MotorsportLeesch 20. bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps

Motorsport / Leesch 20. bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps
Chris Leesch zeigte in Spa-Francorchamps eine starke Einzelleistung Foto: Johny Beneké

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Über 24 Stunden lang kannte die anspruchsvolle Strecke von Spa-Francorchamps alles, was die Endurance-WM schwierig und interessant macht. Trotz einiger technischer Probleme holte sich das Team RAC 41 Chromeburner mit Chris Leesch einen 20. Platz und wurde Neunte ihrer Kategorie.

Als Chris Leesch beim ersten Wechsel von seiner Honda CBR 1000RR Fireblade stieg, schimpfte er lautstark. Vom 21. Qualifikationsplatz hatte er sich nach dem LeMans-Start einige Plätze vorgeschoben, versuchte in jeder Kurve Zeit auf die Konkurrenz gutzumachen und dann das: Eine Durchfahrtsstrafe, die rund 25 Sekunden kostete, weil das Team ein Dokument einige Minuten zu spät einreichte. Und dann klappte der Wechsel nur mäßig, weil die Mechaniker und der nächste Pilot ihn erst die folgende Runde erwarteten.

„Es muss alles passen, wenn man vorne dabei sein will“, sagte Leesch. „Wir dürfen auf der Strecke keinen großen Fehler machen, aber dennoch einen schnellen Rhythmus fahren. Das Team in der Box darf keine Zeit verlieren. Und dann muss natürlich das Motorrad halten.“ Der Luxemburger war sogar rund eine Sekunde schneller als seine Teamkollegen Wayne Tessels und Eddy Dupuy. Zwar ist ein direkter Vergleich schwierig, da sich die Streckenbedingungen und die nur alle zwei (hinten) und vier (vorne) Relais gewechselten Reifen verändern, aber auch sein Teamchef Julien Diguet meinte: „Ohne meine beiden anderen Fahrer damit schlecht reden zu wollen, ist Chris einfach noch einmal ein Niveau über ihnen. Mit drei Fahrern wie ihm würden wir uns ganz weit vorne bewegen, aber auch so können wir hier ums Podium mitfahren.“

Die Nummer 41 lag aussichtsreich im Mittelfeld, als Chris Leesch das Relais bis zur Zwischenwertung nach acht Stunden übernehmen sollte. Doch die Honda wurde in die Box geschoben und er zog seinen Helm wieder aus. Seltsame Geräusche und Leistungsabfall. Der Krümmer vom dritten Zylinder war gerissen und wurde in einer Viertelstunde getauscht. Nach seinem Relais ist dann jener vom Vierten an der Reihe, aber dieses Mal ging es schneller. Doch als Fünfter der Superstock, nur drei Runden hinter den Führenden, fiel RAC 41 Chromeburner auf 10 zurück und hatte recht aussichtslose zehn Runden Rückstand aufs Podium.

Zweistündige Rennpause

„Wir sind zu weit weg, um noch ein Resultat zu holen. Wir haben noch ein paar Mal versucht zu pushen, aber jedes Mal ging etwas kaputt. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, das Motorrad am Laufen zu halten“, erklärte ein müder Chris Leesch am frühen Sonntagmorgen. Nachdem man mitten in der Nacht einen dritten Krümmer gewechselt hatte. So führte nach zehn Stunden etwa der letztjährige Weltmeister Yoshimura Sert, bevor das Getriebe ihrer Suzuki GSX-R gewechselt werden musste. Als Raceburner kurz nach drei an ihrer Auspufflinie bastelten, flog dem neuen Leader F.C.C. TSR Honda die Kette um die Ohren. Am frühen Morgen sorgte einsetzender Regen für einige Stürze und auch jene beiden Werksteams gingen zu Boden.

Folgenschwer platzte schließlich Falcon Racing kurz nach zehn Uhr der Motor und die Yamaha verteilte ihr Motoröl über einen Großteil der Strecke. Rund zwei Stunden musste das Rennen gestoppt und die Strecke gereinigt werden. Die wenigen restlichen Runden fuhren die meisten Teams kontrolliert ins Ziel. Das BMW-Werksteam siegte nach 508 Runden souverän, auch da sich das knapp führende Yamaha-Werksteam als einziger übriggebliebener erstklassiger Konkurrent nach 18 Stunden mit Motorschaden aus dem Rennen verabschiedet hatte. So feierte Team Tati einen überraschenden zweiten Platz. Und die unglücklichen Honda- und Suzuki-Werksteams zeigten noch einen spektakulären Schlusssprint mit dem glücklicheren Ende für die Honda. Während am Rande Falcon ihre kaputte Yamaha über die Ziellinie zu einem glücklichen 19. Platz schoben. Knapp vor der Chromeburner-Honda, bei denen einzig die Krümmerprobleme einen Podiumsplatz verhinderten und Chris Leesch sogar die schnellste Rennrunde aller Superstockfahrer verbuchen durfte.