AXA League DamenWochenende der Wahrheit für Käerjeng und Düdelingen

AXA League Damen / Wochenende der Wahrheit für Käerjeng und Düdelingen
Düdelingen und Joy Wirtz würden im Fall eines Gleichspiels den Titel holen, da der direkte Vergleich gegen Käerjeng für den HBD spricht Archivbild: Editpress/Fernand Konnen

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Am Samstagabend wird der Meister in der Handball-Meisterschaft der Damen gekürt. Vor dem Entscheidungswochenende sind Düdelingen und Käerjeng gleichauf. Der Kampf um den Titel ist völlig offen – einen Favoriten gibt es nicht. Es steht also ein an Spannung kaum zu überbietender Spieltag bevor. Das Tageblatt nimmt beide Teams vor dem Saisonfinale unter die Lupe.

HB Käerjeng

Die bisherige Saison: Nach einer enttäuschenden Saison 2020/21 ohne Titel gingen die Käerjengerinnen mit großen Ambitionen in die aktuelle Spielzeit. Von Beginn an agierten sie zusammen mit dem HBD auf einem höheren Niveau als die anderen Mannschaften in der AXA League. So kam es wenig überraschend, dass Käerjeng, das mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen antritt, die fünf ersten Saisonspiele alle souverän gewann. Im November gab es dann aber eine Niederlage gegen den HBD, von der sich die Käerjengerinnen aber keineswegs beeindrucken ließen. Die acht weiteren Partien in der Qualifikationsrunde gewannen sie wieder alle – inklusive des Rückspiels gegen Düdelingen. Mit 29:23 hatte der HBK die Titelkonkurrentinnen in ihre Schranken verwiesen. Wie erwartet gewannen die Käerjengerinnen auch in der Titelgruppe die vier ersten Spiele – dann wartete wieder der HBD und es folgte mit einer 18:23-Pleite ein Rückschlag im Kampf um den Titel. Da der HBD zuvor aber gegen Diekirch verloren hatte, blieben beide Teams punktgleich an der Spitze. Das sind sie auch vor dem letzten Spieltag noch. Der Endgegner heißt erneut HBD.

Die Form: Zwei Ausrutscher gegen den HBD – alle anderen Spiele haben die Käerjengerinnen in dieser Saison gewonnen. Gegen Museldall haben sie sich am vergangenen Wochenende allerdings ungewohnt schwergetan und erst in letzter Sekunde den Siegtreffer erzielt. Trainer Zoran Radojevic sagt: „Vielleicht haben wir genau dieses Spiel gebraucht, um uns auf das Saisonfinale vorzubereiten. Wir haben nicht gut gespielt, haben uns aber zurückgekämpft und in letzter Sekunde den Sieg geholt. Das tat der Motivation und der Stimmung sehr gut. Ich bin sicher, dass wir jetzt auf einem guten Weg sind.“

Das spricht für Käerjeng: Die Käerjengerinnen gehen mit der besten Offensive der Liga in das Entscheidungsspiel. Im Laufe der Saison haben sie 665 Tore (425 in der Qualifikationsrunde und 240 in der Titelgruppe) erzielt. Auf ihren kollektiv starken Angriff um Marin, Welter und Zuk werden sie sich auch im Entscheidungsspiel verlassen können. Die Käerjengerinnen haben in dieser Saison außerdem bereits einmal bewiesen, dass sie gegen den HBD gewinnen können – damals deutlich mit sechs Toren Unterschied. Warum also nicht noch einmal? Der HBK tritt zudem in der heimischen Halle an.

Das sagt der Trainer: „Wir haben eine gute Saison gespielt, jetzt müssen wir sie auch gut beenden. Es ist das Spiel zwischen den beiden besten Mannschaften Luxemburgs. Das letzte Spiel gegen Düdelingen haben wir klar verloren, das vorletzte deutlich gewonnen. Beide Male waren die Torhüter mitentscheidend – das wird wahrscheinlich auch diesmal nicht anders sein. Ich hoffe, dass beide Teams auf einem hohen Niveau spielen werden und gute Werbung für den Damen-Handball machen. Wir spielen zu Hause. Die Halle wird voll sein und es wird eine großartige Atmosphäre geben. Die Mädchen werden das genießen und sich nicht unter Druck setzen lassen.“

So gewinnt Käerjeng den Titel: Mindestens ein Tor mehr als der HBD müssen die Käerjengerinnen erzielen. Ein Unentschieden würde dem HBK aufgrund des direkten Vergleichs nicht reichen.


HB Düdelingen

Die bisherige Saison: In der Qualifikationsrunde stellten die Düdelingerinnen von Beginn an ihre hohen Ambitionen unter Beweis, indem sie zwölf Spiele in Folge gewannen. Doch am vorletzten Spieltag der Vorrunde kassierten sie gegen den Hauptkonkurrenten Käerjeng die erste Niederlage der laufenden Saison. Die Qualifikationsrunde beendete der HBD somit auf Platz zwei, punktgleich mit Käerjeng. In der Play-off-Runde gab es dann gleich am zweiten Spieltag eine knappe, doch überraschende Niederlage beim Titelverteidiger Diekirch. Auch am dritten Spieltag taten sie sich gegen Angstgegner Museldall schwer, gewannen aber am Ende knapp mit einem einzigen Tor Unterschied. Die Schwächephase schien überwunden, denn nach einem souveränen Erfolg gegen Esch und einem klaren Sieg gegen Käerjeng übernahmen die Düdelingerinnen wieder die Tabellenspitze. Wenngleich auch nur durch den besseren direkten Vergleich, denn nach Punkten liegen sie noch immer mit den Brauereistädterinnen gleich auf. In den drei letzten Partien blieben beide ohne Punktverlust, sodass vor der letzten und entscheidenden Partie der Gleichstand mit Käerjeng immer noch Bestand hat.

Die Form: Eine Niederlage in der Qualifikationsrunde und ein leichter Durchhänger zu Beginn der entscheidenden Play-off-Runde – diese leichte Krise scheint überwunden, was die letzten Begegnungen zeigten. Besonders der klare Erfolg gegen Käerjeng bewies, dass die Düdelingerinnen im richtigen Moment zu guten Leistungen fähig sind. Torhüterin Pauline Leythienne ist im Kasten ein sicherer Rückhalt und Kim Wirtz ist in ihrer Rolle als Regisseurin nicht wegzudenken. Joy Krier ist eine Bank in der Abwehr, die Rückraumspielerinnen Dea Dautaj und Joy Wirtz nähern sich ihrer Bestform und am Kreis ist Laura Willems, die in ihrer Verletzungspause von Charlotte Bottoli bestens vertreten wurde, zum richtigen Zeitpunkt wieder einsetzbar.

Das spricht für den HBD: Der HBD wurde 2016 zum letzten Mal Meister, gewann aber in der vergangenen Saison den Pokal. Die zuletzt aufsteigende Form und die mannschaftliche Geschlossenheit des Teams von Trainer Erny Hoffmann lassen die Hoffnung auf einen weiteren Titel aufkommen. Auch der letzte klare Erfolg gegen Käerjeng spricht für den HBD. 

Das sagt der Trainer: „Einen klaren Favoriten für diese Begegnung sehe ich nicht, Käerjeng hat vielleicht die besseren Einzelkönnerinnen, wir werden versuchen, mit unserem Kollektiv dagegenzuhalten. In den letzten zwei Jahren haben wir von sieben Partien sechs zu unseren Gunsten entschieden, doch all dies zählt am Samstag nicht. Wir müssen voll konzentriert sein, immer die richtigen Entscheidungen treffen und uns gut auf verschiedene Abwehrvarianten einstellen. Ausschlaggebend wird wohl die Tagesform sein, doch die Partie zwischen den beiden stärksten Luxemburger Mannschaften soll eine Werbung für den Damenhandball werden. Ich hoffe, dass bis Samstag alle gesund bleiben und dann wollen wir unser Bestes geben, um den Titel nach Düdelingen zu holen.“

So gewinnt der HBD den Titel: Dem HBD würde schon ein Unentschieden reichen, da der direkte Vergleich mit Käerjeng mit zwei gewonnene Partien bei einer Niederlage für die Düdelingerinnen spricht.