BasketballGriner gefangen im Albtraum: „Was passiert mit unserer Königin?“

Basketball / Griner gefangen im Albtraum: „Was passiert mit unserer Königin?“
Die US-amerikanische Basketballerin Brittney Griner wurde zu neun Jahren Haft verurteilt Foto: Evgenia Novozhenina/dpa

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US-Präsident Joe Biden übte Kritik am Urteil gegen Brittney Griner, NBA und WNBA schlossen sich an, ihre Teamkolleginnen zeigten mit einer Geste Solidarität. Das alles hilft dem US-Basketballstar in der russischen Haft aber wenig.

Als sie in Handschellen aus dem Gerichtsaal geführt wurde, war Brittney Griner eine Botschaft wichtig. „Ich liebe meine Familie“, sagte der US-Basketballstar in Chimki, nach düsteren Monaten drohen düstere Jahre – in Haft. Durch den Urteilsspruch sind die Sorgen noch größer geworden, auch in der Heimat.

„Was passiert nun wirklich mit unserer Königin?“, schrieb etwa NBA-Star Kyrie Irving bei Twitter. Er richtete die Frage an den US-Präsidenten Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris. „Bitte gebt uns ein Update“, wünschte sich Irving. Er wird wohl etwas Geduld aufbringen müssen.

Neun Jahre Haft in Russland, wegen Drogenschmuggels. Mit leerem Blick hatte Griner die Worte von Richterin Anna Sotnikowa hingenommen. Abgesehen davon, dass sich Griner wegen ihrer Prominenz perfekt als Spielball eignet, hat das alles mit Sport nichts zu tun. Die Politik ist gefordert, wie seit ihre Festnahme im Februar, als sie am Flughafen mit Cannabis-Öl erwischt wurde. Nur ein Gefangenenaustausch kann Griner retten, bislang haben die Unterredungen zwischen den USA und Russland zu nichts geführt.

Moskau sei „bereit, über das Thema zu sprechen“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einer Pressekonferenz bei einem Besuch in Kambodscha. Immerhin. Aber die Vorstellungen der Parteien gehen wohl auseinander.

Laut Medienberichten sollte im Tausch gegen Griner und den früheren US-Soldaten Paul Whelan, der seit 2018 in russischer Haft sitzt, Wiktor But freikommen. But, genannt „Merchant of Death“, Händler des Todes, ist ein Schwerverbrecher. Ein solch unverhältnismäßiger Deal hätte weitreichende Folgen, er würde den Russen Türen öffnen. Eine Zwickmühle.

In den USA wissen die Menschen, wie schwierig die Situation ist. Griner habe in ihrem „168-Tage-Albtraum“ mit der Verurteilung einen „ernüchternden Meilenstein“ erreicht, kommentierte ihr WNBA-Team Phoenix Mercury die Nachricht: „Wir wissen, dass der Prozess, der unsere Freundin nach Hause bringen sollte, nie rechtmäßig verlaufen ist.“

Vor dem Spiel der Mercury bei Connecticut Sun am Donnerstag (Ortszeit) stellten sich die Spielerinnen beider Teams im Mittelkreis auf, hakten die Arme ineinander und schwiegen in Anlehnung an Griners Nummer für 42 Sekunden. Einigen kamen die Tränen. Danach riefen sie „bring her home“ (bringt sie nach Hause).

Jeff
7. August 2022 - 11.11

De Biden huet besser sech ganz kleng ze haalen, well 175 joer Prisong fir den Assange, e Mann wou näischt anescht gemeet huet wéi d‘wouregt ze soen …!!!!

Leila
7. August 2022 - 10.03

Ein unverhältmäßiges Urteil... für eine Bagatelle! Sie bezahlt für den Machtpoker

Marco Polo
6. August 2022 - 16.15

Glück gehabt. In verschiedenen Ländern in Asien wäre die Todesstrafe verhängt worden.