebsfähigkeit des Fahrzeugs. Auch können beide Kraftstoffe im Alltag gemischt verwendet werden. Die Anpassung des Einspritzsystems und der Einsatz von HVO 100 führen lediglich zu einer geringfügigen Erhöhung der maximalen Motorleistung.

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