KarateLaura Hoffmann kämpft bei der EM um Bronze

Karate / Laura Hoffmann kämpft bei der EM um Bronze
Laura Hoffmann erreichte als einzige FLAM-Kämpferin die Finalrunde Archivbild: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Mit sieben Athleten ist Luxemburg seit Mittwoch bei den 57. Europameisterschaften im Karate in Gaziantep (Türkei) im Einsatz. Als einzige FLAM-Kämpferin erreichte Laura Hoffmann am Donnerstag die Finalrunde und darf noch auf eine Medaille hoffen.

Der erste luxemburgische Auftritt in der „Şahinbey Sports Hall“ war der einzigen Kata-Vertreterin (29 Teilnehmerinnen) im Team vorbehalten: Anne Steinmetz belegte am Ende in der dritten von vier Gruppen mit 20,02 Punkten den vierten Platz unter sieben Teilnehmerinnen. Dieses Ergebnis reichte nicht für ein Weiterkommen, sodass die Lintgenerin die EM auf Rang 17 abschloss.

Das Nachmittagsprogramm der Roten Löwen wurde mit Pola Giorgetti eröffnet, die in der Kategorie +68 kg (28 Teilnehmerinnen) nach Freilos in der zweiten Runde auf Ivana Perovic traf. Eine schwere Aufgabe, denn die Serbin belegte bei der WM im November den fünften Platz. Giorgetti rang der 20-Jährigen ein 0:0 ab, die Referees sahen ihre Gegnerin aber im Vorteil und Perovic marschierte durch ins Finale, womit die Niederanvenerin in der Trostrunde eine zweite Chance erhielt. Giorgetti konnte diese gegen Farida Aliyeva (AZE, 0:5) aber nicht nutzen.

Der nächste Auftritt war David Marques in der Gewichtsklasse -84 kg (38 Teilnehmer) vorbehalten. Er begann ebenfalls mit Freilos, musste dann aber die Überlegenheit von Michele Martina anerkennen (1:5). Da der Italiener, Nummer sieben der Welt, überraschend das Vorrundenfinale verpasst hatte, war auch für Marques die EM vorzeitig beendet.

Ohne Zwang durfte der recht unerfahrene Adil Khaidar den luxemburgischen Mittwoch in der Kategorie -75 kg (38 Männer) abschließen. Der Monnericher erwischte ebenfalls ein Freilos, konnte anschließend in der zweiten Runde den Kroaten Dino Simonec WR-82) mit Schiedsrichterentscheidung (nach 2:2) bezwingen. Es sollte nicht die einzige Überraschung des 21-Jährigen bleiben, der in Runde drei die Oberhand (2:1) gegen den Armenier Bekoim Basha behielt. Das Vorrundenfinale musste Khaidar anschließend an Erman Eltemur (WR-12) abtreten (0:3). Da dem Türken danach der Finaleinzug gelang, öffnete dies dem Luxemburger die „repêchage“. Das Halbfinale um Bronze gewann jedoch Elshami Shabani (KOS) mit 2:0.

Am Donnerstag kam es dann zum ersehnten Auftritt von Jenny Warling. Zuvor stand noch ein Neuling auf dem EM-Tatami, Yanis Tamim (-67 kg, 37 Teilnehmer). Der Differdinger lag gegen Samy Ennkhali (WR-14) 0:2 zurück, der Spanier wurde aber kurz vor Schluss disqualifiziert weil er Tamim k.o. geschlagen hatte. Deshalb gab es auch keinen Kampf in der dritten Runde. Nach einem Check-up geht es Tamim wieder so weit gut.

Warling sämtlicher Hoffnungen beraubt

Um 12.45 Uhr war dann Jenny Warling an der Reihe und die Hoffnungen der FLAM-Mannschaft um Nationaltrainer Raphael Veras stiegen. Die Europameisterin von 2019 kam gut ins Turnier und bezwang in der ersten Runde (-55 kg, 31 Teilnehmerinnen) Hana Kuklova (SVK-36) mit 2:1. In Runde zwei wartete mit Madina Sadigova (AZE) keine allzu schwere Aufgabe auf Warling. Die 83. der Weltrangliste wuchs aber über sich hinaus und rang der Walferdingerin einen 5:1-Sieg ab. Sadigova unterlag anschließend erwartungsgemäß Weltmeisterin Anzhelika Terliuga (UKR, 8:0), womit Warling sämtlicher Hoffnungen beraubt wurde.

Die letzte Möglichkeit auf eine Medaille lastete damit auf den Schultern von Laura Hoffmann (-50 kg, 25 Frauen). Die Neu-Strassenerin (WR 281) unterstrich ihre Kämpferqualitäten nach einem Freilos, als sie ihr erstes Match gegen Kristina Svilenova BUL-33) klar mit 4:1 gewann. Mit diesem Sieg stand die 23-Jährige überraschend im Vorrunden-Finale gegen Redona Gashi (KOS-304), die zuvor für eine Sensation gesorgt hatte und die Nummer drei der Welt, Shara Hubrich (GER), ausschaltete.

Gashi konnte anschließend nicht mehr zum Kampf antreten, womit Hoffmann als Einzige des FLAM-Septetts in die Finalrunde einzog. Mit Ermina Perfetto stand ihr aber eine unlösbare Aufgabe gegenüber, die 26-jährige Italienerin gewann das Halbfinale mit 6:2. Hoffmann bleibt ein Trost: Sie wird am Samstag um 16.15 Uhr (15.15 MESZ) zum Kampf um Bronze antreten. Gegen die 20-jährige Französin Iswa Ahmed (WR-112) darf sie durchaus auf einen Podiumsplatz hoffen.