WM-QualifikationFLF-Frauen wollen sich auch gegen Nordmazedonien ihr Glück erzwingen

WM-Qualifikation / FLF-Frauen wollen sich auch gegen Nordmazedonien ihr Glück erzwingen
Mit einem Sieg gegen Nordmazedonien käme die FLF-Auswahl dem großen Ziel Platz vier ein riesiges Stück näher Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Die „Roten Löwinnen“ sind zurück auf dem Boden der Tatsachen: Gegen Nordmazedonien darf die erste Hälfte am Dienstag (18.00 Uhr im Stade Emile Mayrisch) nicht verpennt werden. Stattdessen will die Elf von Dan Santos sich das Glück des Tüchtigen erarbeiten, wie es der Nationalelf bereits zweimal gelungen ist. 

Es war ihre große Stunde: Die Frauen der FLF-Auswahl ließen sich nach dem emotionalen 3:2 in Bettemburg von Familien und Fans gebührend feiern. Doch bereits wenige Stunden später waren Ruhe und Realität eingekehrt: In einer Partie, die zum Schluss eigentlich hätte in die andere Richtung kippen müssen, war das Glück am Ende aufseiten der Luxemburgerinnen. „Diese Euphorie war groß wegen des Spielverlaufs in den letzten Minuten. Bereits zurück im Hotel waren sich alle bewusst, dass es auch ganz anders hätte ausgehen können – und wir diejenigen gewesen wären, die mit Tränen in den Augen auf dem Platz liegen geblieben wären.“

Am Sonntagabend wurde die Partie analysiert. Denn es gab so einiges, das dem Trainerstab missfiel, angefangen mit den Problemen der ersten Hälfte: „Wenn wir uns noch mal so gegen Nordmazedonien präsentieren, wird es nicht reichen. Wir haben bis zur Pause nicht mitgespielt, standen zu weit von den Gegenspielerinnen weg und waren nicht anspielbar.“ Nach den Auswechslungen in der 46. bot sich ein anderes Bild: „Wir haben den Ball mehr laufen lassen und hatten deshalb auch mehr Ballbesitz. Die erste Hälfte ging an den Gegner, aber aufgrund des zweiten Durchgangs wäre ein 2:2 in Ordnung gewesen. Doch diesmal kann das nicht unser Anspruch sein. Wir müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein.“

Es lag nicht an der Laufbereitschaft, dennoch wird die hohe Intensität Personaländerungen nach sich ziehen. „Im Durchschnitt sind wir zwischen 10 und 12 Kilometer gelaufen. Es war intensiv, aber vor allem waren die vergangenen Wochen sehr anspruchsvoll, da die meisten Spielerinnen drei englische Wochen bestritten haben. Das hat man auch im Trainingslager bemerkt, weshalb der Fokus auf Erholung lag. Man muss bedenken, dass dies ein hohes Pensum für Berufstätige oder Schülerinnen ist. Und das ist auch der Grund, weshalb es ein paar Änderungen in der Startelf geben wird.“

Gefahr bei ruhenden Bällen

Das dürfte dagegen nicht auf den Gegner zutreffen – dessen beide Schlüsselspielerinnen vor dem Duell mit dem Tabellenvierten Luxemburg nicht an die Leistungsgrenzen gehen mussten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie viel umstellen werden“, meinte Santos. Gemeint sind die 28-jährige Zehnerin und Vollprofi Natasha Andonova, die bei Levante in Spanien unter Vertrag steht. Daneben ist die Nummer 7 der Nordmazedonierinnen, Gentjana Rochi (Kuopion Palloseura/FIN), ebenfalls sehr torgefährlich: In vier Qualifikationsspielen hat sie 20 Torschüsse abgegeben, von denen acht platziert waren (und zwei in den Maschen landeten). „Sie sind beide bei Freistößen so stark, als würde es sich um Elfmeter handeln. Wir müssen es unbedingt vermeiden, Fouls in unseren 20 letzten Metern zu begehen. Ich denke, es wird ähnlich verlaufen wie im ersten Spiel. Wir brauchen unser Quäntchen Glück.“

Aber woher kommt diese Zusatzportion, die über Erfolg und Niederlage entscheiden kann? Für Santos ist die Sache klar: „Man muss dieses Glück provozieren. Im Normalfall hätten wir das Heimspiel gegen Lettland 2:3 verloren – wenn man bedenkt, dass wir in der Nachspielzeit einen Elfmeter gegen uns gepfiffen bekamen. Wir sind insgesamt ja auch alle mit dem Ergebnis zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise. Doch wer viel und hart arbeitet, der kann sich dieses zusätzliche Glück erzwingen.“

Nachdem mit Charlotte Schmit und Caroline Jorge zwei Youngsters einen sehr starken Eindruck hinterlassen haben, dürften sich beide diesmal Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten elf machen. Auch Emma Kremer, die am Samstag gesperrt war, steht wieder zur Verfügung. Der Trainer lobte alle Einwechselspielerinnen, die letztendlich viel Energie, Rhythmus und Schnelligkeit ins Spiel brachten: „Die fünf Frauen, die in der zweiten Hälfte reinkamen, haben uns viel weitergeholfen. Auf dem Spielerbogen heißen die Reservistinnen nicht umsonst ‚Gamechanger’. Die Aufstellung war auf unseren Matchplan ausgerichtet und nicht darauf, dass einige es mehr verdient hatten, es unter die ersten elf zu schaffen. Auch gegen Nordmazedonien werden wir mit diesem Gedanken antreten.“

Das FLF-Aufgebot

Tor: Lucie Schlimé (Itzig/CeBra), Sheila Hoja (Mamer), Emma Goetz (Wintger)
Abwehr: Emma Kremer (Junglinster), Jessica Becker (E Wormeldingen), Isabel Albert (E Wormeldingen), Sadine Correia (Bettemburg), Ashley Delgado (Diekirch), Catherine Havé (E Wormeldingen), Noémie Tiberi (Junglinster), Mariana Lourenco (Diekirch)
Mittelfeld: Marta Estevez (E Wormeldingen), Edina Kocan (Racing), Kelly Mendes (Junglinster), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (E Wormeldingen), Marisa Soares (Mamer)
Angriff: Kate Thill (Bridgeport Purple Knights/USA), Joana Lourenco (Diekirch), Jill de Bruyn (E Wormeldingen), Julie Marques (Wintger), Kimberly dos Santos (Racing), Amy Thompson (Mamer), Caroline Jorge (E Wormeldingen)