BadmintonGelungenes Premierenturnier: Yonex Luxembourg Open in der Coque ein voller Erfolg

Badminton / Gelungenes Premierenturnier: Yonex Luxembourg Open in der Coque ein voller Erfolg
Kim Schmidt zeigte die beste Leistung aus luxemburgischer Sicht und scheiterte im Achtelfinale nur knapp Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ein perfekter Austragungsort, hochklassiger Sport und gute Darbietungen der luxemburgischen Spieler: die Bilanz der Yonex Luxembourg Open, die in der Coque stattfanden, fällt äußerst positiv aus. Einzig die Zuschauerzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Doch daran will die Feluba weiterhin arbeiten – die Yonex Luxembourg Open sollen im Kalender der BWF (Badminton World Federation) fest verankert werden.  

Dänische Dominanz bei den Männern

Ergebnisse

Die Finalspiele:
Frauen-Einzel:
Chiara Marvella Handoyo (Indonesien) – Aura Ihza Aulia (Indonesien) 21:9, 21:9
Männer-Einzel: Mads Christophersen (Dänemark) – Magnus Johannesen 14:21, 21:15, 21:13
Frauen-Doppel: Abbygael Harris/Hope Warner (England) – Titis Maulida Rahma/Bernadine Anindiya Wardana (Indonesien) 16:21, 21:16, 22:20
Männer-Doppel: Andreas Sondergaard/Jesper Toft (Dänemark) – Muh Putra Erwianshay/Patra Harapan Rindorindo (Indonesien) 21:15, 23:21
Gemischtes Doppel: Sharone Bauer/Lucas Corvée (Frankreich) – Bernadine Anindiya Wardana/Verrell Yustin Mulia (Indonesien) 21:18, 17:21, 22:20

Wie in den anderen Rückschlagsportarten Tennis und Tischtennis ist auch im Badminton das Einzel die Königsdisziplin. Bei den Männern sind die dänischen Einzelspezialisten seit vielen Jahren mit den asiatischen Konkurrenten auf Augenhöhe. Zwar lief der amtierende Olympiasieger Viktor Axelsen nicht in der Coque auf, seine Landsleute gaben dennoch den Ton an. Der Bischmisheimer Mads Christophersen bezwang in einem spektakulären Finale seinen Trainingspartner Magnus Johannesen nach 50 Minuten Spielzeit. Auf einem ähnlichen hohen Level spielten auch die Landsleute Jeppe Bruun und Ditlev Jaeger Holm. Der Sieg im Männerdoppel ging ebenfalls an die Skandinavier, allerdings war die Dominanz hier deutlich geringer. Andreas Sondergaard/Jesper Toft hatten große Mühe mit ihren indonesischen Finalgegnern, die sie letztendlich 21:15 und 23:21 besiegten. 

Spielstarke indonesische Frauen

Die lautstarken Fans aus Indonesien hatten jedoch zuvor Grund zum Jubel, als ihre talentierten Nachwuchspielerinnen Aura Ihza Aulia und Chiara Marvella Handoyo zum Finalspiel antraten. Beide mussten über die Qualifikation gehen und hatten bereits sechs Spiele in den Beinen. In Luxemburg könnte der Stern der Turniersiegerin Handoyo aufgegangen sein, denn sie beeindruckte mit einem variablen und kraftvollen Spiel. Von dieser kompletten Spielerin kann man in Zukunft viel erwarten. Im Doppel bezwangen die Engländerinnen Abbygael Harris/Hope Warner in extremis zwei weitere Vertreterinnen Indonesiens.

Im gemischten Doppel mussten sich die Indonesierinnen allerdings geschlagen geben. Bernadine Anindiya Wardana/Verrell Yustin Mulia verloren das Finala am Sonntagvormittag gegen das französische Duo Sharon Bauer/Lucas Corvée. Das gemischte Doppel war taktisch geprägt und lebte von der Spannung.

Nationaltrainer Roj zufrieden 

Aus luxemburgischer Sicht sticht die Leistung von Kim Schmidt im Fraueneinzel hervor. Es hätte nicht viel gefehlt, und die Achtzehnjährige wäre unter die besten Acht eingezogen. Beim Stand von 17:17 im zweiten Satz ging ihre Achtelfinalgegnerin Jaymie Laurens (NL) ein hohes Risiko ein und verhinderte so, dass Schmidt das Spiel drehte. „Leider saßen am Ende fast alle ihre Schmetterbälle, sonst wäre mehr drin gewesen“, sagte Schmidt. „Ich muss eingestehen, dass ich taktisch manchmal die falsche Entscheidung traf. In diesem Bereich muss ich mich verbessern.“ Schmidt verzichtete auf eine Wildcard für das Haupttableau. Sie spekulierte darauf, die Qualifikationsrunde zu bestehen und dadurch mehr Weltranglistenpunkte zu ergattern. Die Rechnung ging auf. Alen Roj: „Kim wartete in der Qualifikation mit einer soliden Leistung auf und zeigte später in ihrem Match gegen die starke Niederländerin Jaymie Laurens (17:21, 19:21), dass sie sich in solch einem Klassefeld mit jeder Gegnerin auf Augenhöhe messen kann. Ihr starker Kampfgeist, gepaart mit einem besonnenen Auftreten, verschaffen ihr in Zukunft die Möglichkeit, weitaus höhere Ziele zu erreichen. Wir wissen, dass noch jede Menge Arbeit vor uns liegt, Kim ist aber erst 18 und hat ihre gesamte Karriere noch vor sich.“

Nationaltrainer Alen Roj 
Nationaltrainer Alen Roj  Foto: Editpress/Julien Garroy

Die hoffnungsvolle Nachwuchsspielerin Mara Hafner und das Männerdoppel Leo Hölzmer/Yannick Feltes gewannen ihrerseits jeweils das erste Qualifikationsspiel. „Mara hat positiv überrascht. Sie ist ruhig geblieben und hat ein sehr enges Spiel für sich entschieden. Yannick konzentriert sich seit einiger Zeit ausschließlich auf das Doppel. An der Seite von Leo hat er es erstmals geschafft, sein Leistungsvermögen in einem bedeutenden Turnier abzurufen. Das ist wichtig für die Zukunft“, sagt Roj. Das Doppel Hölzmer/Feltes gewannen in der zweiten Qualifikationsrunde zudem den zweiten Satz gegen ein schwedisches Paar.

Auch die Leistungen von Jérôme Pauquet und dem Damendoppel Myriam Havé/Tessy Aulner verdienen es, hervorgehoben zu werden. Pauquet musste gegen einen spielstarken Reservespieler aus Indonesien antreten, der in das Qualifikationstableau nachrückte. Er verlor am Ende in zwei Sätzen, zeigte sich aber nicht enttäuscht: „Ich konnte über weite Strecken gut mithalten, habe aber ein paar Fehler zu viel gemacht.“ Roj glaubt daran, dass Pauquet das Potenzial hat, in Zukunft in einem solchen Feld bestehen zu können. Die ehemaligen Nationalspielerinnen Havé/Aulner gestalteten das Spiel gegen zwei Frauen aus der Schweiz über weite Strecken ausgeglichen und zeigten, dass sie durchaus noch die Form hätten, um Teil des Nationalteams zu sein.

„Besser konnte es nicht laufen“

Adrien Guignard, der Präsident des Organisationskomitees des Turniers, zeigte sich am Sonntag erleichtert, dass das Premierenturnier zur vollen Zufriedenheit der Teilnehmer und Zuschauer abgeschlossen wurde. „Viele ausländische Spieler gratulierten uns im Laufe des Wochenendes. Dies ist das beste Indiz dafür, dass uns die erste Ausgabe gelungen ist, sind sie doch seit Jahren auf den BWF-Turnieren dieser Welt unterwegs. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich noch einmal bei den rund 100 Freiwilligen zu bedanken, die einheimischen Badmintonvereine haben an diesen Tagen an einem Strang gezogen. Wir können davon ausgehen, dass die Luxembourg Open in den kommenden Jahren weiter an Stellenwert gewinnen und somit noch mehr internationale Klassespieler den Weg in die Coque finden werden. Besser konnte es nicht laufen!“ 

Yannick Feltes und Leo Hölzmer konnten in der Qualifikation ein Schweizer Duo besiegen
Yannick Feltes und Leo Hölzmer konnten in der Qualifikation ein Schweizer Duo besiegen Foto: Editpress/Julien Garroy