EschPop-up-Radweg auf dem Boulevard G.-D. Charlotte soll Anfang Juni befahrbar sein

Esch / Pop-up-Radweg auf dem Boulevard G.-D. Charlotte soll Anfang Juni befahrbar sein
Der Pop-up-Radweg auf dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte beginnt bzw. endet unmittelbar am Benelux-Platz Foto: Philip Michel

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Pop-up-Radwege sind temporäre Radwege, die in großen ausländischen Städten wie Brüssel oder Paris während der Pandemie eingerichtet wurden und sich großer Beliebtheit erfreuten bzw. noch erfreuen, da viele von ihnen in dauerhafte Infrastruktur zugunsten des Rads umgewandelt wurden. In Esch wird Anfang Juni der erste in beide Richtungen befahrbare Pop-up-Radweg Luxemburgs eröffnet. Die Arbeiten laufen. 

Etwas im Schatten des Streits um die Eintrittspreisgestaltung im Escher Schwimmbad stand in der letzten Sitzung des Escher Gemeinderats die Diskussion um die Fahrradpolitik in der Stadt. Luc Theisen (CSV), Präsident der Verkehrskommission, hatte in seiner Intervention von Nachholbedarf in Sachen Radinfrastruktur gesprochen und sich im Allgemeinen für mehr vom restlichen Verkehr getrennte Fahrradwege eingesetzt. Auch brachte Theisen die Motion eines Pop-up-Radwegs auf dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte ein, die trotz einiger kritischer Bemerkungen von sämtlichen Parteien im Gemeinderat unterstützt wurde.

Unter anderem sagte Jean Tonnar (LSAP), dass der Boulevard „quasi eine Autobahn“ sei und es keinerlei Verbindungen zu anderen Radwegen an Start und Ziel des geplanten Pop-up-Radwegs gebe. Womit er zweifellos recht hat, denn am Benelux-Platz gibt es keine Fahrradinfrastruktur. Auch Luc Majerus („déi gréng“/Fokus) bemerkte, dass auf dem Boulevard zwar Tempo 50 gelte, de facto aber mindestens 70 gefahren werde. Daher müsse die nötige Sicherheit geschaffen werden. 

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Der 875 Meter lange Pop-up-Weg zwischen Beneluxplatz und der avenue de la Paix wird seit Anfang der Woche von den Gemeindediensten eingerichtet. Ursprünglich sollte er ab kommenden Montag und bis zum 31. Oktober befahrbar sein, jedoch verzögert sich die Fertigstellung ein wenig. Anfang Juni sollte es so weit sein. Ein genaues Datum zu nennen sei nicht möglich, so der Chef des Verkehrsdiensts der Escher Gemeinde, Yves Bissen, auf Tageblatt-Nachfrage. Faktoren wie das Wetter spielen eine Rolle bei der Fertigstellung. Zudem ist der Aufwand recht groß. Denn an den Gefahrenstellen wie den Kreuzungen ist der Pop-up-Weg durch kalifornische Mauern vor dem Autoverkehr gesichert. 

Der Pop-up-Weg ist drei Meter breit und befindet sich auf der dem Zentrum zugewandten Seite der Straße. Die Radfahrer können ihn in beiden Richtungen befahren. Stand jetzt ist er mittels Leitpfosten von den beiden Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr getrennt, was den Mindestanforderungen des Mobiltätsministeriums entspricht. Das muss aber nicht unbedingt so bleiben, wie Yves Bissen erklärt. Momentan sei man auf der Suche nach Abtrennbanden aus Hartgummi. Allerdings sind die Lieferzeiten hierfür wie bei so vielem momentan beträchtlich. 

Laut der Gemeinde wird der Einfluss auf die anderen Verkehrsteilnehmer minimal bleiben und sich auf die Kreuzung an der „Pénétrante Lankelz“ beschränken. Dort wird die gleiche Verkehrsführung eingerichtet, die sich zuvor bei der Baustelle der Wobrécken-Schule bewährt habe, heißt es.

An der Kreuzung zur „Pénétrante Lankelz“ soll die „bewährte“ Verkehrsführung gelten  
An der Kreuzung zur „Pénétrante Lankelz“ soll die „bewährte“ Verkehrsführung gelten   Foto: Philip Michel