Festival Elsy JacobsDie Organisatoren ziehen positive Bilanz – doch haben auch Verbesserungen im Blick

Festival Elsy Jacobs / Die Organisatoren ziehen positive Bilanz – doch haben auch Verbesserungen im Blick
Das Peloton auf der ersten Etappe rund um Steinfort Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Die 14. Ausgabe des Festival Elsy Jacobs (2. Pro) sei laut Renndirektor Claude Losch sowohl sportlich als auch organisatorisch ein voller Erfolg gewesen. Dennoch blickt er auf zwei Aspekte des vom SaF Zéisseng organisierten Rennens zurück, in denen er Verbesserungspotenzial sieht. 

Die besten Radsportlerinnen der Welt ziehen Aufmerksamkeit auf sich – doch nicht nur bei Weltmeisterschaften oder WorldTour-Rennen, sondern auch beim Festival Elsy Jacobs, das immerhin der ProSeries angehört. Dass Fahrerinnen wie Demi Vollering oder eben die Weltmeisterin von 2007, Marta Bastianelli, Teil des Pelotons waren, lockte das Interesse mancher Medien. So kommt es, dass nicht nur nationale Medien vom Festival Elsy Jacobs berichteten, sondern auch beispielsweise Le Journal de Montréal aus Kanada, Naszosie aus Polen oder Bringasport aus Ungarn. 

Zwar arbeiten die meisten Journalisten noch von zu Hause – doch die vergrößerte Aufmerksamkeit hat auch Claude Losch, der Renndirektor, wahrgenommen. „Wir sind von der Medienpräsenz begeistert“, sagt er und verrät, dass ihm einige Tage vor dem Etappenrennen eine Anfrage der ARD vorlag. Das 1. deutsche Fernsehen zeigte Interesse, das Rennen auf einer seiner Landesrundfunkanstalten zu übertragen. Da die Organisatoren jedoch bereits Eurosport (GCN) und RTL in Luxemburg die Übertragungsrechte gaben und die ARD ein kleines Budget zur Verfügung stellte, kam man auf keinen gemeinsamen Nenner. 

Hochzufrieden blickt Losch auf die letzten Tage zurück. „Alles hat sehr gut geklappt. Es war ein sicheres Rennen und die Unterstützung der Freiwilligen war großartig. Ich habe heute Morgen (Montag) allen Leuten meinen Dank gesendet.“ Auch die UCI zeigte sich zufrieden – das ergab das Debriefing, das bereits stattfand. „Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird es das Rennen im nächsten Jahr auch wieder in dieser Form geben“, sagt Losch – damit würde das Festival Elsy Jacobs nach 2021 und 2022 ein weiteres Jahr der ProSeries angehören. 

Intern werde es aber noch Gespräche geben, „um Verbesserungen anzusprechen“, sagt Losch. Denn zwei Punkte sind dem Renndirektor ein Dorn im Auge: „Wenn wir auf diesem Niveau, vor allem mit den hohen Sicherheitsstandards, weitermachen wollen, müssen wir mehr Geld über Sponsoren einnehmen“, sagt er. „Sonst wird es schwierig.“ Laut Losch werden auch in diesem Jahr keine schwarzen Zahlen durch das Rennen geschrieben werden. 

Ein weiterer Punkt ist das Benevolat, das bei einem solchen Rennen unabdingbar ist. Die Streckenposten oder auch die Helfer im Start- und Zielbereich sind allesamt Freiwillige, ohne die ein solches Rennen nicht veranstaltet werden könnte. Es würden weniger werden, sagt Losch, der vor allem auch auf die luxemburgischen Straßen-Landesmeisterschaften hinausblickt, die in diesem Jahr auch vom SaF Zéisseng organisiert werden. 

Große Namen im Peloton

Sportlich war es doch wieder ein Fest. Zuständig dafür, dass es ein sportlich ansprechendes Rennen mit vielen großen Namen im Peloton wurde, war Michel Zangerlé. Er kümmert sich um die Mannschaften. „Wir hatten ein wenig Angst, dass große Namen fehlen würden“, erklärt er. „Die Nachnominierung einer Demi Vollering verleiht dem Rennen noch mal einen anderen Fingerabdruck. Das Feld war sehr gut besetzt, es wurde richtig Rennen gefahren. Sportlich war es auch sehr interessant. Schade, dass der Sturz mitentscheidend war. Es ging berghoch – einen solchen Sturz können wir als Organisatoren nicht beeinflussen.“ 

Insgesamt waren 17 Teams am Start, darunter sieben WorldTour-Teams. Die Erklärung, warum im letzten Jahr ein WorldTour-Team mehr am Start war, findet Zangerlé schnell. „Man muss bedenken, dass im letzten Jahr Corona war und viele Rennen ausfielen. Das hatte uns in die Karten gespielt. Aber man muss auch gleichzeitig bedenken, dass der Rennkalender immer dichter wird. Es wird immer schwieriger für Teams, eine Saison zu bewältigen.“ 

Zangerlés Aufgabe ist es dann auch, Rücksprache mit den Teams nach dem Rennen zu halten. Während er schon mit einigen Teams im Austausch stand, hat er noch am Montagabend Mails an alle Teams rausgeschickt. „Von Hotels bis hin zum Sportlichen fragen wir nach, ob alles in Ordnung war. Aber in diesem Jahr lief alles gut – bis auf zwei oder drei kleine Reklamationen gab es nichts Besonderes.“