Coupe de LuxembourgPokalhalbfinale: Am Mittwoch heißt es „alles oder nichts“

Coupe de Luxembourg / Pokalhalbfinale: Am Mittwoch heißt es „alles oder nichts“
Julien Klein (M.) und Kevin van den Kerkhof (r.) dürften sich heute Abend wieder auf den Füßen stehen Foto: Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zwei Favoriten und zwei Teams, deren Saison durch die Coupe de Luxembourg gerettet werden könnte: Die Geschichten und Saisonverläufe der letzten vier Teams im Pokalhalbfinale sind grundverschieden. F91 träumt vom Double, Fola vom ersten Pokalsieg seit 1955. Racing dagegen will Schadensbegrenzung und UT Petingen einen Lichtblick in einer schweren Saison. Am Ende winkt für zwei Vereine ein historischer Moment: das erste Pokalfinale im Stade de Luxembourg.

Double oder nichts: Die Meisterschaft neigt sich dem Ende zu – und in der Coupe de Luxembourg trennt sich am heutigen Mittwoch die Spreu vom Weizen. Spektakulärer könnte es auf dem Escher Galgenberg wohl nicht zugehen. Der aktuelle Meister und Tabellenzweite der BGL Ligue, Fola, empfängt Leader F91 Düdelingen. Die Lokalmannschaft ist seit Mitte März ungeschlagen und auf dem Papier die formstärkste Mannschaft des Quartetts. Neun Siege und zwei Remis stehen wettbewerbsübergreifend seither zu Buche, darunter auch ein 3:2-Erfolg im Stade Nosbaum (am 16. April). Dragovic, Costa und Diallo hatten die 3:0-Führung gesichert, Cruz und Muratovic machten es am Ende noch mal spannend. Doch am Ende könnte die „Doyenne“ mit leeren Händen dastehen. 

Der Rückstand auf die Düdelinger liegt zwei Spieltage vor Schluss bei drei Zählern, aufgrund des Restprogramms dürfte die Titelfrage bereits geklärt sein. Theoretisch besteht für die Escher zwar noch die Chance auf das Double, doch bei einem Aus im Pokalhalbfinale droht die Truppe von Sébastien Grandjean trotz der starken Rückrunde am Ende mit leeren Händen dazustehen. Im Pokal meinte es die Auslosung bislang eher gut mit den Eschern, die nach einem Erstdivisionär gleich drei Ehrenpromotionäre ausgeschaltet haben.

Die Düdelinger haben in ihrer Rückrunde insgesamt elf Punkte liegengelassen (13 Meisterschaftsduelle), dürften in der Endabrechnung aber die Nase vorn haben. Das Ticket für den Europapokal hat die Mannschaft von Trainer Carlos Fangueiro schon gelöst. Nach dem dramatischen Viertelfinale gegen Niederkorn, das in die Verlängerung ging, hofft man bei den Gästen diesmal auf ein weniger emotionales Szenario. Nach Mondorf war es der zweite Ligakonkurrent, den der F91 in der Coupe de Luxembourg aus dem Wettbewerb warf.

Eine zweite Chance: Eine Enttäuschung nannte Racing-Trainer Jeff Saibene die Meisterschafts-Saison der Hauptstädter im Tageblatt-Interview vom vergangenen Samstag. Letztes Jahr sicherte sich die Mannschaft ihr Ticket für die Conference League am letzten Spieltag in einem echten Krimi-Finale gegen den direkten Konkurrenten Niederkorn (der übrigens ein weiteres Mal auf Platz fünf abschließen könnte). Diesmal wurde der RFCU Lëtzebuerg distanziert. Der einzige Weg, die Situation geradezubiegen, ist also ein Pokalsieg. Das war dem Verein 2018 im Elfmeterschießen gegen Hostert gelungen. 

Die Formkurve der Hauptstadtelf zeigt allerdings nach unten – und das nicht erst seit dem 0:2 gegen die Fola am Wochenende. Gegen den Konkurrenten aus Petingen gab es in dieser Saison eine 2:4-Pleite und ein torloses Remis. Selbst eine Viertelstunde in Überzahl reichten Yann Mabella und Co. vor fünf Wochen nicht, um die Petinger zu bezwingen. Diese wirken dagegen gefestigt. Seit Yannick Kakoko das Traineramt Mitte März übernommen hat, gab es nicht nur erst eine Niederlage (in sieben Spielen), sondern eben auch nur vier Gegentreffer. Eine beachtliche defensive Stabilität, die der Mannschaft zu Beginn der Saison fehlte – und nun dem Racing Probleme bereiten könnte.

Übrigens hatten die Petinger sozusagen das meiste Auslosungspech, denn bis auf die Zitterpartie in Tetingen – die fast in einer Blamage geendet hätte – standen dem Fusionsverein nur Ligakonkurrenten im Pokal gegenüber. Gegen ein Ticket für das Pokalfinale hätten Artur Abreu und seine Kollegen sicher nichts einzuwenden, allerdings lag die Priorität des Klubs auf dem Klassenerhalt. Aktuell beträgt der Vorsprung auf einen Relegationsplatz drei Punkte – ein Zähler würde also reichen. Allerdings erwartet die UTP am Sonntag eine nicht weniger schwere Aufgabe gegen die Fola. 

Im Überblick

Am Mittwoch:
Coupe de Luxembourg, Halbfinale:

19.00 Uhr: UT Petingen – RFCU Lëtzebuerg
20.00 Uhr: Fola Esch – F91 Düdelingen
Das Finale: 
Am Freitag, 27. Mai, im Stade de Luxembourg

Der Weg ins Halbfinale:

UT Petingen: 6:5 n.E. bei Kayl/Tetingen (1.), 4:2 n.V. in Rosport (ND), 1:0 in Strassen (ND), 2:0 gegen Etzella (ND)
RFCUL: 3:1 in Bartringen (1.), 6:0 in Mersch (EP), 1:0 gegen D03 (ND), 3:0 in Schifflingen (EP)
Fola: 3:0 in Lorentzweiler (1.), 2:0 in Medernach (EP), 4:0 in Monnerich (EP), 4:0 in Käerjeng (EP)
F91: 4:0 bei CSO (1.), 6:2 in Steinsel (EP), 4:0 in Mondorf (ND), 2:0 n.V. in Niederkorn (ND)

Bisherige Pokalsiege: F91 (8)*, Fola (3), RFCUL (1)*
Finalteilnahmen: F91 (14)*, Fola (5), RFCUL (1)*
*Spiele vor Fusionen nicht eingerechnet

Die aktuellen Topscorer der Coupe de Luxembourg: 1. Jules Diallo (Fola/5 Tore), 6. Karim Rossi (Racing/4), 10. Adel Bettaieb (F91/3), Thibaut Jacquel (Fola/3)