LeserbriefKindesmissbrauch endlich kein Tabuthema mehr

Leserbrief / Kindesmissbrauch endlich kein Tabuthema mehr
 Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa

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Als überzeugter Atheist, welcher sich aber dennoch der Wahrheit und Ehrlichkeit verpflichtet fühlt, möchte ich hier auch mal endlich der Objektivität eine Sprache verleihen. Es liegt mir fern, nun kirchliche Kinderschänder in Schutz nehmen zu wollen, und deren Fehler zu minimisieren. Aber im gleichen Umfang, wie die Medien nun gewisse Päpste, Kardinäle und Bischöfe geistig steinigen und als schuldig abstempeln, müssten jene nun auch die weltliche Justiz und gewisse politische Kreise diesbezüglich an den Pranger stellen. Hätte die Politik nicht über Jahre weggeschaut und die Justiz mit vorgespielter Rechtsstaatlichkeit über manchen eindeutigen Kindesmissbrauch den Mantel des Schweigens gehängt, wäre es dem jeweiligen Bischof unmöglich gewesen, diese gestrauchelten Priester in ihrem Amte zu belassen. Auch hätte dann durch Abschreckung der von manchen Priestern und Ordensleuten begangene Kindesmissbrauch verhindert werden können.

Ferner schützte das Beichtgeheimnis so manchen Bischof davor, einschreiten zu müssen und eine öffentliche Bestrafung vorzunehmen. Heute hat die weltliche Justiz diesbezüglich die Argumente des Datenschutzes und der Unschuldsvermutung. Dass gestrauchelte Geistliche nicht von ihrer Priesterschaft enthoben wurden, ist auch zu erklären damit, dass man dem Täter eine zweite Chance geben wollte. Auch die hiesige Justiz verhängt heute bei dem ersten aufgedeckten Kindesmissbrauch nur eine Bewährungsstrafe, wie per Gesetz vorgesehen.

Auch wenn ich Gottloser in der Bibel nicht eine absolute Verkündigung der totalen Wahrheit sehe, und in den vier Evangelisten eher nur vier Historiker, welche in manchen Punkten etwas niederschrieben, wie Wunder, Auferweckung von den Toten – wie auch manche Historiker von heute, die Tatsachen in ihrem Sinne entstellt haben. So muss es auch bei den Historikern von vor fast 2000 Jahren gewesen sein. Aber der Evangelist Matthäus beschrieb deutlich im Kapitel 18, Vers 6, den Kindesmissbrauch wie folgt: „Wer einen dieser Kleinen zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.“ Das dokumentiert bestens, dass es auch schon damals Kindesmissbrauch gegeben hat, und der Religionsstifter ihn verdammte. Bezüglich der Adoption von benachteiligten Kindern schrieb Lukas im Kapitel 9, Vers 48: „Wer dieses Kind aufnimmt, der nimmt mich auf, und der nimmt den auf, der mich gesandt hat (Gott).“ Für die heutigen Wohlstandsbürger ist die Adoption von Kindern, die schwer Leben gestartet sind, nur ein Anzeichen der Dummheit ihrer Adoptiveltern.

Möge auch diesbezüglich endlich die Wahrheit siegen.

Lana
26. Februar 2022 - 14.00

"Ich bin auch Atheist und weigere mich das Wort an sich schon als Schimpfwort zu werten oder sich dafür entschuldigen zu müssen. Richtig,es bräuchte den Terminus gar nicht zu geben," Genau, es gibt ja auch kein Wort für Leute die nicht Fussball spielen, keine Briefmarken sammeln oder nicht joggen gehen.

Nola
23. Februar 2022 - 14.00

Endlich ist gut. Nach zehntausenden von vergewaltigten Kindern weltweit, tausende Kinder umgebracht in Irland und Kanada allein, es ist höchste Zeit, dass dieser kriminelle Klub aufgelöst wird.

Jacques Zeyen
23. Februar 2022 - 9.06

"Als überzeugter Atheist, welcher sich aber dennoch der Wahrheit und Ehrlichkeit verpflichtet fühlt,.." Gleich zu Anfang muss ich einhaken.Ich bin auch Atheist und weigere mich das Wort an sich schon als Schimpfwort zu werten oder sich dafür entschuldigen zu müssen. Richtig,es bräuchte den Terminus gar nicht zu geben,gäbe es da nicht die andere "Sektion" .Theologen,Priester usw. die die Welt seit Äonen manipulieren und ganz gut davon leben. Wenn die Gerichtsbarkeit für einen Priester sich der weltlichen Macht entzieht und in den Vatikan verlegt wird,ins Mutterhaus so zu sagen,dann ist es schwer für die weltliche Macht.Natürlich wurden Urteile auch in Gerichten gefällt.Aber immer zu Gunsten des Angeklagten.Kindesmisshandlung bei Geistlichen scheint als Kavaliersdelikt gewertet zu werden,im Gegensatz zu irdischen Pädophilen die mit dem obersten Wesen nichts am Hut haben. Wenn ausgewiesene Lügner wie Ratzinger & Co das letzte Wort haben können diese sexuell Verklemmten machen was sie wollen.Hinzu kommt noch dass die Akzeptanz in der (meist christlichen) Bevölkerung groß ist. Man ist empört,und das war's auch schon.

Robert Hottua
23. Februar 2022 - 8.25

Guten Tag Herr Wester, aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Mißbrauch Angst, Scham und Verfügbarkeit bei Menschen, nicht nur bei den Betroffenen selbst, erzeugt. Diese Eigenschaften sind unverzichtbare Kernelemente einer koerzitiven christlichen Pseudo-Wertegemeinschaft. Aus Opfern werden Täter. Die Geschichte des Christentums ist eine pragmatisch-strategische Blutspur-Geschichte. MfG Robert Hottua