PokalfinaleRacing-Coach Jeff Saibene will seinen ersten Titel als Trainer

Pokalfinale / Racing-Coach Jeff Saibene will seinen ersten Titel als Trainer
Als „ruhige Kraft“ des Vereins beschrieb ihn Racing-Kapitän Romain Ruffier: Coach Jeff Saibene Foto: Gerry Schmit

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Noch besteht Hoffnung, eine verkorkste Saison geradezubiegen. Für Jeff Saibene, Trainer des RFCU Lëtzebuerg, wäre es der erste Titel in seiner Trainerkarriere. Im Gespräch äußerte er sich aber auch über andere prägende Momente der vergangenen Jahre.

Dieser Einzug ins Pokalfinale ist eigentlich nur ein kleiner Trost für diesen 7. Platz – und die verpassten Ziele in der Liga: „Ein Endspiel hat immer einen besonderen Reiz. Mit einem Sieg können wir die Saison retten und auch finanziell mehr rausholen. Ich gewinne lieber die Coupe, als am Ende auf Platz 2, 3 oder 4 zu stehen. Der Haken ist, dass wir den Pokal erst gewinnen müssen … Auf der anderen Seite zeigt die Meisterschaft mit ihren 30 Spielen das wahre Spiegelbild und hier hätten wir besser klassiert sein können.“

Der RFCUL kennt das Gefühl des Pokalsiegs aus 2018. Hennetier, Ruffier und P. Simon waren als Spieler dabei. Sowohl als Spieler als auch als Trainer blieb Saibene das bisher verwehrt: „Einmal stand ich mit Sankt Gallen im Halbfinale. Ein Endspiel durfte ich bisher nicht erleben, ich freue mich drauf.“ Der Pokalsieg könnte damit der erste Titel auf seinen Trainerstationen sein, nachdem er als Spieler mit Aarau einst die Meisterschaft feiern konnte: „Ohne despektierlich zu sein, kann man das nicht unbedingt miteinander vergleichen. Als ich Bielefeld vor dem Abstieg retten konnte und in der Folgesaison Platz 4 belegte oder St. Gallen zum Aufstieg führte, das muss ich sportlich höher einschätzen. Das will aber nicht heißen, dass ich mich nicht über den Pokalsieg unglaublich freuen würde und es mich stolz macht.“

Für den 53-Jährigen genießt der Pokalwettkampf national und international immer noch einen hohen Stellenwert und weist auf die letzten Finals in Deutschland und England hin. Die Spielzeit 2021/22 war die erste Saison, die Saibene in Luxemburg so richtig durchlebte, mit großen Unterschieden gegenüber dem Profigeschäft: „Hier zu Hause ist vieles ganz anders, ganz besonders die Einrichtungen und die Zuschauerresonanz. Früher bin ich zur Arbeit gegangen und fand die besten Trainingsbedingungen vor, hier muss man noch viel rundum tun. Da ist der größte Unterschied.“

Seinen Schritt bereut er nicht – und eine ruhige Kugel kann er nicht schieben: „Als Trainer bist du dem Stress überall ausgesetzt. Entweder du bist mit Leib und Seele dabei, oder es kann nicht klappen.“ Der ehemalige Mittelfeldspieler kann sich eine Fortsetzung mit dem Racing gut vorstellen, auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist er nicht. Das Finale ist so oder so einer der Höhepunkte in der Karriere des Jeff Saibene. Und an einem Sieg tüftelt der Trainerfuchs schon länger. So schiebt er dem Gegner dezent die Favoritenrolle zu: „Der F91 war die beste Mannschaft der Saison, ganz ausgeglichen und auf jeder Position sehr gut besetzt. Insbesondere die Offensivkräfte sind von hoher Qualität.“

Als Außenseiter sieht der Coach seine Mannschaft aber nicht und weist auf die klassische Phrase hin, dass ein Pokalspiel seine eigenen Gesetze kennt: „Wir haben uns in dieser Saison gut gegen Düdelingen behauptet, einmal knapp verloren (3:4) und auswärts einen Punkt geholt (1:1). Wir werden uns richtig auf den F91 einstellen und unser Spiel spielen. Aber es kann nur einen Sieger geben.“