Die Corona-Pandemie hat den nationalen Turnsport arg gebeutelt. Die Wettbewerbe, die in den vergangenen zwei Jahren stattfanden, kann man an gerade mal einer Hand abzählen. Am Samstag soll nun das große Highlight im Allgemeinturnen, die Coupe de Luxembourg, endlich in eine komplette neue Runde gehen. „Wir wollen unbedingt probieren, diesen Wettbewerb in diesem Jahr ganz durchzuziehen“, erklärte der Generalsekretär des nationalen Verbandes FLGym, Silvio Sagramola, bereits in der letzten Woche. Dies zu einem Zeitpunkt, als in der Leichtathletik eine Absage nach der anderen erfolgte. „Wir sind uns bewusst, dass es eine Gratwanderung ist. Doch wir müssen auch versuchen, unseren Sportlern etwas zu bieten, bevor uns noch mehr Leute weglaufen.“ Denn seit 2020 haben viele Turner ihrer Sportart den Rücken gekehrt, da sie ohne große Perspektive trainierten und schlichtweg die Motivation verloren haben. Bestes Beispiel für die aktuelle Problematik ist die Altersklasse der Minis, von denen die meisten Kinder noch nie einen Wettbewerb vor Kampfrichtern bestritten haben. Somit möchte man bei der FLGym, sofern es das Infektionsgeschehen erlaubt, am liebsten auch den Pokalwettbewerb dieser Kategorie Anfang Februar durchführen. Dabei betont Sagramola, dass bei jedem Wettkampf strikt auf alle sanitären Maßnahmen geachtet wird.

Dies bestätigt auch Guy Scholzen, Sekretär der S.G. Wiltz. Der Klub aus dem Norden wird am Samstag den ersten Qualifikationsteil im Damenbereich organisieren. „Zwischen dem Wettbewerb der Espoirs und der Seniors wird es etwa eine größere Pause geben, damit die Umkleiden desinfiziert werden können“, erklärt Scholzen die vorgesehenen Hygienemaßnahmen. Beim Verein aus dem Ösling will man sich so auch erst einmal bei der Reinigungskraft bedanken, die am Samstag eine Extra-Schicht einlegen wird: „Wir wissen, dass das alles andere als selbstverständlich ist.“ Für den Wettbewerb selbst gilt, wie in diesen Tagen üblich, die Reglung 2G+. Somit dürfen – Turnerinnen und Kampfrichter mit eingerechnet – maximal 200 Personen in der Halle sein. „Diejenigen, die einen Schnelltest vor Ort machen müssen, können auch einen bei uns erwerben.“ Dennoch hat Covid-19 im Vorfeld für Abmeldungen gesorgt, etwa, weil zu viele Turnerinnen einer Mannschaft positiv getestet wurden. Bei der S.G. Wiltz selbst freuen sich jedoch Turner, Trainer und Vereinsverantwortliche darüber, dass es endlich wieder einen Wettkampf gibt. Schließlich wurde die Coupe de Luxembourg 2020 aufgrund der Pandemie abgebrochen, 2021 fand der Wettkampf hingegen im Frühsommer in einem viel kleineren Rahmen statt als gewohnt. Eine Qualifikation gab es so etwa auch nicht. Und so denkt auch Scholzen, dass es der richtige Weg ist, die Coupe de Luxembourg in der jetzigen Situation auszutragen. „Die Motivation der Sportler hat in den letzten Jahren schon sehr gelitten. 2021 fand beispielsweise ja nur ein einziger Wettkampf statt.“ Während in Wiltz am Samstag die Damen auf der Turnmatte stehen werden, organisiert die Aurore Oetringen in Contern den ersten Qualifikationswettkampf bei den Herren. Weitergehen soll es dann eine Woche später in Differdingen und Düdelingen.