Nationalfeiertag in LellingenHoher Besuch in Luxemburgs urigster Gemeinde

Nationalfeiertag in Lellingen / Hoher Besuch in Luxemburgs urigster Gemeinde
Das großherzogliche Paar gab sich in Lellingen ganz volksnah und ging sogar auf Kuschelkurs mit der Dorfjugend  Foto: André Feller

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Das kleine Dorf Lellingen im Norden des Landes, das nur 113 Einwohner zählt, konnte bis heute seinen authentischen Charakter bewahren. Im Dorfkern, wo es eigentlich immer sehr gemütlich zugeht, sticht die oktogonale Kirche hervor. Das malerische Dorf, von Lohhecken umgeben, hatte am Vorabend des Nationalfeiertages hohen Besuch.

Traditionell besucht das großherzogliche Paar am Vortag zum Nationalfeiertag ein Dorf oder eine Gemeinde. Dieses Jahr besichtigten Großherzog Henri und seine Frau Maria Teresa das zur Gemeinde Kiischpelt gehörende Dorf Lellingen. Im bunt geschmückten Dorf wurde das Paar von gefühlten Tausenden Einwohnern empfangen, während die Fanfare Kiischpelt den Umzug musikalisch anführte.

Auf der Ehrentribüne ging Bürgermeister Yves Kaiser in seiner Ansprache auf die besonderen Merkmale der außergewöhnlichen Gemeinde „Kiischpelt“ ein. Die Gemeinde selbst, die 2006 aus der Fusion der ehemaligen Gemeinden Kautenbach und Wilwerwiltz hervorging, ist nach keinem seiner sieben Dörfer benannt.

Am Ort „Auf der Loh“ nahe dem Dorf Enscheringen befindet sich die Kreuzung des 6. westlichen Längengrades und des 50. nördlichen Breitengrades, wo die Kiischpelter Sonnenuhr zu besichtigen ist. Dies ist der einzige Schnittpunkt eines Breiten- und Längengrades, der sogenannte Konfluenzpunkt, auf dem Gebiet des Großherzogtums Luxemburg.

Auch die Vierbeiner wollten sich nichts entgehen lassen
Auch die Vierbeiner wollten sich nichts entgehen lassen Foto: André Feller

Die nationale Denkmalbehörde zeichnete Lellingen als Musterdorf aus. Es bewahrt bis heute seinen authentischen Charakter, worauf der Bürgermeister besonders stolz ist. Lellingen ist nicht nur durch das „Konschtfestival“ bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ein einziges Naturschauspiel lockt auch jedes Jahr viele Besucher in die Wälder und Lohhecken des „Pënzebierg“: Unweit der Ortschaft sprießen dort mit den ersten Strahlen der Frühjahrssonne die wilden Narzissen. Diese auch unter dem Namen Lohrblume oder Osterblume bekannte Pflanze, welche zu den geschützten Arten gehört, ist ausschließlich in Lellingen zu finden.

Im Anschluss an die offiziellen Ansprachen überreichte Großherzog Henri die Ehrenmedaillen an verdienstvolle Bürger für ihr langjähriges Engagement im Vereinsleben, darunter die Kiischpelter Fanfare sowie die örtliche Feuerwehr.

Medaillensegen … 
Medaillensegen …  Foto: André Feller

Im Anschluss an die offizielle Feierstunde besichtigte das großherzogliche Paar – flankiert von Regierungsmitgliedern, Parlamentariern, Lokalpolitikern und Bürgermeister Yves Kaiser – das charmante Dorf sowie die 30. Auflage des „Lellger Konschtfestivals“. Yves Kaiser gab dabei Erklärungen zur typischen Dorfarchitektur. Geprägt war der Rundgang durch persönliche Gespräche mit den Künstlern sowie die Auftritte der Straßenkünstler. Insbesondere die Kinder freuten sich über den persönlichen Kontakt mit dem großherzoglichen Paar, das auf einem vor der Kirche aufgestellten Sofa Platz nahm, während die dahinter versteckten Pantomimen den Kindern ein Lächeln in die Augen zauberte.

Nach einem Ehrenwein verabschiedete sich das großherzogliche Paar gegen 18.45 Uhr, um sich anschließend zu den weiteren Feierlichkeiten in die Hauptstadt zu begeben.