Spannungen mit RusslandDrohnen über zwei schwedischen Atomkraftwerken gesichtet

Spannungen mit Russland / Drohnen über zwei schwedischen Atomkraftwerken gesichtet
Panzer-Patrouille auf einer Straße der Insel Gotland: Schwedens Militär hat seine Bereitschaft erhöht Foto: dpa/Karl Melander

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Panzer auf der Insel Gotland und Drohnen über Atomkraftwerken. Die Spannungen zwischen Russland und westlichen Staaten haben längst auch Schweden erreicht.

Schweden rüstet sich für einen möglichen russischen Angriff. Auf der Insel Gotland sind seit letzter Woche Panzer und Soldaten präsent, auch in der touristischen Altstadt des Inselorts Visby. In der Nacht auf Samstag landeten erneut Truppen auf dessen Flugplatz. Gotland gilt als strategisch wichtiger Punkt in der Ostsee – von hier könnten westliche Truppen eine Konterattacke starten, sollte Russland im Baltikum einmarschieren.

Am Wochenende haben nun Drohnen unbekannter Herkunft mindestens zwei schwedische Atomkraftwerke überflogen. Die ferngesteuerten Flugobjekte seien über den Reaktoren von Forsmark im Osten und Oskarshamn im Südosten Schwedens gesehen worden, erklärte die Polizei am Samstag. Lokale Medien berichteten zudem von ähnlichen Sichtungen im Luftraum über zwei weiteren Atomanlagen.

Der Vorfall in Forsmark, rund 140 Kilometer nördlich von Stockholm, ereignete sich laut Polizei am Freitagabend. Einsatzkräfte hätten per Helikopter und mit eigenen Drohnen nach dem Flugobjekt gesucht, es jedoch nicht gefunden. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Drohne etwas über dem Gebiet abgeworfen hat oder gelandet ist“, erklärte die Polizei.

Zur Drohnensichtung bei Oskarshamn machten die Behörden keine weiteren Angaben. In beiden Fällen wurden Ermittlungen eingeleitet. Bisher wurde kein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen festgestellt. 

Warnung aus Moskau

Schweden hatte am Freitag auf der Ostseeinsel Gotland Panzerfahrzeuge und dutzende Soldaten patrouillieren lassen, nachdem drei Schiffe der russischen Marine durch die Meerenge des Großen Belts in Dänemark in die Ostsee eingelaufen waren. Schweden ist zwar kein NATO-Mitglied, arbeitet aber eng mit dem Verteidigungsbündnis zusammen. Russland warnte das Land kürzlich vor „schwerwiegenden Konsequenzen“, sollte es dem Bündnis beitreten.

Dessen ungeachtet  erklärte die sozialdemokratische Premierministerin Magdalena Andersson Anfang Januar nach einem Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Partnerschaft zwischen Schweden und dem nordatlantischen Bündnis „vertiefen“ zu wollen. Dabei ist die Kooperation seit der Ukrainekrise 2014 weit fortgeschritten – Schweden hat seitdem mit NATO-Truppen mehrere Manöver in der Ostsee abgehalten.

Melchior Sternfels von Fuchshaim
19. Januar 2022 - 19.54

W.D.: Ihr Kommentar ist ein beispielhaftes non sequitur. Russland ist berechtigt, in internationalen Gewässern zu fahren, und nichts im Artikel noch in Schwedens Reaktion spricht dagegen. Schweden ist berechtigt, in Russlands Handeln in diesem Fall eine Bedrohung zu vermuten und dagegen Vorsichstsmaßnahmen zu treffen. Kein ehrlicher Mensch bei rechten Sinnen könnte denken, Schweden würde Russland angreifen.

W.D.
18. Januar 2022 - 7.12

Lachhaft! Jeder darf in internationalen Gewässern fahren, nur die Russen nicht...wie lachhaft sind da solche Aktionen der Schweden.