Formel 1Verstappen siegt weiter

Formel 1 / Verstappen siegt weiter
Max Verstappen führt die Fahrer-WM immer deutlicher an Foto: AFP/Geoff Robins

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In der Formel 1 bleibt alles beim Alten. Weltmeister Max Verstappen hat mit dem Erfolg beim Großen Preis von Kanada die fast schon unheimliche Serie seines Red-Bull-Rennstalls auf sechs Siege ausgebaut und führt die Fahrer-WM immer deutlicher an – weil sein Teamkollege Sergio Perez ausschied und Ferrari-Star Charles Leclerc sich von Startplatz 19 aus nur auf Rang fünf verbessern konnte.

Der erst 24-jährige Verstappen verwies in seinem bereits 150. Formel-1-Rennen Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz (Spanien) und Lewis Hamilton (England/Mercedes) auf die Plätze. Bemerkenswert vor allem das Abschneiden Hamiltons: Der Rekordweltmeister hatte sich vor Wochenfrist in Baku noch vor Rückenschmerzen gekrümmt, im Freitagstraining in Montreal schimpfte er auf seinen langsamen Boliden, am Sonntag holte er sein zweites Podium nach dem Saisonstart in Bahrain.

Bereits 175 Punkte hat Verstappen nun auf dem Konto. Perez, der mit Antriebsdefekt früh kapitulieren musste, steht weiter bei 129 Zählern, Leclerc hat nach neun Rennen 126 Punkte auf der Habenseite. Der Monegasse war nach zwei Motorschäden in den letzten drei Rennen wieder nicht vom Glück geküsst: Wegen Motorstrafen musste er dem Feld hinterherfahren.

Wildes Hüpfen

Beim Start zog Pole-Setter Verstappen locker davon. Altmeister Fernando Alonso neben ihm, der erstmals seit fast zehn Jahren wieder die erste Reihe erreicht hatte, konnte seine Drohung, den Niederländer in Kurve eins zu attackieren, nicht im Ansatz wahr machen. Leclerc blieb lange auf seinem ersten Reifensatz und arbeitete sich von Startplatz 19 peu à peu nach vorne. Im Kampf um Platz fünf gegen Alonsos Alpine-Teamkollegen Esteban Ocon war für ihn aber kein Vorbeikommen. Nach 42 von 70 Runden wechselte Leclerc endlich seine Reifen, fand sich aber nun außerhalb der Punkteränge wieder. Seine Mühsal begann von Neuem. Das Rennen plätscherte dahin, bis Yuki Tsunoda (Japan/AlphaTauri) nach 49 Runden in die Barriere fuhr und eine Safety-Car-Phase auslöste. Verstappen hatte Sainz nun wieder direkt im Nacken und musste sich bis zur Zielflagge verteidigen.

Die Schlagzeilen abseits der Strecke gehörten an diesem Wochenende dem leidigen Thema Porpoising: Nachdem viele Fahrer zuletzt über starke Schmerzen im Cockpit geklagt hatten, wollte der Automobil-Weltverband FIA dem wilden Hüpfen der neuen Rennwagengeneration bereits in Kanada entgegenwirken. Viele Teams stellten sich aber gegen die technische Direktive. Es bildeten sich zwei Lager mit den Wortführern Toto Wolff (Mercedes), der auf schnelle Veränderungen drängte, und Christian Horner (Red Bull) sowie Mattia Binotto (Ferrari). Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Formel 1 mit der Problematik beim nächsten Rennen im britischen Silverstone (3. Juli) umgeht. (SID)

Im Überblick

Großer Preis von Kanada, 9. von 22 Läufen zur Formel-1-WM 2022, 70 Runden = 305,270 km: 1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:36:21,757 Stunden, 2. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 0,993 Sekunden zurück, 3. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 7,006, 4. George Russell (Großbritannien) Mercedes 12,313, 5. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 15,168, 6. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault 23,890, 7. Fernando Alonso (Spanien) Alpine-Renault 24,945, 8. Valtteri Bottas (Finnland) Alfa Romeo 25,247, 9. Zhou Guanyu (China) Alfa Romeo 26,952, 10. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes 38,222, 11. Daniel Ricciardo (Australien) McLaren-Mercedes 43,047, 12. Sebastian Vettel (Deutschland) Aston Martin-Mercedes 44,245, 13. Alexander Albon (Thailand) Williams-Mercedes 44,893, 14. Pierre Gasly (Frankreich) AlphaTauri-Red Bull 45,183, 15. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes 52,145, 16. Nicholas Latifi (Kanada) Williams-Mercedes 59,978, 17. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari 1:08,180 Minuten zurück; ausgeschieden: Sergio Perez (Mexiko) Red Bull (7. Runde/Antrieb), Mick Schumacher (Deutschland) Haas-Ferrari (19./Antrieb), Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri-Red Bull (48./Unfall)
Schnellste Runde: Sainz 1:15,749 (63. Runde)
Fahrerwertung: 1. Verstappen 175, 2. Perez 129, 3. Leclerc 126, 4. Russell 111, 5. Sainz jr. 102, 6. Hamilton 77, 7. Norris 50, 8. Bottas 44, 9. Ocon 39, 10. Alonso 22, 11. Gasly (Frankreich) 16, 12. Magnussen  15, 13. Ricciardo 15, 14. Vettel 13, 15. Tsunoda 11, 16. Guanyu 3, 17. Albon 3, 18. Stroll 3
Teamwertung: 1. Red Bull 304, 2. Ferrari 228, 3. Mercedes 188, 4. McLaren-Mercedes 65, 5. Alpine-Renault 61, 6. Alfa Romeo 47, 7. AlphaTauri-Red Bull 27, 8. Aston Martin-Mercedes 16, 9. Haas-Ferrari 15, 10. Williams-Mercedes 3
Nächstes Rennen: Großer Preis von Großbritannien am 3. Juli


Pereira in Imola auf dem Podium

Zum dritten Mal stand Dylan Pereira in dieser Saison im Porsche Carrera Cup auf dem Podium. Nachdem er beim Rennen am Samstag noch mit Rang sieben vorliebnehmen musste, konnte sich der Luxemburger am Sonntag über Rang drei, hinter den beiden Niederländern Larry ten Voorde und Loek Hartog, freuen. Dabei konnte der Pilot von Ironforce Racing den Gesamtführenden Laurin Heinrich hinter sich lassen, der bis zu diesem Zeitpunkt bei jedem Rennen auf dem Podium gestanden hatte. Für Pereira wichtige Punkte im Kampf um den Titel, vor allem da er am Samstag mit einer Strafversetzung von fünf Plätzen hadern musste, damit von Rang neun aus ins Rennen ging und auch dort mit Problemen zu kämpfen hatte. Nach sechs von 16 Läufen liegt Heinrich mit 128 Punkten in Führung, Pereira folgt mit 92 Zählern auf Rang zwei. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Zandvoort. (J.Z.)