National Football League / 14 Mannschaften, ein Ziel: Der Super Bowl LVI
Die Playoff Teams der NFL haben alle dasselbe Ziel vor Augen: ein Trip in den Süden Kaliforniens nach Inglewood, um in der 56. Ausgabe des Super Bowls zu spielen. Das Rennen um die Vince-Lombardi-Trophäe scheint offen wie nie zuvor.
Es geht in die heiße Phase. An den kommenden drei Wochenenden werden die zwei Mannschaften gesucht, die den Super Bowl am 13. Februar bestreiten. Wir schauen auf die Saison zurück, blicken voraus auf die Playoffs und wagen eine Prognose, welche Mannschaften nach Kalifornien fahren dürfen.
Die Saison bisher
Der Kader-Test: 53 Spieler stehen im Kader eines NFL Teams. Corona, insbesondere die Omikron-Variante, stellte die Breite jeder Mannschaft auf die Probe. Die Los Angeles Rams und die Cleveland Browns hatten teilweise mehr als 20 Spieler in Quarantäne und mussten somit auf Spieler zurückgreifen, die über wenig NFL-Erfahrung verfügten.
Aaron Rodgers: Der 38-jährige Quarterback der Green Bay Packers outete sich im November nicht nur als Impfgegner, sondern erklärte auch, dass er sich medizinischen Rat vom bekannten Verschwörungstheoretiker Joe Rogan einholt – inklusive der Verabreichung des Entwurmungsmittels Ivermectin für seine Covid-Erkrankung. Viel Kritik erntete der immens populäre Rodgers für diese Aussagen, auf sportlicher Seite blieb jedoch alles im Lot – der Quarterback ist Topfavorit auf den Saison MVP („Most Valuable Player“) Titel.
„Parity“: Chancengleichheit in der NFL ist schon immer ein beliebtes Thema gewesen. Für viele Experten ist die Liga durch das Revenue Sharing, den Salary Cap (Gehaltsobergrenze) und den jährlichen Draft eine der fairsten im Weltsport. Dieses Jahr war die Liga ausgeglichener denn je. Es gab kein dominantes Team, jede Mannschaft hatte Schwächeperioden und verlor mindestens vier Spiele (erstmals seit 2014). Kansas-City-Chiefs-Coach Andy Reid nannte es „absurd“, wie eng die Liga beieinander sei.
Die Enttäuschungen: Es gab keine größere Enttäuschung als die Baltimore Ravens. Das Team verlor die letzten sechs Spiele und beendete die Saison mit einer Bilanz von acht Siegen und neun Niederlagen. Die verpassten Play-offs sind eine Premiere in der Karriere des Quarterbacks Lamar Jackson. Ebenfalls unter den Erwartungen blieben die Cleveland Browns. Nach der erfolgreichen 2020-Saison, wo man die „Dawg Pound“ Fans entzückte und erst gegen die Kansas City Chiefs in den Divisional Playoffs knapp verlor, machte man sich berechtigte Hoffnungen. Die Entwicklung von Quarterback Baker Mayfield und Co. blieb jedoch aus.
Die Playoffs
Das spannende Wildcard-Wochenende: Drei der sechs Spiele, die an diesem Wochenende anstehen, sind äußerst schwer vorherzusagen. Angefangen am Samstag mit dem Duell zweier Mannschaften, die im September keiner auf dem Zettel hatte, den Las Vegas Raiders und den Cincinnati Bengals. Kurz darauf machen die New England Patriots, im zweiten Jahr nach Tom Brady, ihre Playoff-Rückkehr bei den Buffalo Bills. Temperaturen um die minus 12 werden in Upstate New York erwartet. Am Sonntag kommt es dann zum Treffen der Traditionsmannschaften. Zwei fünfmalige Super Bowl Champions, die San Francisco 49ers und die Dallas Cowboys, spielen im AT&T Stadium in Texas. Wer gewinnt, steht in den Sternen, aber eines ist klar: die Einschaltquoten für dieses Spiel werden die höchsten sein.
Die Favoriten: Die Quoten bei den Buchmachern können zwischen den Green Bay Packers und den Kansas City Chiefs kaum unterscheiden. Stark einzuschätzen sind auch die Buffalo Bills und natürlich die Titelverteidiger aus Tampa Bay mit Ikone Tom Brady. Interessant ist, dass die an Nummer eins gesetzten Tennessee Titans (AFC) trotz Freilos nicht höher gehandelt werden. Im Allgemeinen schließen die Wettanbieter in dieser Spielzeit nur einen Super-Bowl-Sieg der Pittsburgh Steelers und der Philadelphia Eagles aus.
Außenseiter, der überraschen könnte: Sollte ein krasser Außenseiter weit kommen, dann dürfte er aus der AFC stammen, denn der Favoritenkreis in der NFC ist weitaus größer. Cincinnatis Joe Burrow ist in seinem zweiten Profijahr zu einem Elite-Quarterback gewachsen und hat mit Wide Receiver Ja’Marr Chase und Running Back Joe Mixon zwei explosive Waffen. Der Mannschaft aus Ohio steht ein absolut machbares Spiel gegen die Raiders bevor. Einem Sieg würde dann im Viertelfinale höchstwahrscheinlich ein Treffen mit den ungeliebten Titans folgen.
Die formstarken Mannschaften: Das Momentum gehört einmal mehr den Buffalo Bills. Mit vier Siegen in Serie geht das talentierte Team in die Playoffs, darunter einer gegen den bevorstehenden Wildcard-Kontrahenten aus New England. Ihre gute Form brachte sie letzte Saison bis in das AFC-Championship-Spiel. Könnten sie dieses Mal mit einer verbesserten Defensive einen Schritt weitergehen?
Unsere Prognose
Dem Wunschfinale vieler zwischen Patrick Mahomes (Kansas City) und Aaron Rodgers (Green Bay) steht einiges im Weg. In der AFC stößt Kansas City wohl auf den härtesten Konkurrenten Buffalo schon in den Divisional Play-offs. Dagegen lauern auf Rodgers und die Packers in der NFC mehrere Stolpersteine. Der zukünftige Hall of Famer wird nach der Impfkontroverse einiges beweisen wollen, aber die Buccaneers und die Cowboys haben genug Potenzial, um ihn von einem zweiten Super-Bowl-Auftritt abzuhalten. Auch die Rams oder die 49ers könnten in diesem verrückten Jahr ein Wörtchen mitreden.
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