Über RamsteinUSA fliegen wegen Engpässen Babynahrung über Ramstein ein

Über Ramstein / USA fliegen wegen Engpässen Babynahrung über Ramstein ein
Sein Team arbeite „rund um die Uhr“, schrieb Biden auf Twitter Foto: dpa/Evan Vucci

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Die USA sind eines der reichsten Länder der Welt. Dennoch mangelt es dort seit Wochen an Babynahrung. Präsident Biden hat jetzt das Militär aktiviert.

Wegen dramatischer Engpässe in den USA fliegt die US-Regierung über ihren Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland Säuglingsmilchnahrung ein. Am Samstagabend sei eine erste Maschine mit medizinischer Spezial-Babynahrung von Ramstein aus in Richtung USA gestartet, sagte der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates im Weißen Haus, Brian Deese, am Sonntag im US-Sender CNN. Weitere Flüge seien in den kommenden Tagen geplant. US-Präsident Joe Biden schrieb während seiner Asien-Reise auf Twitter, an Bord der ersten Militärmaschine seien mehr als 70.000 Pfund (knapp 32 Tonnen) Säuglingsmilchnahrung. „Unser Team arbeitet rund um die Uhr, um allen, die es brauchen, sichere Babynahrung zukommen zu lassen.“

Hintergrund der Engpässe ist der Ausfall einer Fabrik von Abbott, dem größten Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA. Abbott hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem möglicherweise wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren.

„Es ist frustrierend“

Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde im Februar vorerst gestoppt. Biden hat die Engpässe zur Chefsache erklärt und unter anderem ein für Kriegszeiten gedachtes Gesetz aktiviert, um die Produktion anzukurbeln.

Biden hatte zudem vergangene Woche die „Operation Fly Formula“ (in etwa: „Operation Babynahrung Fliegen“) ausgerufen. Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Freitag Flüge dazu angeordnet. Das Weiße Haus hatte mitgeteilt, wegen der Dringlichkeit würden dafür zunächst Militärflugzeuge aus Ramstein eingesetzt, weil am Wochenende keine kommerziellen Flüge verfügbar gewesen seien. Künftig würden die meisten Lieferungen aber mit kommerziellen Fliegern abgewickelt. Deese sagte auf die Frage, wieso in den USA – einem der reichsten Länder der Welt – überhaupt Babynahrung knapp werden könne: „Es ist frustrierend.“