Amicale SteinselFür Tom Konen wurde ein Kindheitstraum wahr

Amicale Steinsel / Für Tom Konen wurde ein Kindheitstraum wahr
Einmal mehr musste Tom Konen (in Gelb) auch in der Defensive gegen Kevin Moura alles geben Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Welcher junge Nachwuchssportler träumt nicht davon, einmal zu Meisterehren zu gelangen, und dies wenn möglich mit seinem Stammverein. Für Tom Konen wurde dieser Kindheitstraum am Samstag Realität. Mit seinem Heimatverein konnte er den Meisterpokal in die Höhe stemmen und sich gebührend feiern lassen.

Es war eine lange Reise bis zum finalen Erfolg. Nicht nur für Rückkehrer Tom Konen, sondern auch für die Steinseler Amicale. Der 25-jährige Guard musste bis zu diesem sportlichen Höhepunkt einige Umwege gehen. Als Nachwuchsspieler kam er in Steinsel in den Saisons 2013/14 und 2014/15 zu einigen Kurzeinsätzen mit den damaligen Stammspielern um Christian Schartz, Eric Jeitz und Alex Laurent, aber auch mit seinen heutigen Teamkollegen Bobby Melcher und Jonas Theisen. Beim Amicale-Pokalsieg 2015 stand er wohl im Kader, kam allerdings nicht zum Einsatz. Die glorreiche Steinseler Ära, mit drei Meistertiteln und zwei Pokalerfolgen, begann erst nach Konens Wechsel zum AB Contern. Nach Studienjahren in den USA stand der 1,86 große Basketballer seit 2018 im Walferdinger Kader. Als junger Résidence-Kapitän verriet er letzte Saison dem Tageblatt: „In meiner Karriere ist nicht immer alles so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte, doch ich habe aus diesen Erfahrungen gelernt.“

Spätestens letzte Meisterschaft mit dem überraschenden Parcours im Walferdinger Dress ist Tom Konen auf dem Radar aufgetaucht. Aber im Jahr 2021 blieb ihm der finale Erfolg noch verwehrt, die Walferdinger Serie wurde im Halbfinale durch den späteren Meister Düdelingen gestoppt. Diesmal sollte er seine Revanche nehmen und als Meister die Saison beenden. Etwas überraschend kam der Wechsel zurück zur Amicale, obwohl Steinsel die letzten Jahre eher gegen den Abstieg kämpfen musste. „Im Endeffekt habe ich alles richtig gemacht, auch wenn ich zu Beginn der Saison meine Entscheidung hinterfragt habe.“

Steinsel kannte einen katastrophalen Start, mit nur einem Sieg in acht Spielen. „Aber wir sind immer zusammen und immer optimistisch geblieben. Wir waren in einem richtigen Loch und haben dennoch geglaubt, wir könnten die Play-offs erreichen. Als wir endlich unseren Lauf gefunden hatten, ging es besser. Wir blieben immer die Underdogs. Aber im Viertelfinale ging es wieder los bei null.“ Das Vertrauen war zurück und Steinsel übersprang Hürde um Hürde. „Ich habe immer davon geträumt, mit meinem Heimatverein die Meisterschaft zu gewinnen. Ich bin zurückgekommen in einem Alter, wo ich einen realen Beitrag zur Teamleistung liefern konnte.“

Grundstein fürs Happy End

Und wie. Im dritten Spiel der Finalserie verwandelte Konen Sekunden vor Schluss den entscheidenden Dreier und schenkte der Amicale zwei wichtige Matchbälle. Dies war wohl der Grundstein für das jetzige Happy End. „Ein mega Gefühl, mit all diesen Steinseler Jungs dies erreicht zu haben. Wir sind eine große Familie und sind in dieser Saison immer mehr zusammengewachsen. So ein Erfolg, im ersten Jahr nach meiner Rückkehr. Mehr geht eigentlich nicht.“

Konen ging auch auf die Schlüsselmomente des Samstagsspiels ein. „Wir wussten, dass der Beginn der Partie und der Start in die zweite Halbzeit entscheidend sind. Bobby hat volle Pulle gegeben und Düdelingen nie die Chance auf ein Comeback gegeben. Wir haben immer wieder Vollgas gegeben. Zudem haben wir aus unseren Fehlern, wie im ersten Viertelfinale in Walferdingen, wo wir einen großen Vorsprung wieder abgaben, gelernt. Unser Coach hat uns immer wieder daran erinnert, dass wir 40 Minuten präsent sein müssen und so agieren müssen als stünde das Resultat 0:0.“

Der verlorene Sohn ist zurück und mit ihm der Erfolg in Steinsel. Vor vollem Haus konnte sich Konen von seiner Familie und seinen Freunden feiern lassen. Sein Traum wurde Wirklichkeit, aber wer weiß, was noch kommen wird. Mit knapp 26 Jahren ist seine Sportlerkarriere erst am Anfang.