TennisSudstroum Open: Halbfinale war für Rodesch zum Greifen nahe

Tennis / Sudstroum Open: Halbfinale war für Rodesch zum Greifen nahe
Chris Rodesch scheiterte am Freitag denkbar knapp Foto: Tageblatt/Anouk Flesch

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Chris Rodesch wird seinen starken Auftritt in der Einzelkonkurrenz beim Sudstroum Open nicht krönen können. Nach einem erbitterten 3-Stunden-Kampf und zwei verpassten Matchbällen unterlag er im Duell gegen Sebastian Fanselow mit 6:4, 6:7 und 4:6. Erfolgreicher war Rodesch später im Doppel. Mit Alex Knaff zog er in das Finale ein.

Tennis ist ein unkalkulierbares Tagesgeschäft. In kaum einer anderen Sportart ist der Spruch „Gestern ist Geschichte“ so zutreffend. Nach den beeindruckenden Siegen gegen die Belgier Onclin und Beaupain konnte der 21 Jahre alte Luxemburger erneut überzeugen, erspielte sich zwei Matchbälle und musste sich dann doch geschlagen geben. „Ich bin enttäuscht, weil ich weiß, dass ich es besser machen kann. Eigentlich war ich fast die ganze Zeit gut im Match, habe ähnlich stark serviert wie in den vorherigen Runden. Man muss aber auch sagen, dass Fanselow besonders bei den wichtigen Punkten hervorragend gespielt hat“, meinte Rodesch. Der 30-jährige Deutsche besitzt eine immense Erfahrung in dieser Turnierkategorie (elf Titel in zehn Jahren) und ist natürlich mit allen Wassern gewaschen. Dazu verfügt er über eine ausgesprochen gute Beinarbeit, die Rodesch dazu zwang, fast jeden Punkt vollkommen zu Ende zu spielen. „Er hat wenig Fehler gemacht und mit zunehmender Spieldauer besser retourniert, dann wird es für mich schwierig.“

Ein früher Rückstand in Satz eins brachte Rodesch erst mal nicht aus der Spur, aus einem 0:3 wurde nach einer wunderbaren Vorhand-Longline schnell ein 5:4. Wenig später verwandelte der Zwei-Meter-Mann seinen zweiten Satzball zum 6:4. Dann nahm das Match eine merkwürdige Wendung. Beim Stande von 2:3 aus Sicht von Rodesch ertönten schottische Dudelsack-Klänge über die gesamte Tennisanlage. Was zunächst für allgemeine Erheiterung sorgte, wurde kurz darauf ernst für Chris Rodesch. „Die Musik hat mich geärgert und aus meinem Konzept gebracht. Diese Negativität habe ich etwas zu lange mit mir getragen.“ Fanselow zog auf 5:2 davon, ehe Rodesch sich wieder auf das Tennisspielen konzentrieren konnte.

In seiner besten Phase erspielte sich Rodesch bei 6:5 und eigenem Aufschlag den ersten Matchball. Auf der anderen Seite des Netzes ließ sich Fanselow aber nicht beirren und wehrte den Punkt ab. Im darauffolgenden Tiebreak, den der Deutsche mit 8:6 gewann, gelang ihm das Kunststück ein zweites Mal. Erneut ärgern musste sich Rodesch am Anfang des dritten Satzes. „Da habe ich gleich ein dummes Break kassiert, weil ich ein paar Schläge gespielt habe, die ich normalerweise nicht versuche. Das darf mir nicht passieren.“ Es sollte das einzige Break im letzten Durchgang bleiben. Fanselow brachte seinen Aufschlag, mit etwas Mühe, zum Sieg durch. Bei den Zuschauern blieb die positive Vorstellung von Rodesch im Vordergrund. Er wurde mit Applaus und „bien joué“ vom feinfühligen Publikum verabschiedet.

Einen luxemburgischen Titelträger wird es in Esch dennoch geben. Am frühen Abend qualifizierten sich nicht nur Knaff und Rodesch für das Doppelfinale, sondern auch das Duo Raphael Calzi/Marlon Vankan. Die Spieler des diesjährigen Interklub-Meisters Tennis Spora überraschten die an Nummer zwei gesetzten Fanselow/Leite deutlich mit 6:1 und 6:1. Knaff/Rodesch hatten kurz zuvor ihre unbesiegte Serie mit einem 6:0, 6:4 gegen Hermans/Wehnelt fortgeführt.