Esch2022Im Juni und Juli steht Scuffelingen aka Schifflingen im Mittelpunkt

Esch2022 / Im Juni und Juli steht Scuffelingen aka Schifflingen im Mittelpunkt
„Europe goas Scuffelingen“ heißt eines der beiden E22-Hauptprojekte in Schifflingen. Hinter dem Namen verbirgt sich das „European Peoples Festival“, das 2003 erstmals in der Gemeinde stattfand. Foto: Tageblatt-Archiv

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Schifflingen rüstet sich für Esch2022. Im Juni und Juli steht die Gemeinde ganz im Zeichen der europäischen Kulturhauptstadt. Das Tageblatt fasst die Veranstaltungen zusammen. 

„Europe goes Scuffelingen“ und die Sage des Marxeweier sind die Hauptprojekte Schifflingens für das Kulturjahr. Im Juni und Juli finden aber auch eine ganze Reihe anderer Veranstaltungen im Rahmen von E22 in der Gemeinde statt. „Kultur gehört zum Leben dazu wie Essen und Trinken. Deshalb sind wir froh, ein Teil von Esch2022 zu sein“, sagt Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV).     

Die Hauptprojekte

„D’So vum Marxeweier“ (ab 19. Juni): „Wa knaschtege mätschege Schnéi – nach Strooss a Feld bedeckt – wann d’Sonn mat viller Méi – de Rescht ewech geleckt – Dat wuar an engem Duerf – Sou kleng an och sou reng – Et wuar mäin Hämechtduerf – Et wuar mäi Schëffeleng“.  Die Sage des Marxeweiher war bereits (so gut wie) in Vergessenheit geraten, doch ab Mitte Juni wird sie wieder aufleben gelassen. Und zwar mit einem Wanderweg, pädagogischen Erklärungen, einem Lied und einem Buch.  

„Europe goes Scuffelingen“ (24.-29. Juli): Bereits 2003 und 2013 gastierte das Eurofestival („European Peoples’ Festival“) in Schifflingen. Nun findet es im Rahmen von Esch2022 statt, aus RemixCulture wird RemixEurope. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration und der Nachhaltigkeit. Während einer Woche gastieren 14 Nationen in Schifflingen, wobei Kultur, Sport und Gastronomie auf dem Programm der Delegationen steht. Scuffelingen hieß Schifflingen, als es zwischen den Jahren 795 und 798 n. Chr. erstmals schriftlich erwähnt wurde.

Die Nebenprojekte

1001 Tonnen (26. März-31. Dezember): Die aus Schifflingen stammende Fotografin Jessica Theis ist mit zwei Projekten an Esch2022 beteiligt. In 1001 Tonnen geht es um das Phänomen des „Littering“ in der Natur.

Spieglein, Spieglein (Juni-August): Nach dem Auftakt in Esch zieht Jessica Theis’ Projekt im Juni nach Schifflingen weiter. Dort sowie in Audun-le-Tiche, Rédange und Russange stehen die Kabinen, in denen man mit seinem Selfie zu einem Gesamtkunstwerk beitragen kann.    

Die Maschine steht still (30. Juni, 3. Juli, 5.-10. Juli): Der gleichnamige Roman von E.M. Forster ist Vorlage für ein Theaterstück, das in Zusammenarbeit des TNL mit Schülern aus dem Escher „Jongelycée“ entstand.  

FerroForum (seit 29. April): Seit zwei Wochen ist das Projekt in der früheren Metzeschmelz im Prinzip am ersten Wochenende jedes Monats zu besuchen. Misch Feinen und seine Mitstreiter haben ein außergewöhnliches Atelier eingerichtet, in dem die Industriekultur und insbesondere das Handwerk im Zusammenhang mit Eisen und Stahl im Vordergrund steht.   

Minett on Tour (18. Juni): Die „Harmonie municipale de la ville de Differdange“ ist Initiator des Projekts, das Musiker vereint und in einem Luxemburger Rekord mit 2022 Musikern im Differdinger Stadion enden soll. Zehn 10-Minuten-Konzerte stehen in den E22-Städten auf dem Programm, der Auftakt ist um 9.30 Uhr beim Kiosk in Schifflingen.

7Sois Luso Med Esch Orkestra (6. Juli): 11 Konzerte im Rahmen von Esch2022 geben sechs internationale Musiker, die sich bis jetzt nicht kennen, aber eine Woche vor der Auftritts-Reihe sieben Tage gemeinsam in einer Künstlerresidenz verbringen werden.    

Hidden Sessions (22. Juli): Eine magische Atmosphäre versprechen die „Hidden Sessions“, ein Mix aus Musik und Artistik. Das Jugendhaus, der Fotoclub und die Schifflinger Schmelzarbeiter sind mit von der Partie. Der Name ist Programm: Erst einen Tag vor der Veranstaltung wird der Ort des Geschehens bekannt gegeben. Tickets müssen im Vorverkauf besorgt werden.        

Les Ensembles 2.2 (Anfang Sommer): Mit einer App kann der Schifflinger Planetenpfad auf eine ganz neue Weise entdeckt werden. Vergangenheit und Zukunft vermischen sich, genau wie Natur und Science-Fiction.

Am Rande

Footprint und Schëfflenger Piano: Nicht zurückbehalten von den Esch2022-Organisatoren wurden die Projekte der Schifflinger Künstlerin Yvette Gastauer (Footprints) und des aus Schifflingen stammenden Pianisten David Ianni (Urban Piano). Trotzdem unterstützt die Gemeinde ihre Projekte. Das von Ianni wurde am Donnerstag feierlich eingeweiht. In Schifflingen steht nun das erste Steinklavier außerhalb von Israel. Dort hatte es der Musiker besorgt. Das „Schëfflenger Piano“ wurde vor dem Rathaus aufgestellt und kann von jedem bespielt werden. Die Bemalung stammt vom Künstler Raphael Gindt. Ein Klavierstück für Schifflingen hat David Ianni auch geschrieben. Es heißt „Alive“ (Lebendig). Bei Yvette Gastauers Projekt „Footprint“ geht es um die Frage, welche Spuren Esch2022 in Schifflingen hinterlassen wird.

David Ianni am Donnerstag bei der Einweihung des „Schëfflenger Piano“
David Ianni am Donnerstag bei der Einweihung des „Schëfflenger Piano“ Foto: Philip Michel