Karnevalsumzüge in LuxemburgWie, ob und wann in den sieben Fastnachtshochburgen gefeiert wird

Karnevalsumzüge in Luxemburg / Wie, ob und wann in den sieben Fastnachtshochburgen gefeiert wird
Petingen hält an der Kavalkade fest, auch weil sie zum festen Programm von Esch2022 gehört. Menschenmassen wie auf dem Archivbild von 2019 zu sehen, wird es beim Covid-Check-Event wohl nicht geben

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es ist ein weiteres trauriges Jahr für Freunde der Karnevalsumzüge. Die Kavalkaden von Kayl, Remich und Schifflingen finden auch 2022 nicht statt. Die in Wasserbillig wahrscheinlich auch nicht. Diekirch ist auf den 8. Mai verlegt. Einzig Petingen hält am geplanten Datum fest. Das hat mit Esch2022 zu tun. In der Minettemetropole selbst steht die Veranstaltung scheinbar auf der Kippe. Eins ist klar: Karneval wie vor Corona wird es mit Covid-Check nirgends geben.

Corona zeigt sich auch diese Fastnacht als wahre Spaßbremse. Freunde der gepflegten Fastnacht müssen aber nicht komplett verzweifeln. Die 65. Petinger Kavalkade findet statt. Corona-bedingt wird sie wohl etwas anders aussehen als sonst, aber sie findet statt. Wie geplant am 27. März dieses Jahres als Straßenumzug. Details sollen in den nächsten Tagen folgen.

Am vergangenen Mittwochnachmittag haben das Gesundheitsamt und der „KaGePe“ (Karneval Gemeng Péiteng) jedenfalls über das nötige Hygienekonzept diskutiert, so Serge Breyer vom Organisationskomitee des „KaGePe“.

Caroline Freylinger und Frank Jungers, das Karnevalsprinzenpaar in Petingen
Caroline Freylinger und Frank Jungers, das Karnevalsprinzenpaar in Petingen Foto: CdP/Claude piscitelli

Serge Breyer spricht von Tribünen, die schon bestellt wurden, wohl auch zum Zweck einer besseren Kontrolle der sanitären Schutzmaßnahmen. Trinken und Essen wird nur mit Covid-Check möglich sein. Breyer, der in der „Karnevalregierung“ der Gemeinde „Ministerpräsident“ ist, weist zudem auf die Besonderheit der diesjährigen Kavalkade hin. Diese ist nämlich fester Bestandteil von Esch2022 und soll dementsprechend ein opulentes Programm bieten, mit vielen Attraktionen, Touristen und Gästen aus ausländischen Karnevalshochburgen. Wie das letztendlich am 27. März aussehen wird, bleibt abzuwarten. Die jedes Jahr gut besuchten „Kapesëtzungen“ wurden jedoch abgesagt. Sie sollten am 4., 5., 11. und 12. März stattfinden. Die schon verkauften Eintrittskarten werden zurückerstattet, so Breyer.

Fastnacht im Frühjahr

Freuen dürften Karnevalisten sich dann auch darüber, dass die Kavalkade in Diekirch nicht abgesagt ist, sondern auf den 8. Mai verschoben wurde. In welcher Form sie dann im Frühjahr stattfinden kann, bleibt abzuwarten. Ursprüngliches Datum war der 27. Februar.

Zu den abgesagten Kavalkaden gehören Remich, Schifflingen sowie die „Kannerkavalkad“ in Kayl. Die „Nuetskavalkad“ in Wasserbillig ist bisher nicht offiziell abgesagt. Erst nächste Woche wird darüber entschieden. „Es sieht aber eher nicht gut aus“ so Christian Goergen aus dem Organisationskomitee. Dabei könnten die Wasserbilliger eigentlich morgen loslegen, es müssten nur die Umzugswagen entstaubt werden. Die stünden fertig ausgestattet bereit, seit die Kavalkade 2020 zehn Tage vor dem Start, wegen Lockdown, annulliert wurde, so Goergen: „Es wäre vielleicht aber nicht ganz verantwortungsbewusst, jetzt eine solche Veranstaltung abzuhalten.“

Jacques Müller vom Escher „Syndicat d’initiative“ bedauert, dass immer noch keine Entscheidung gefällt wurde
Jacques Müller vom Escher „Syndicat d’initiative“ bedauert, dass immer noch keine Entscheidung gefällt wurde Foto: Editpress/Tania Feller

Ähnliche Bedenken hört man über die Kavalkade in Esch. Termin: 20. März. Offiziell, so heißt es, habe der Schöffenrat noch keine Entscheidung gefällt. Unseren Informationen zufolge scheint es aber eher in Richtung einer Absage zu gehen. Einer unserer Gesprächspartner wies zudem darauf hin, dass ja mit der Eröffnungsfeier für Esch2022 am 26. Februar bereits ein größeres Event geplant sei. Wobei man sich allerdings auch dabei schlecht vorstellen kann, dass es wirklich wie vorgesehen über die Bühne gehen wird – mit einer volksfestähnlichen Feier in Esch und in Belval – mit mehreren Tausend Menschen und Straßenanimation.

Jacques Müller vom „Syndicat d’initiative Esch“, dem Organisator der Escher Kavalkade, ist leicht verzweifelt. Weil die Zeit dränge, aber bis Freitag (gestern) immer noch keine Entscheidung gefällt worden sei. Wichtig sei das vor allem, weil Karnevalsvereine aus Italien, Belgien und Frankreich oder wie die „Altstädter Köln“, die mit Wagen und dem traditionsreichen „Dreigestirn“ (Prinz, Bauer und Jungfrau) anreisen wollen, gerne Bescheid wüssten. Unklar ist bisher auch, ob das zweistöckige Festzelt hinterm Friedensgericht aufgebaut werden wird. „Alle ehrenamtlichen Helfer sind etwas frustriert“, so Müller. Verständlich. 

Es ist ein schwacher Trost für die Luxemburger Karnevalsfreunde, dass auch andernorts, wie in Acireale, Basel, Nizza oder Venedig zum Beispiel, Unsicherheit darüber herrscht, ob und in welcher Form Fastnacht dieses Jahr stattfinden kann. Kreativität ist Trumpf. So wie in Köln, wo der Rosenmontagsumzug wohl abgesagt wurde, wahrscheinlich aber in anderer Form durchgeführt wird. Nämlich als Festzug in kleinerer Besetzung im Rheinenergie-Stadion. Ein weiterer kleiner Trost in grauen Corona-Zeiten.

Grober J-P.
17. Januar 2022 - 13.48

An d'agents municipaux aus dem ganzen Landen mussen wahrscheinlech d'Zertifikaaten kontrolléieren kommen.

Rosseljong
16. Januar 2022 - 19.12

Oh Fräck, 7 Traktere mat Pappmaché a schonn ass een eng Karnevalshochburg.

Tossen
16. Januar 2022 - 17.21

Esch22 fält och aus, wéinst Inkompetenz. :-)