BasketballEine vorbildliche Truppe: Wie der T71 Düdelingen nach dem 18:0 die Intensität hochhält

Basketball / Eine vorbildliche Truppe: Wie der T71 Düdelingen nach dem 18:0 die Intensität hochhält
Catherine Mreches (in Schwarz) und der T71 Düdelingen spielten vor drei Jahren bereits einmal eine perfekte Qualifikationsrunde Foto: Fernand Konnen

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Ohne eine einzige Niederlage beendete der amtierende Meister T71 Düdelingen die 18 Spieltage der Qualifikation. Das Team aus der „Forge du Sud“ ist derzeit stärker denn je und hat keine Probleme, die Intensität im Training hochzuhalten.

Keiner kann dem T71 in dieser Saison bisher das Wasser reichen. Die Düdelinger Damen haben eine beeindruckende Serie hingelegt und beherrschen mit 18 Siegen in ebenso vielen Partien die Konkurrenz. Das letzte Team, dem ein solcher Durchmarsch in der Qualifikationsrunde gelang, hieß ebenfalls Düdelingen. Dies war in der Saison 2018/19. Am Ende sollte es für das Team aus der „Forge du Sud“ aber nicht zum Titel reichen, die Meisterschaft ging damals an den Gréngewald. Aktuell kann man sich einen solchen Rückschlag allerdings kaum vorstellen

Vor drei Jahren beeindruckte Düdelingen bereits in der ersten Meisterschaftphase mit einem makellosen Parcours. Dass es am Ende der Saison dennoch zu keinem Titel reichte, war vielleicht dem Durchschnittsalter von 19 Jahren geschuldet. Der T71 hatte damals mit Abstand den jüngsten Kader der Liga. Drei Jahre später sieht das ganz anders aus, wie Nadia Mossong es auf den Punkt bringt: „Wir besitzen ein reifes Team. Diese große Erfahrung ist auch der Grund für den aktuellen Erfolg. Wir sind ganz stolz auf dieses 18:0, wohl wissend, dass so etwas nicht alle Jahre passiert. Wir haben sieben Spielerinnen, die wir eins zu eins auswechseln können. Ein Momentum im luxemburgischen Basketball. Dies ermöglicht es uns, auch Spiele zu gewinnen, in denen wir uns anfangs schwertun.“

Stärker denn je

Der Titelträger ist stärker denn je. Aber die momentanen Leistungen sind kein Zufallsprodukt, wie die MVP („Most valuable player“) der letzten Finalserie, Catherine Mreches, unterstreicht. „Wir haben aus den letzten Jahren gelernt und noch an einigen Stellschrauben gedreht. Wir harmonieren ganz gut zusammen. Fehler kommen vor und sind nicht schlimm, Hauptsache wir wollen uns verbessern und positiv weitermachen.“ Auch die Düdelinger Spielmacherin geht auf das Kollektiv ein: „Wir sind ein eingespieltes Team. Shay (Winton) ist schon lange dabei, und auch Laina (Snyder) kennt den luxemburgischen Basketball. Wir sind alle Freundinnen und miteinander sehr eng verbunden.“ So konnten die Abgänge von Michèle Orban und Estelle Muller reibungslos kompensiert werden. Die Profispielerin Laina Snyder und die ehemalige Escherin Michelle Dittgen sowie die junge Ehis Etute hatten keine Integrationsprobleme. Es ist also nicht verwunderlich, dass gleich fünf Düdelinger Spielerinnen sich im Nationaldress wiederfinden.

Das Düdelinger Rezept des kontunierlichen Erfolgs scheint ganz einfach zu sein. „Unsere Motivation bleibt immer ganz hoch, egal gegen welchen Gegner wir antreten“, so Mreches. „Wir nehmen die Trainingseinheiten als Wettbewerb an und arbeiten ganz hart an uns. So erhöht zum Beispiel Mandy (Geniets) den Druck auf mich, und ich auf sie. Alles um uns weiterzuentwickeln. Wir wollen keinem Konkurrenten einfache Punkte ermöglichen. Im Laufe der Saison kann sich ja noch alles drehen. Man weiß nie, was geschehen kann, eine Verletzung oder Corona-Ausfälle.“ Coach Jérôme Altmann kann stolz auf seine Mannschaft sein und sieht auch die Ursachen der außergewöhnlichen Qualifikationsrunde im Trainingsfleiß seiner Spielerinnen. „Es ist eine exemplarische Gruppe. Sie wollen einfach alle besser werden und geizen nicht mit Einzeltrainings, Samstagseinheiten und Videoanalysen. Sie wollen immer das Maximum abrufen. Da braucht man nicht von Motivation zu reden. Als Coach kann ich einfach nur zufrieden sein.“ 

Kein Selbstläufer

Von Saisonbeginn an war klar, dass der amtierende Meister permanent gejagt werden würde. Mit der momentanen weißen Weste werden die Jäger noch mutiger. „Unsere Gegner haben nichts zu verlieren. Ohne Druck lässt es sich leichter und befreiter aufspielen“, so ein realistischer Düdelinger Trainer, der mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben will. „Es gibt nur einen Garanten für den Erfolg. Man muss Woche für Woche sich alles erneut im Training und im Spiel erarbeiten.“ Auch Catherine Mreches ist sich sicher, dass überall Gefahren lauern. „Wir können uns eigentlich nur selber schlagen, wenn unsere Intensität nachlässt.“

Nadia Mossong betont, dass der weitere Verlauf kein Selbstläufer wird. „Wir müssen jeden Gegner ernst nehmen.“ Demnächst werden die Preise, im Pokal sowie in der Meisterschaft, vergeben und da will der T71 unbedingt präsent sein. Zurzeit spricht jedenfalls alles für die Düdelingerinnen, die den besten Angriff (88,11 Punkte im Schnitt) sowie die beste Verteidigung (61,83 Punkte) vorweisen können. Mit drei Zählern Vorsprung auf den ärgsten Widersacher, die Musel Pikes, ist das Team aus dem Süden bestens gewappnet, um auch die Titelgruppe auf der Pole-Position zu beenden.