Die Spieler auf dem Feld sieht man in einigen Jahren vielleicht in den ersten Mannschaften zurück. Auf der Trainerbank im Finale der Minis (Fels gegen Etzella) standen sich derweil zwei „alte Bekannte“ gegenüber: Mit Rui Nunes und Nelson Delgado waren zwei Coaches im Einsatz, die bis vor Kurzem noch als Gegner der ersten Mannschaft aufliefen. Beide ehemalige Spieler sind sozusagen die Vereinsikonen ihres Klubs: So wie man die Etzella mit dem Namen Delgado verbindet, so verbindet man die Arantia mit dem Namen Nunes. Nach ihrer aktiven Karriere haben beide beschlossen, sich in der Jugendarbeit ihres Vereins zu engagieren.

Etzella ist ein Verein, in dem bekanntlich seit Jahrzehnten viel Wert auf Jugendarbeit gelegt wird. So hat Nelson Delagado in seiner Jugend etliche Pokale mit der Etzella gewonnen. Wie viele es waren, daran kann er sich nicht mehr genau erinnern: „Teilweise habe ich zwei Pokale an einem Tag in zwei Alterskategorien gewonnen“, so der Ettelbrücker. Im Gegensatz zu Nelson Delgado hat Rui Nunes nie ein Finale in den Jugendkategorien bestritten „Wir waren nicht gut und spielten stets in den unteren Divisionen. Es ist mein ganz persönliches Ziel, dass dies nicht mehr der Fall sein wird und die Felser Jugendspieler oben mitmischen“, so Nunes, der sich mit 19 Jahren, als Fels gerade mal ein Team in der Nationale 3 angemeldet hatte, als Ziel gesetzt hatte, mit der Arantia eines Tages in der ersten Liga zu spielen. Sein zweites persönliches Anliegen im Verein ist es jetzt, die Jugend nach vorne zu bringen.

Nach seiner aktiven Karriere war Nelson Delgado drei Jahre als Assistant-Coach der ersten Mannschaft engagiert, widmet sich jetzt jedoch ganz dem Jugendbereich: „Es waren schöne Jahre mit der ersten Mannschaft, doch ich wollte ein Team, mit dem ich mich identifiziere. Zudem will ich meine Art und Weise, zu spielen, weitergeben und das ist einfacher bei einer Jugendmannschaft.“ Nelson Delgado, dessen Sohn Marvin bei den Minis aktiv ist, unterstreicht, dass es einen neuen Elan in der Jugendarbeit bei seinem Verein gibt. Nachdem man viele Jahre sämtliche Titel bei den Jungs und Mädchen abgeräumt hatte, war dies während einigen Jahren nicht mehr der Fall. „Doch wir wollen wieder dahin zurück.“

Die Arantia, bei der seit einigen Jahren ein stetiger Aufwärtstrend im Jugendbereich besteht, hat für die kommende Saison einen Vollzeit-Trainer für die Jugend verpflichtet. „Irgendwann hat jeder verstanden, dass wir in Fels uns für die Jugend engagieren und qualifizierte und diplomierte Trainer haben“, so Rui Nunes, der seit drei Jahren als Jugendtrainer tätig ist. Neben den Minis trainiert er auch den „Butzebasket“, für Kinder unter sechs Jahren. „Auch das ist wichtig. Bewegung und Motorik sind Sachen, die den Kindern fehlen. Es geht darum, den Basketball auf eine spielerische Art und Weise rüberzubringen“, so der Felser.

Beide ehemaligen Spieler gehen jedenfalls nicht nur mit viel Engagement, sondern auch mit viel Freude an ihre Aufgabe als Jugendtrainer heran. „In einem Verein ist meist alles auf die erste Mannschaft ausgerichtet, doch die Arbeit bei der Jugend gibt einem extrem viel zurück. Ich war jetzt als Trainer nicht weniger nervös als wenn ich als Spieler in der ersten Mannschaft auf dem Spielfeld gestanden hätte“, gibt Nelson Delgado mit einem Lachen zu.

Bei der Jugendarbeit geht es natürlich darum, längerfristig etwas aufzubauen. Das gelingt Rui Nunes zufolge jedoch nicht in ein paar Jahren, sondern es erfordere viel Zeit und Geduld. „Es ist eine lange Zeit, doch wir haben viele Leute, die helfen. Wenn die Maschine erst einmal läuft, dann werden wir eine Situation wie Ettelbrück vor zehn bis zwanzig Jahren haben, wo die Jugendlichen Jahr für Jahr aus der Jugend den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Ich denke, in fünf Jahren sind wir so weit, dass talentierte Spieler aus der eigenen Jugend in der ersten Mannschaft integriert werden und sich in der ersten Liga etablieren können.“

Für das Finale der Coupe du Mini-Basket, das die Arantia 65:45 gewann, mobilisierten beide Mannschaften ihre Anhänger, um die jungen Stars lautstark anzufeuern. Die Tribüne war jedenfalls gut gefüllt und die Fans beider Lager sorgten für eine hervorragende Stimmung. Sogar Spieler der ersten Mannschaft unterstützten die Stars von morgen. So konnte man mit Kapitän DJ Wilson im Felser Lager sowie Ivan Delgado auf Ettelbrücker Seite zwei bekannte Gesichter an der Trommel erkennen. Nach der Pokalüberreichung durfte bei der siegreichen Arantia das obligatorische „Humba“-Lied nicht fehlen. Da war es der Enkel der Präsidentin Gaby Hoffmann, der den Ton angab und das „Gëff mir een H …“ anstimmte.

Für die jungen Spieler ist ein solches Finale zweifelsohne ein großes Ereignis. „Das ist eine super Sache für die jungen Spieler. Das motiviert sie, noch mehr Gas zu geben, um nächstes Jahr wieder im Finale zu stehen“, so Nelson Delgado.