Escher „Conservatoire“Kein Corona-Blues in der Musikschule

Escher „Conservatoire“ / Kein Corona-Blues in der Musikschule
Plexiglas zwischen Schüler und Lehrer, das ist seit dem ersten Lockdown Standard im Escher „Conservatoire“ Foto: Tageblatt-Archiv/Anne Lommel

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Genau wie die Schulen ist auch das Escher „Conservatoire“ von den hohen Infektionszahlen der Omikron-Variante betroffen, wenn auch weniger stark. Trotzdem müssen Kurse wegen Corona-Infektionen der Musiklehrer ausfallen. Die Klassengrößen sind zudem wegen Abwesenheit vieler Schüler vorübergehend geschrumpft.   

Etwas mehr als 1.000 Schüler und 66 Lehrer zählt das „Conservatoire“ in Esch. Im pandemischen Ausnahmezustand befindet es sich nicht. Das Hygienekonzept hatte man bereits während des ersten Lockdowns entwickelt und es funktioniert noch immer. Im Grunde genommen gelten ähnliche Regeln wie in den Grundschulen, zumindest für den Gruppenunterricht. In den Einzelstunden werden Lehrer und Schüler  gegebenenfalls durch eine Plexiglasscheibe getrennt, was vor allem bei den Blasinstrumenten wichtig ist. Maskenpflicht herrscht überall.  

Natürlich aber leidet auch das Konservatorium in Zeiten der Pandemie. Zum zweiten Mal in Folge musste eines der Highlights der Saison, das Weihnachtskonzert der Brass Band in der Sankt-Josef-Kirche, abgesagt werden. Und das lediglich vier Tage vor dem Event, als die Regierung kurz vor den Feiertagen die eine Woche zuvor verabschiedeten Covid-Gesetze verschärfte. Zu kurzfristig, um ein neues Konzept einzureichen. „Das war wirklich schade und traurig. Aber wir waren trotz der Kurzfristigkeit irgendwie darauf vorbereitet“, sagt Direktor Marc Treinen.

Kein Ausschank

Auch im Januar mussten die Schnuppertage („En Instrument, wat bei mech passt“) abgesagt und durch eine offene Tür „on demand“ ersetzt werden. Das Konzert der Jazz-Abteilung an diesem Samstag findet ebenfalls nicht statt. Grund sind nicht die Beschränkungen im Konzertsaal, sondern die Unmöglichkeit, die Vorführung richtig vorzubereiten, da zu viele der Protagonisten zeitweise fehlten. Der Saal fasst 175 Zuschauer, fällt also unter die Maximalgrenze der 200 Besucher. Er könnte demnach, ohne ein eigenes Hygienekonzept bei den Behörden einreichen zu müssen, mit der 2G-plus-Regel voll besetzt werden. Also ist auch nicht vorgesehen, weitere Konzerte abzusagen. Der Auftritt der Musiklehrer am 29. Januar soll stattfinden.  

  Direktor Marc Treinen
Direktor Marc Treinen Foto: Tageblatt-Archiv/Anne Lommel

2G+ ist allerdings auch das Stichwort für die Cafeteria, die unter die Regeln des Horeca-Sektors fällt. Da hier aber nicht nur konsumiert wird, sondern viele Musikschüler die Zeit zwischen zwei Unterrichtsstunden überbrücken, wurde der Ausschank vorübergehend gestoppt. So können sich  Kinder und Jugendliche auch ohne 2G+ hier aufhalten. „Ich denke, dass die Cafeteria spätestens nach den Karnevalsferien wieder öffnet. Denn dann sind viel mehr Menschen geboostert und auch das 2G-plus-System etablierter“, sagt Marc Treinen. 

Die allermeisten Menschen hätten Verständnis für die Maßnahmen, die ja schließlich auch von der Regierung und nicht vom „Conservatoire“ oder der Stadt Esch beschlossen wurden, präzisiert der Direktor. Nicht gerade einfacher macht es, dass für unterschiedliche Alterskategorien unterschiedliche Regeln gelten: 2G für Erwachsene, 3G für Jugendliche und keine Einschränkung für Kinder bis 12 Jahren. All dem muss in der Musikschule Rechnung getragen werden, denn Schüler hat sie in sämtlichen Alterskategorien. Wobei die Maskenpflicht prinzipiell für jeden gilt. 

Momentan tut man sein Bestes, um Ausfälle zu kompensieren. Während in der Grundschule 555 Lehrer und Lehrerinnen krankheitsbedingt fehlen (9,75 Prozent des Gesamtpersonals) und in den  Sekundarschulen 472 (8,5 Prozent), ist der Prozentsatz im Escher „Conservatoire“ geringer. Treinen berichtet von drei bis vier Ausfällen beim Lehrpersonal. Und von einigen Solfège-Klassen, an denen lediglich eine Handvoll Schüler teilnähmen. Corona ist dafür nicht allein verantwortlich, schon immer ist im Januar die Zeit der krankheitsbedingten Fehlzeiten angebrochen. 

Keinen Ausschank gibt es momentan in der Cafeteria, was sich spätestens nach den Karnevalsferien ändern soll
Keinen Ausschank gibt es momentan in der Cafeteria, was sich spätestens nach den Karnevalsferien ändern soll Foto: Tageblatt-Archiv/Anne Lommel
Verona
20. Januar 2022 - 10.43

Wie viele Corona-Viren kommen denn vorne aus der Trompete und Zugposaune in Richtung Musiklehrer?