DüdelingenDie Brill-Schule kommt im 21. Jahrhundert an

Düdelingen / Die Brill-Schule kommt im 21. Jahrhundert an
Die Brill-Schule soll instandgesetzt werden  Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Brill-Schule wird normgerecht um- bzw. instandgesetzt. Der Gemeinderat der Stadt verabschiedete am Freitag einen Kostenvoranschlag in Höhe von 7,8 Millionen Euro.

Das 1932 errichtete Gebäude der Brill-Schule ist längst nicht mehr konform sowohl sicherheitstechnisch als auch was die Zugangsmöglichkeiten für Personen mit eingeschränkter Mobilität anbelangt. Die rund 400 Schülerinnen und Schüler aufnehmende Grundschule verfügt u.a. über 24 große und vier kleine Klassensäle und eine Turnhalle. Der staatliche Dienst für Sicherheit in den öffentlichen Gebäuden hatte etliche Mängel in den historischen Gemäuern festgestellt. Diese sollen nun beseitigt werden.

Schöffin Josiane di Bartolomeo-Ries (LSAP) und der Vertreter des Architektenbüros T31 Steve Weyland gingen am Freitag auf die Einzelheiten der vorgesehenen Arbeiten ein. U. a. soll ein Lift sämtliche Stockwerke verbinden; Brandschutztüren werden eingerichtet, die Klassenräume unter dem Dachgeschoss in Zukunft be- und entlüftet. Sämtliche Zugänge werden für Personen mit Behinderung hergerichtet. Geplant sind zusätzliche Fluchtwege. Nach Abschluss der Arbeiten werden Schüler und Lehrpersonal interaktive Tafeln nutzen können. An die heutigen Bedürfnisse angepasst wird das Wifi-Netz. 

Die Arbeiten werden der vorliegenden Planung zufolge im April 2023 beginnen und im Oktober 2024 abgeschlossen. Dabei wird ein Stockwerk nach dem anderen instandgesetzt. Wie vor Jahrzehnten noch üblich wurde auch in der Brill-Schule auf asbesthaltige Baustoffe zurückgegriffen. In einer ersten Phase erfolge die Asbestsanierung, sagte Steve Weyland, und das ausschließlich während der Schulferien. Eine Gefahr stelle das Material derzeit nicht dar, da es in gebundener Form vorliege. Auch lärmintensive Arbeiten würden während der Schulferien stattfinden. Die anderen während des normalen Schulbetriebs.

Die Schüler und Schülerinnen der betroffenen Klassenzimmer werden in Containern im Schulhof untergebracht. Eine teure Anschaffung, merkte Schöffin Josiane di Bartolomeo-Ries an. Die Behelfsräume im Pausenhof würden jedoch auch für andere Schulklassen benutzt werden, wenn deren Schulgebäude ebenfalls einer Erneuerungskur unterzogen werden. 

Denkmalschutz greift

Da es sich um ein Denkmal geschütztes Bauwerk handelt, kann es nicht nach Gutdünken verändert werden. Es gilt, Auflagen der Denkmalbehörde „Sites et monuments“ zu beachten. So unter anderem bei der Anpassung des Treppengeländers für Kinder. Fügt man sich den Auflagen, winken als Gegenleistung staatliche Subsidien. Erneuerbare Energien bleiben hingegen weiterhin tabu, da das Anbringen von Solarpaneelen nicht erlaubt ist.

Der Kostenvoranschlag wurde einstimmig gutgeheißen.

Ohne Gegenstimme verabschiedete der Gemeinderat ebenfalls die von Verkehrsschöffin Claudia Dall’Agnol (LSAP) vorgestellten Projekte der Stadt zum Vëlo-Summer, der vom 30. Juli bis 28. August stattfinden wird. So werden u.a. die avenue Grande-Duchesse Charlotte und die rue Ribeschpont zwischen 14.00 und 6.00 Uhr autofrei sein. Einstimmig waren zuvor auch Änderungen der Verkehrsführung im Zusammenhang mit der Realisierung der dritten Phase des Shared-Space angenommen worden. Ziel dieser Neuerungen sei es, den Durchgangsverkehr durch das Stadtzentrum zu reduzieren, betonte Verkehrsschöffin Dall‘Agnol. Tatsächlich wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, durch die Niddeschgaass (avenue-Grande-Duchesse-Straße) weiter am Rathausplatz vorbei Richtung Frankreich zu fahren.

Zu Beginn der Sitzung hatte Sylvie Andrich-Duval (CSV) ihren Rücktritt als Gemeinderätin angekündigt, das nach fast dreißig Jahren Kommunalpolitik. Während 16 Jahren war sie Fraktionschefin der CSV, deren Sektion sie dreizehn Jahre lang vorstand. Andrich-Duval betonte u.a. die gute Stimmung im Gemeinderat trotz oftmals unterschiedlicher Ansichten. Meist sei der Ball und nicht der Mann bzw. die Frau gespielt worden. Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) unterstrich seinerseits das große Engagement, das die Rätin stets für ihre Stadt gezeigt habe. Dankesworte für die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit kamen ebenfalls von den Sprechern von „déi gréng“ und „déi Lénk“.

Nachfolgerin von Duval-Andrich wird Françoise Kemp.