LuxemburgBangen und Hoffen auf den Regen: Den Landwirten macht der trockene Frühling zu schaffen

Luxemburg / Bangen und Hoffen auf den Regen: Den Landwirten macht der trockene Frühling zu schaffen
 Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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Fast 30 Grad, strahlend blauer Himmel – das ist Sommerwetter, das so manch einer richtig genießt. Die Luxemburger Landwirte jedoch ächzen. Nicht unter den hohen Temperaturen, sondern wegen der anhaltenden Trockenheit. 

Die Wetterfee scheint keine Lust auf Regen zu haben. Seit Monaten schon hält sich der Niederschlag in Luxemburg in ganz engen Grenzen. Laut Meteolux waren es im März und April dieses Jahres nur 59 Liter pro Quadratmeter. Fast die Hälfte von dem, was sonst so vom Himmel fällt, denn der Schnitt zwischen 1991 und 2020 liegt bei 106 Liter je Quadratmeter.

Was Sonnenanbeter freut, macht den Bauern in der Region zu schaffen. Pflanzen benötigen zum Wachsen vor allem eins: genug Wasser. „Die Trockenheit macht sich sowohl beim Korn, Mais wie auch Gras bemerkbar“, erklärt Moritz Colbus von der Luxemburger Landwirtschaftskammer gegenüber dem Tageblatt. Beim Getreide würde die „Kornfüllungsphase“ nicht richtig stattfinden, einige Pflanzen zeigten die Dürrebelastung, indem sie sich vom Stiel her gelblich verfärbten. Mais und Gras hätten es dagegen schwer, überhaupt erst anzukommen. 

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Schon im vergangenen Jahr waren die Luxemburger Bauern mit einem trockenen Frühjahr geplagt. Ab Mitte Mai jedoch hatte dann der Regen eingesetzt. „Zum Glück!“, sagt Colbus. Auf die Frage, ob man denn auf ein ähnliches Phänomen in diesem Jahr hoffe, heißt es ganz nüchtern: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Zusätzlich zur Trockenheit kämpfen die Bauern immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Krise und stehen wegen der gestiegenen Energie- und Düngemittelpreise unter finanziellem Druck. „Hochwertiger Dünger ist gerade dreimal teurer als vorher“, sagt Colbus. Wenn dann die Ernte auch noch wegen des Wetters schmaler ausfällt als gedacht, könnte das für manche Betriebe die finanzielle Belastung noch erhöhen.  

Dass sich die Trockenphase auf die Preise für Kunden auswirkt, denkt Colbus nicht. „Es wird wohl mehr davon abhängen, wie sich die allgemeine Situation entwickelt.“