Grand HotelSchulkinder müssen nach Junglinster und Echternach

Grand Hotel / Schulkinder müssen nach Junglinster und Echternach
37 schulpflichtige Kinder wohnen momentan im ehemaligen Grand Hotel Foto: Editpress/Tania Feller

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Seit Mitte März beherbergt das ehemalige Grand Hotel in Echternach insgesamt 125 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die rund 40 Kinder, die noch im schulpflichtigen Alter sind, müssen die Schulbank in Junglinster und Echternach drücken.

Bei den neuen Gästen des ehemaligen Grand Hotel handelt es sich hauptsächlich um alleinerziehende Frauen mit ihren Kindern, doch auch einige ältere Männer wurden dort untergebracht. Vergangene Woche nun besuchte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn das ehemalige Hotel. Die Schulkinder aus Echternach hatten Zeichnungen mit roten Handabdrücken angefertigt, die dem Minister von den Gemeindeverantwortlichen überreicht wurden. Die „Aktion Rote Hand“ gibt es seit 2003. Sie setzt sich gegen den Einsatz von Kindersoldaten in Kriegsgebieten ein. Den 37 Minderjährigen, die auf gewisse Zeit im ehemaligen Grand Hotel wohnen werden, blieb dieses Schicksal glücklicherweise erspart; sie werden nun eingeschult und auf zwei Gymnasien sowie die Echternacher Grundschule aufgeteilt.

„Sieben Kinder, die im ersten Zyklus eingeschult wurden, gehen ganz normal in die Grundschule in Echternach. Sie werden dort, wie alle anderen Kinder auch, hauptsächlich auf Luxemburgisch unterrichtet. Die Kinder zwischen sechs und elf, insgesamt 17 an der Zahl, wurden in der Internationalen Schule in Junglinster untergebracht. Sie werden in englischer Sprache unterrichtet. Die ältesten unter ihnen, zwischen zwölf und 17, besuchen das Echternacher Gymnasium. Ihre Hauptfächer sind ebenfalls auf Englisch“, erklärt Ben Scheuer, Erster Schöffe der Abteistadt. Den Schulweg meistern die Kinder und Jugendlichen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Leerraum

Das ehemalige Vier-Sterne-Hotel wurde umgebaut und an die Bedürfnisse der Flüchtlinge angepasst. Alle 37 Zimmer sind mittlerweile belegt. Sie bieten 125 Kriegsflüchtlingen Platz. „Als uns der Ernst der Lage in der Ukraine bewusst wurde, wussten wir, dass wir etwas beitragen müssen, um den Menschen zu helfen. Da wir uns mit der Umgestaltung des Geländes noch in der Planungsphase befinden und das Hotel aktuell leer steht, lag es für die Direktion als auch für die Aktionäre der 5ive Real Estate Developers auf der Hand, das Gebäude kostenlos dem ONA zur Verfügung zu stellen. Sowohl die Gemeinde als auch das ONA haben unsere Idee von vornherein unterstützt, sodass eine schnelle Realisierung möglich wurde“, erklärt Jean Faltz von 5ive Real Estate Developers auf dem Internetportal der Gemeinde Echternach. 

Das ehemalige Grand Hotel verfügt auch über einen sehr geräumigen und modernen Wellnessbereich mit türkischem Dampfbad und überdachtem Pool. Dieser Bereich steht den neuen Gästen der Unterkunft allerdings nicht zur Verfügung: Der Wellnessbereich ist momentan geschlossen. Auch der Pool führt kein Wasser. Abwechslung sollen die lokalen Vereine bringen. „Wir versuchen, die Menschen, so gut es geht, in die Gesellschaft einzubinden. Aus diesen Gründen wollen wir sie auch mit unseren lokalen Traditionen und Vereinen bekannt machen“, so Scheuer. 

 Foto: Editpress/Julien Garroy
Tola
29. Mai 2022 - 19.48

Hotel in Echternach, Kinder in Echternach, Schule in Echternach. Wieso 'müssen' die? Alle Kinder in Echternach gehen in Echternach zur Schule.