Euro-DollarSeit Monaten schwächelt die Gemeinschaftswährung

Euro-Dollar / Seit Monaten schwächelt die Gemeinschaftswährung
Diese Woche war der Euro erstmals seit fast 20 Jahren unter die Marke von 1,02 Dollar gefallen Foto: AP/Luca Bruno

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Der Euro hat seine Talfahrt der vergangenen Monate in dieser Woche in hohem Tempo fortgesetzt. Zu Wochenmitte war die Gemeinschaftswährung zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende des Jahres 2002, vor fast 20 Jahren, gefallen.

Zu seinem Tiefststand kostete ein Euro diese Woche nur 1,0162 Dollar. Vor einer Woche war er noch 1,05 Dollar wert. Am Donnerstag hat sich die Gemeinschaftswährung wieder leicht erholt, schwankt um 1,02 Dollar pro Euro. Bei seinem Höchststand, im Jahr 2008, erhielt man über 1,5 Dollar für einen Euro.

Der Euro wird schon seit einiger Zeit von der teils sehr trüben Stimmung an den internationalen Finanzmärkten belastet. Im Gegensatz zum Euro profitiert der Dollar, da er von vielen Anlegern nicht nur als sichere, sondern aufgrund der Größe des US-Finanzmarkts auch als sehr liquide Anlageform geschätzt wird.

Ein zentrales Argument für den schwachen Euro lautet, dass Europa wesentlich stärker von den Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine betroffen sei als die USA. Als entscheidender Grund gilt die hohe Abhängigkeit vieler europäischer Länder von russischen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas. Am Dienstag stieg der europäische Erdgaspreis aus Angst vor zunehmenden Engpässen auf ein Viermonatshoch.

Ein weiterer Grund für die Euro-Schwäche ist, dass viele Notenbanken wesentlich entschlossener auf die hohe Inflation reagieren als die EZB. Während etwa die US-Notenbank Fed ihren Leitzins schon mehrfach und deutlich angehoben hat, hat sich die EZB bisher nur zu einer Ankündigung durchringen können. Lange erklärte sie, es handle sich nur um eine vorübergehende Entwicklung. Mitte Juli soll der Leitzins in Europa nun doch, erstmals seit elf Jahren, steigen. Allerdings wohl nur um 0,25 Prozentpunkte. Andere Zentralbanken, wie jüngst die eigentlich eher vorsichtige Notenbank Australiens, heben ihre Zinsen viel stärker an. Manche Marktbeobachter sehen nun ein Näherrücken der Parität von Euro und Dollar. Erstmals seit 2002.

Die Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten
Die Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten Screenshot: Finanzen.net
Beobachter
13. Juli 2022 - 11.20

Was fällt wird auch wieder steigen.Gebt den Spekulanten eine kräftige Zinserhöhung und die Wende wird eingeleitet.Sofort, nicht abwarten!